Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.Fünfter Theil Deßgleichen sind auch noch andere schöne glasuren/ Vnd geschicht also: Lasse dir von einem Häffner et- brennet
Fuͤnfter Theil Deßgleichen ſind auch noch andere ſchoͤne glaſuren/ Vnd geſchicht alſo: Laſſe dir von einem Haͤffner et- brennet
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Fuͤnfter Theil
Deßgleichen ſind auch noch andere ſchoͤne glaſuren/
damit man die Erden vberziehen vnnd ſchmuͤcken kan/
als wan ſie mit eim Edel-geſtein vberzogen weren; wei-
len aber itzund mein vorhaben nicht iſt von ſolchen din-
gen zu handeln/ ſo ſol es bey dieſem verbleiben; doch noch
eine Glaſur wilich den Medicis offenbahren/ damit ſie/
ohne muͤhe vnnd arbeit/ vielen Menſchen von langwuͤ-
rigen kranckheiten helffen koͤnnen.
Vnd geſchicht alſo: Laſſe dir von einem Haͤffner et-
liche kleine Becherlein (von guter weiſſer Erden) fein
glat zu bereitten vnnd brennen/ darnach ſoltu in einem
ſtarcken groſſen Tigel nachfolgends Glaß flieſſen laſſen/
vnd wann es wol gefloſſen iſt/ immer ein Tigelein (wel-
ches zuvorn in eim beſondern Oefelein gluͤent gemacht
ſey) hinein mit der Zangen in das gefloſſene Glaß
duncken/ vnd auch ein weil darin/ oder vnter dem Glaß
halten/ ſo zeucht ſich das Glaß wol vnd fein in die Er-
den/ dann außgenommen/ vnnd alſobald in das neben-
Oefelein/ darin es zuvorn gluͤent gemacht worden iſt/
ſetzen/ vnnd ein anders auch alſo einduncken/ auß-neh-
men vnnd in den Kuͤhl-Offen ſetzen/ ſo lang vnd oft/ biß
alle verglaſuret ſind; dann ſoltu das gluͤende Ofelein/
darin die verglaſurte Becherlein ſtehen/ all enthalben
wol zu machen/ daß kein Wind darein ſchlage/ vnd alſo
von ſich ſelber laſſen erkalten/ ſo bleibt die Glaſur ſchoͤn
glatt vnnd gantz; welches ſonſten nicht geſchaͤhe/ wann
ſolche alſobalden an die kalte Luft geſetzet wuͤrden; vnd
wird das Glaß alſo darzu gemacht: Nimb zwey theil
Antimonii crudi, vñ ein theil nitri puri, reib beide wol
vnter einander/ thue die mixtur in einen Tigel/ vnnd
zuͤnde dieſelbe mit einem gluͤenden Eiſen an/ ſo ver-
brennet
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