Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.Philosophischer Oefen. etwas sicherlicher als inwendig gebrauchet werden/wo man sonsten nichts anders haben könte. Nemblich wild Fleisch damit aus den wunden zu etzen. So man aber an dessen statt ein Oleum corrosivum Antimonii, Vitrioli, Aluminis oder Salis communis gebrauchte/ were es viel besser/ vnd würde auch die heilung viel schnel- ler darauf erfolgen. Aber noch besser were es/ das man anfänglich zu frischen Wunden gute Medicamenten ge- brauchte/ vnd solche nicht durch vnachtsamkeit in ein solche vnarht kommen liesse/ welche hernach mit etzen schmertzlich muß benommen werden. Solcher Mercu- rius aber könte am aller besten dienen den Soldaten/ Betlern/ vnd Kindern die in die Schul gehen/ dann wo er hin gestreuet wird/ so wol in den kleidern alß auf den köpffen der Kinder/ keine Lauß bleibet/ er muß aber nicht auf die röthe/ sondern auf die gilbe bereitet seyn. Doch muß man auch vorsichtig damit vmbgehen/ vnd nicht zu dick auf-streuen/ auf daß man nicht/ in meinung die Leuß zu tödten/ das Fleisch verwunde vnd auf-etze/ da- durch ein grosser schaden entstehen möchte. De Aqua Forti. AVß Salpetur vnd Vitriol, entweder gleiches Son- E
Philoſophiſcher Oefen. etwas ſicherlicher als inwendig gebrauchet werden/wo man ſonſten nichts anders haben koͤnte. Nemblich wild Fleiſch damit aus den wunden zu etzen. So man aber an deſſen ſtatt ein Oleum corroſivum Antimonii, Vitrioli, Aluminis oder Salis communis gebrauchte/ were es viel beſſer/ vnd wuͤrde auch die heilung viel ſchnel- ler darauf erfolgen. Aber noch beſſer were es/ das man anfaͤnglich zu friſchen Wunden gute Medicamenten ge- brauchte/ vnd ſolche nicht durch vnachtſamkeit in ein ſolche vnarht kommen lieſſe/ welche hernach mit etzen ſchmertzlich muß benommen werden. Solcher Mercu- rius aber koͤnte am aller beſten dienen den Soldaten/ Betlern/ vnd Kindern die in die Schul gehen/ dann wo er hin geſtreuet wird/ ſo wol in den kleidern alß auf den koͤpffen der Kinder/ keine Lauß bleibet/ er muß aber nicht auf die roͤthe/ ſondern auf die gilbe bereitet ſeyn. Doch muß man auch vorſichtig damit vmbgehen/ vnd nicht zu dick auf-ſtreuen/ auf daß man nicht/ in meinung die Leuß zu toͤdten/ das Fleiſch verwunde vnd auf-etze/ da- durch ein groſſer ſchaden entſtehen moͤchte. De Aqua Forti. AVß Salpetur vnd Vitriol, entweder gleiches Son- E
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Philoſophiſcher Oefen.
etwas ſicherlicher als inwendig gebrauchet werden/
wo man ſonſten nichts anders haben koͤnte. Nemblich
wild Fleiſch damit aus den wunden zu etzen. So man
aber an deſſen ſtatt ein Oleum corroſivum Antimonii,
Vitrioli, Aluminis oder Salis communis gebrauchte/
were es viel beſſer/ vnd wuͤrde auch die heilung viel ſchnel-
ler darauf erfolgen. Aber noch beſſer were es/ das man
anfaͤnglich zu friſchen Wunden gute Medicamenten ge-
brauchte/ vnd ſolche nicht durch vnachtſamkeit in ein
ſolche vnarht kommen lieſſe/ welche hernach mit etzen
ſchmertzlich muß benommen werden. Solcher Mercu-
rius aber koͤnte am aller beſten dienen den Soldaten/
Betlern/ vnd Kindern die in die Schul gehen/ dann wo
er hin geſtreuet wird/ ſo wol in den kleidern alß auf den
koͤpffen der Kinder/ keine Lauß bleibet/ er muß aber nicht
auf die roͤthe/ ſondern auf die gilbe bereitet ſeyn. Doch
muß man auch vorſichtig damit vmbgehen/ vnd nicht
zu dick auf-ſtreuen/ auf daß man nicht/ in meinung die
Leuß zu toͤdten/ das Fleiſch verwunde vnd auf-etze/ da-
durch ein groſſer ſchaden entſtehen moͤchte.
De Aqua Forti.
AVß Salpetur vnd Vitriol, entweder gleiches
gewichts oder aber ſo das Waſſer nicht ſtarck ſeyn
ſol/ zwey Theilen Vitriol gegen ein Theil Salpe-
ter genommen/ vnd darauß ein Waſſer diſtil-
liret, iſt gut zu gebrauchen die Metallen damit auf zu-
loͤſen vnd von einander zu ſcheiden/ als Gold von dem
Silber/ vnd Silber von Gold/ welches im vierdten Theil
vmbſtaͤndlich ſol gelehret werden.
Son-
E
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