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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
weichet/ daß also in einer Viertel-stund im kochen solche
Scheidung geschehen kan/ welches sonsten ohne zuthun
der säure in etlichen Wochen kaum hätte geschehen kön-
nen. Kan nun das bey den vegetabilischen vnd ani-
mali
schen Dingen geschehen/ warumb solte solches nit
auch bey den mineralischen geschehen können? War-
umb solte nicht Gold vnd Silber in Bley/ Zinn/ Eisen
vnd Kupffer seyn/ ob man schon keines darin sehen kan?
Solten die kleine Metallen nicht eben so wol etwas guts
bey sich haben/ als die Vegetabilia vnd Animalia, da sie
doch viel beständiger gegen jhnen zu rechnen seyn?

Worauß wil man beweisen/ daß Bley/ Zinn/ Eisen/
vnd Kupffer zu solcher perfection kommen seyn/ als
die Natur gewolt? Die Natur suchet allzeit jhre Kin-
der zur perfection zubringen/ vnd die geringe Metal-
len seynd nicht perfect: Warumb solte man der Natur
nicht zu hülffe kommen/ vnd dieselbe verbessern können?
Dieses aber muß wol observirt werden/ was bey den
Metallen die Theilen zusammen halte/ auff daß man
wisse/ wie solches Band könne auffgelöset vnd die par-
tes
zertrent werden. Alhier bey der Milch hält ein Sal
urinosum
(besser kan ichs nicht verdeutschen) die But-
ter/ Käse vnd Wasser zusammen/ welches mit säure/
als seinem contrario, muß getödtet werden/ auff daß
die Scheidung folge; Bey dem Eisen aber helt ein vi-
trioli
sch Saltz die Theilen zusammen/ welches mit sei-
nem contrario, scilicet Sale nitroso, vel urinoso,
muß getödtet werden/ auff daß die Scheidung folge.
Wer derhalben dem Eisen seyn vbriges Saltz nehmen
kan/ es geschehe gleich via humida vel sicca, der wird
ein gereinigt Eisen finden/ welches der Rost so bald her-
nach nit wird verzehren können.

Auch
C i i j

Philoſophiſcher Oefen.
weichet/ daß alſo in einer Viertel-ſtund im kochen ſolche
Scheidung geſchehen kan/ welches ſonſten ohne zuthun
der ſaͤure in etlichen Wochen kaum haͤtte geſchehen koͤn-
nen. Kan nun das bey den vegetabiliſchen vnd ani-
mali
ſchen Dingen geſchehen/ warumb ſolte ſolches nit
auch bey den mineraliſchen geſchehen koͤnnen? War-
umb ſolte nicht Gold vnd Silber in Bley/ Zinn/ Eiſen
vnd Kupffer ſeyn/ ob man ſchon keines darin ſehen kan?
Solten die kleine Metallen nicht eben ſo wol etwas guts
bey ſich haben/ als die Vegetabilia vnd Animalia, da ſie
doch viel beſtaͤndiger gegen jhnen zu rechnen ſeyn?

Worauß wil man beweiſen/ daß Bley/ Zinn/ Eiſen/
vnd Kupffer zu ſolcher perfection kommen ſeyn/ als
die Natur gewolt? Die Natur ſuchet allzeit jhre Kin-
der zur perfection zubringen/ vnd die geringe Metal-
len ſeynd nicht perfect: Warumb ſolte man der Natur
nicht zu huͤlffe kommen/ vnd dieſelbe verbeſſern koͤnnen?
Dieſes aber muß wol obſervirt werden/ was bey den
Metallen die Theilen zuſammen halte/ auff daß man
wiſſe/ wie ſolches Band koͤnne auffgeloͤſet vnd die par-
tes
zertrent werden. Alhier bey der Milch haͤlt ein Sal
urinoſum
(beſſer kan ichs nicht verdeutſchen) die But-
ter/ Kaͤſe vnd Waſſer zuſammen/ welches mit ſaͤure/
als ſeinem contrario, muß getoͤdtet werden/ auff daß
die Scheidung folge; Bey dem Eiſen aber helt ein vi-
trioli
ſch Saltz die Theilen zuſammen/ welches mit ſei-
nem contrario, ſcilicet Sale nitroſo, vel urinoſo,
muß getoͤdtet werden/ auff daß die Scheidung folge.
Wer derhalben dem Eiſen ſeyn vbriges Saltz nehmen
kan/ es geſchehe gleich via humida vel ſicca, der wird
ein gereinigt Eiſen finden/ welches der Roſt ſo bald her-
nach nit wird verzehren koͤnnen.

Auch
C i i j
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[37/0041] Philoſophiſcher Oefen. weichet/ daß alſo in einer Viertel-ſtund im kochen ſolche Scheidung geſchehen kan/ welches ſonſten ohne zuthun der ſaͤure in etlichen Wochen kaum haͤtte geſchehen koͤn- nen. Kan nun das bey den vegetabiliſchen vnd ani- maliſchen Dingen geſchehen/ warumb ſolte ſolches nit auch bey den mineraliſchen geſchehen koͤnnen? War- umb ſolte nicht Gold vnd Silber in Bley/ Zinn/ Eiſen vnd Kupffer ſeyn/ ob man ſchon keines darin ſehen kan? Solten die kleine Metallen nicht eben ſo wol etwas guts bey ſich haben/ als die Vegetabilia vnd Animalia, da ſie doch viel beſtaͤndiger gegen jhnen zu rechnen ſeyn? Worauß wil man beweiſen/ daß Bley/ Zinn/ Eiſen/ vnd Kupffer zu ſolcher perfection kommen ſeyn/ als die Natur gewolt? Die Natur ſuchet allzeit jhre Kin- der zur perfection zubringen/ vnd die geringe Metal- len ſeynd nicht perfect: Warumb ſolte man der Natur nicht zu huͤlffe kommen/ vnd dieſelbe verbeſſern koͤnnen? Dieſes aber muß wol obſervirt werden/ was bey den Metallen die Theilen zuſammen halte/ auff daß man wiſſe/ wie ſolches Band koͤnne auffgeloͤſet vnd die par- tes zertrent werden. Alhier bey der Milch haͤlt ein Sal urinoſum (beſſer kan ichs nicht verdeutſchen) die But- ter/ Kaͤſe vnd Waſſer zuſammen/ welches mit ſaͤure/ als ſeinem contrario, muß getoͤdtet werden/ auff daß die Scheidung folge; Bey dem Eiſen aber helt ein vi- trioliſch Saltz die Theilen zuſammen/ welches mit ſei- nem contrario, ſcilicet Sale nitroſo, vel urinoſo, muß getoͤdtet werden/ auff daß die Scheidung folge. Wer derhalben dem Eiſen ſeyn vbriges Saltz nehmen kan/ es geſchehe gleich via humida vel ſicca, der wird ein gereinigt Eiſen finden/ welches der Roſt ſo bald her- nach nit wird verzehren koͤnnen. Auch C i i j

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/41>, abgerufen am 21.11.2024.