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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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bleiben/ welches nichts anders als Silber ist/ das von
dem Aq. Reg. nicht hat solvirt werden können. (Dann
ein A. R. es sey gleich auf gemeine weiß mit sale armo-
niaco,
oder Sale communi gemachet/ kein Silber sol-
viret.
) des gleichen solvirt auch ein gemein A. F. oder
Spiritus nitri kein Gold/ aber alle andere Metallen
werden so wol von einem starcken A. F. als A. R. auf-
gelöset. Darumb man zusehen muß/ daß man Gold
nehme/ darunter kein Kupffer sey/ dardurch daß werck
verderbet würde: Dann so Kupffer dabey were/ würde
solches auch mit dem Gold auf Solvirt, vnd damit prae-
cipitirt
werden; welches ein hindernuß des anzündens
oder schlagens sein würde: vnd/ soman kein Gold ha-
ben kan/ das ohne Kupffer ist/ so neme man nur Duca-
ten oder Rosenobel/ da bey kein Kupffer sondern nur ein
wenig Silber sein soll/ welches keinen schaden bringet/
weilen es mit A. R. nicht auffgelöset kan werden/ sondern
als ein weisses pulver liegen bleibet/ vnd glüe solche auß/
biege dieselben in rollen zusammen/ vnd wirff sie in das
A. R. zu solviren. Wann nun alles Gold zu einem geelen
Wasser worden vnd abgegossen ist/ so schütte tropffen
weiß ein reines Oleum Salis Tartari, welches per de-
liquium
gemacht ist/ darauff/ so wird sich das Gold als
ein braun geeles pulver/ von dem widerwertigen liquo-
re Salis tartari
niderschlagen/ vnd die solution hell vnd
klar werden; du must aber zu sehen/ daß du nicht mehr
Olei tartari zu schüttest/ als zu der praecipitation von-
nöhten ist/ sonsten würde sich das nidergeschlagene Gold
zum theil wiederumb auff solviren vnd schaden bringen.
Wann nun das Gold wol nidergeschlagen ist/ so giesse
das klare wasser/ welches dar auf stehet/ per inclinatio-

nem

Ander Theil
bleiben/ welches nichts anders als Silber iſt/ das von
dem Aq. Reg. nicht hat ſolvirt werden koͤnnen. (Dann
ein A. R. es ſey gleich auf gemeine weiß mit ſale armo-
niaco,
oder Sale communi gemachet/ kein Silber ſol-
viret.
) des gleichen ſolvirt auch ein gemein A. F. oder
Spiritus nitri kein Gold/ aber alle andere Metallen
werden ſo wol von einem ſtarcken A. F. als A. R. auf-
geloͤſet. Darumb man zuſehen muß/ daß man Gold
nehme/ darunter kein Kupffer ſey/ dardurch daß werck
verderbet wuͤrde: Dann ſo Kupffer dabey were/ wuͤrde
ſolches auch mit dem Gold auf Solvirt, vnd damit præ-
cipitirt
werden; welches ein hindernuß des anzuͤndens
oder ſchlagens ſein wuͤrde: vnd/ ſoman kein Gold ha-
ben kan/ das ohne Kupffer iſt/ ſo neme man nur Duca-
ten oder Roſenobel/ da bey kein Kupffer ſondern nur ein
wenig Silber ſein ſoll/ welches keinen ſchaden bringet/
weilen es mit A. R. nicht auffgeloͤſet kan werden/ ſondern
als ein weiſſes pulver liegen bleibet/ vnd gluͤe ſolche auß/
biege dieſelben in rollen zuſammen/ vnd wirff ſie in das
A. R. zu ſolviren. Wann nun alles Gold zu einem geelen
Waſſer worden vnd abgegoſſen iſt/ ſo ſchuͤtte tropffen
weiß ein reines Oleum Salis Tartari, welches per de-
liquium
gemacht iſt/ darauff/ ſo wird ſich das Gold als
ein braun geeles pulver/ von dem widerwertigen liquo-
re Salis tartari
niderſchlagen/ vnd die ſolution hell vnd
klar werden; du muſt aber zu ſehen/ daß du nicht mehr
Olei tartari zu ſchuͤtteſt/ als zu der præcipitation von-
noͤhten iſt/ ſonſten wuͤrde ſich das nidergeſchlagene Gold
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das klare waſſer/ welches dar auf ſtehet/ per inclinatio-

nem
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[42/0046] Ander Theil bleiben/ welches nichts anders als Silber iſt/ das von dem Aq. Reg. nicht hat ſolvirt werden koͤnnen. (Dann ein A. R. es ſey gleich auf gemeine weiß mit ſale armo- niaco, oder Sale communi gemachet/ kein Silber ſol- viret.) des gleichen ſolvirt auch ein gemein A. F. oder Spiritus nitri kein Gold/ aber alle andere Metallen werden ſo wol von einem ſtarcken A. F. als A. R. auf- geloͤſet. Darumb man zuſehen muß/ daß man Gold nehme/ darunter kein Kupffer ſey/ dardurch daß werck verderbet wuͤrde: Dann ſo Kupffer dabey were/ wuͤrde ſolches auch mit dem Gold auf Solvirt, vnd damit præ- cipitirt werden; welches ein hindernuß des anzuͤndens oder ſchlagens ſein wuͤrde: vnd/ ſoman kein Gold ha- ben kan/ das ohne Kupffer iſt/ ſo neme man nur Duca- ten oder Roſenobel/ da bey kein Kupffer ſondern nur ein wenig Silber ſein ſoll/ welches keinen ſchaden bringet/ weilen es mit A. R. nicht auffgeloͤſet kan werden/ ſondern als ein weiſſes pulver liegen bleibet/ vnd gluͤe ſolche auß/ biege dieſelben in rollen zuſammen/ vnd wirff ſie in das A. R. zu ſolviren. Wann nun alles Gold zu einem geelen Waſſer worden vnd abgegoſſen iſt/ ſo ſchuͤtte tropffen weiß ein reines Oleum Salis Tartari, welches per de- liquium gemacht iſt/ darauff/ ſo wird ſich das Gold als ein braun geeles pulver/ von dem widerwertigen liquo- re Salis tartari niderſchlagen/ vnd die ſolution hell vnd klar werden; du muſt aber zu ſehen/ daß du nicht mehr Olei tartari zu ſchuͤtteſt/ als zu der præcipitation von- noͤhten iſt/ ſonſten wuͤrde ſich das nidergeſchlagene Gold zum theil wiederumb auff ſolviren vnd ſchaden bringen. Wann nun das Gold wol nidergeſchlagen iſt/ ſo gieſſe das klare waſſer/ welches dar auf ſtehet/ per inclinatio- nem

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/46>, abgerufen am 28.04.2024.