Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.Annot. vber den Appendicem gemachet werden; also/ daß es nicht auß zu sprechen/ wasfür Nutzen diese vberauß schöne Wissenschafft geben könte; wan sie in vielen Orthen angestellet vnd practici- ret würde. Will sich aber nicht geziemen/ daß man solche grosse Wissenschafften/ der gantzen Welt ohne vn- terscheid solte gemein machen: Dann so etwas aus der Feder ist/ kan es eben so wol seinen Feinden als Freun- den dienen; Derohalben besser geschwiegen/ als böses damit angestellet/ wann es aber Gott wird haben wol- len/ daß es gemein werde/ so wird er auch wol Anlaß darzu geben/ daß es geschehe. Vnter dessen sey genug gesagt/ daß solche Dinge in der Natur sind vnd können gethan werden. IX. Deßgleichen von Johans-träublein/ Saurach-beerlein/ Him- Dieser Paragr. erinnert oder erneuert den 2. vnd 8. lend-
Annot. vber den Appendicem gemachet werden; alſo/ daß es nicht auß zu ſprechen/ wasfuͤr Nutzen dieſe vberauß ſchoͤne Wiſſenſchafft geben koͤnte; wan ſie in vielen Orthen angeſtellet vnd practici- ret wuͤrde. Will ſich aber nicht geziemen/ daß man ſolche groſſe Wiſſenſchafften/ der gantzen Welt ohne vn- terſcheid ſolte gemein machen: Dann ſo etwas aus der Feder iſt/ kan es eben ſo wol ſeinen Feinden als Freun- den dienen; Derohalben beſſer geſchwiegen/ als boͤſes damit angeſtellet/ wann es aber Gott wird haben wol- len/ daß es gemein werde/ ſo wird er auch wol Anlaß darzu geben/ daß es geſchehe. Vnter deſſen ſey genug geſagt/ daß ſolche Dinge in der Natur ſind vnd koͤnnen gethan werden. IX. Deßgleichen von Johans-traͤublein/ Saurach-beerlein/ Him- Dieſer Paragr. erinnert oder erneuert den 2. vnd 8. lend-
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Annot. vber den Appendicem
gemachet werden; alſo/ daß es nicht auß zu ſprechen/ was
fuͤr Nutzen dieſe vberauß ſchoͤne Wiſſenſchafft geben
koͤnte; wan ſie in vielen Orthen angeſtellet vnd practici-
ret wuͤrde. Will ſich aber nicht geziemen/ daß man
ſolche groſſe Wiſſenſchafften/ der gantzen Welt ohne vn-
terſcheid ſolte gemein machen: Dann ſo etwas aus der
Feder iſt/ kan es eben ſo wol ſeinen Feinden als Freun-
den dienen; Derohalben beſſer geſchwiegen/ als boͤſes
damit angeſtellet/ wann es aber Gott wird haben wol-
len/ daß es gemein werde/ ſo wird er auch wol Anlaß
darzu geben/ daß es geſchehe. Vnter deſſen ſey genug
geſagt/ daß ſolche Dinge in der Natur ſind vnd koͤnnen
gethan werden.
IX.
Deßgleichen von Johans-traͤublein/ Saurach-beerlein/ Him-
beeren/ Brombeeren/ Creutzbeeren/ Roſen- vnd Hagendorn Put-
ten/ vnd andern dergleichen Hecken-fruͤchten/ gute/ liebliche vnd
geſunde Getraͤncke/ welche ſich Jahr vnd Tag halten koͤnnen/ zu
machen.
Dieſer Paragr. erinnert oder erneuert den 2. vnd 8.
Par. dann dieſe Kunſt/ welche zu den vnreiffen Wein-
trauben gebraucht wird/ gute/ ſuͤſſe/ liebliche vnd beſtaͤn-
dige Weine darauß zu machen/ die dienet hieher auch/
vnd iſt ein Proceß/ nur daß dieſen Hecken-fruͤchten zu-
vorn jhre wildigkeit/ oder frembder Geruch benommen
werde/ welches die vnzeittigen Weintrauben nicht von-
noͤhten haben; derohalben ſie dieſen Hecken-fruͤchten vor-
zu ziehen ſeyn/ hergegen ſind die Hecken- vnd Baum-
fruͤchten/ wieder den vnzeittigen Trauben in einem Fall
vor zu ziehen/ in deme man ſolche in groſſer Maͤnge al-
lend-
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