Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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Philosophischer Oefen.

Einen Spiritum aus Büchsen-pulver
zu machen.

WAnn man das Distillir-Gefäß warm gemacht/
vnd einen grossen Recipienten, darinnen süß Was-
ser ist/ vnd die Röhren unverlutiret accommodiret hat/
so setzet man eine Schale/ darein vngefähr zwölff oder
fünffzehen Granen gemein Büchsen-pulver gethan sey/
nach dem andern/ gleich wie oben bey dem Golde ge-
lehret worden/ hinein/ vnd nicht mehr/ dann so man zu
viel auff einmahl hinein thäte/ würde es zu viel Wind
machen/ vnd den Recipienten zerstossen/ vnd mache
also bald das thürlein wieder zu/ so wird sich das Schieß-
pulver entzünden/ vnd einen blast von sich geben/ davon
der Recipient beweget wird/ vnd auch ein weisser Ne-
bel in den Vorlag steigen/ so bald aber das Pulver ver-
brant ist/ kan man mehr eintragen/ vnd darf man nicht
warten/ biß sich der Nebel gesetzet habe/ welches zu viel
Zeit zu der Distillation erforderen würde/ vnd kan man
nur immer nach einander eintragen/ so lang/ biß man
meinet Spiritus genug zu haben. Dann lässt man das
Fewer auß-gehen vnd den Ofen erkalten/ nimbt den Re-
cipienten ab/ vnd geusset den vber-gestigenen Spiritum
sampt dem vorgeschlagenen wasser/ (so zu vorn die flores
allenthalben/ damit abgeschwencket seyn/) aus dem Reci-
pienten in einen gläsernen Kolben/ vnnd rectificiret
solches per Alembicum in Balneo, so steiget ein trüb
Wasser vber/ welches etwas nach Schwebel reucht vnd
schmecket/ solches verwahre. Jm Kolben wirstu ein
weiß Saltz finden/ welches du auch in dem Kolben be-
wahren solst.

Das

Philoſophiſcher Oefen.

Einen Spiritum aus Buͤchſen-pulver
zu machen.

WAnn man das Diſtillir-Gefaͤß warm gemacht/
vnd einen groſſen Recipienten, darinnen ſuͤß Waſ-
ſer iſt/ vnd die Roͤhren unverlutiret accommodiret hat/
ſo ſetzet man eine Schale/ darein vngefaͤhr zwoͤlff oder
fuͤnffzehen Granen gemein Buͤchſen-pulver gethan ſey/
nach dem andern/ gleich wie oben bey dem Golde ge-
lehret worden/ hinein/ vnd nicht mehr/ dann ſo man zu
viel auff einmahl hinein thaͤte/ wuͤrde es zu viel Wind
machen/ vnd den Recipienten zerſtoſſen/ vnd mache
alſo bald das thuͤrlein wieder zu/ ſo wird ſich das Schieß-
pulver entzuͤnden/ vnd einen blaſt von ſich geben/ davon
der Recipient beweget wird/ vnd auch ein weiſſer Ne-
bel in den Vorlag ſteigen/ ſo bald aber das Pulver ver-
brant iſt/ kan man mehr eintragen/ vnd darf man nicht
warten/ biß ſich der Nebel geſetzet habe/ welches zu viel
Zeit zu der Diſtillation erforderen wuͤrde/ vnd kan man
nur immer nach einander eintragen/ ſo lang/ biß man
meinet Spiritus genug zu haben. Dann laͤſſt man das
Fewer auß-gehen vnd den Ofen erkalten/ nimbt den Re-
cipienten ab/ vnd geuſſet den vber-geſtigenen Spiritum
ſampt dem vorgeſchlagenen waſſer/ (ſo zu vorn die flores
allenthalben/ damit abgeſchwencket ſeyn/) aus dem Reci-
pienten in einen glaͤſernen Kolben/ vnnd rectificiret
ſolches per Alembicum in Balneo, ſo ſteiget ein truͤb
Waſſer vber/ welches etwas nach Schwebel reucht vnd
ſchmecket/ ſolches verwahre. Jm Kolben wirſtu ein
weiß Saltz finden/ welches du auch in dem Kolben be-
wahren ſolſt.

Das

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[79/0083] Philoſophiſcher Oefen. Einen Spiritum aus Buͤchſen-pulver zu machen. WAnn man das Diſtillir-Gefaͤß warm gemacht/ vnd einen groſſen Recipienten, darinnen ſuͤß Waſ- ſer iſt/ vnd die Roͤhren unverlutiret accommodiret hat/ ſo ſetzet man eine Schale/ darein vngefaͤhr zwoͤlff oder fuͤnffzehen Granen gemein Buͤchſen-pulver gethan ſey/ nach dem andern/ gleich wie oben bey dem Golde ge- lehret worden/ hinein/ vnd nicht mehr/ dann ſo man zu viel auff einmahl hinein thaͤte/ wuͤrde es zu viel Wind machen/ vnd den Recipienten zerſtoſſen/ vnd mache alſo bald das thuͤrlein wieder zu/ ſo wird ſich das Schieß- pulver entzuͤnden/ vnd einen blaſt von ſich geben/ davon der Recipient beweget wird/ vnd auch ein weiſſer Ne- bel in den Vorlag ſteigen/ ſo bald aber das Pulver ver- brant iſt/ kan man mehr eintragen/ vnd darf man nicht warten/ biß ſich der Nebel geſetzet habe/ welches zu viel Zeit zu der Diſtillation erforderen wuͤrde/ vnd kan man nur immer nach einander eintragen/ ſo lang/ biß man meinet Spiritus genug zu haben. Dann laͤſſt man das Fewer auß-gehen vnd den Ofen erkalten/ nimbt den Re- cipienten ab/ vnd geuſſet den vber-geſtigenen Spiritum ſampt dem vorgeſchlagenen waſſer/ (ſo zu vorn die flores allenthalben/ damit abgeſchwencket ſeyn/) aus dem Reci- pienten in einen glaͤſernen Kolben/ vnnd rectificiret ſolches per Alembicum in Balneo, ſo ſteiget ein truͤb Waſſer vber/ welches etwas nach Schwebel reucht vnd ſchmecket/ ſolches verwahre. Jm Kolben wirſtu ein weiß Saltz finden/ welches du auch in dem Kolben be- wahren ſolſt. Das

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Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/83>, abgerufen am 23.11.2024.

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