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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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des Funfften Theils/ Phil. O.
geben/ sonsten würde man verlohren Arbeit thun/ davon
die Küche nicht rauchen will. Jch habe nach meinem
kleinen Centner Gewicht/ vielmahl auff vnzeittige Mi-
neralien oder halben Metallen/ Proben gemacht/ vnd
bißweilen in 100. Pf. Kobolts anderthalb Marck fein
Silber; vnd im Wißmuth 5. 6. bis auff 10. Loth Gold ge-
funden: Deßgleichen haben auch Galmey vnd Zinck (an
rechtem Orth gegraben) viel Gold geben: Gleichwohl/
wan ich meine Rechnung gemacht/ vnd den Zusatz wel-
cher zu der figirung gebrauchet/ neben dem Werth des
Minerals von dem außkommen Goldes vnd Silbers
habe abgezogen/ so ist mir gemeiniglich wenig/ vnd biß-
weilen auch gar nichts vber geschossen/ also/ daß ich das
Werck so lang habe müssen zurück setzen/ bis daß ich ent-
weder das Figirwasser vmb einen geringern Preiß werde
machen können/ oder aber durch länger Zeit-figirung
der Mineralien/ mehr Gold vnd Silber geben möchten;
welches die Erfahrenheit mit der Zeit offenbahren wird.

Vnd ob ichs schon nimmermehr dahin würde brin-
gen/ daß eine solche figirung mit nutzen solte gethan wer-
den/ so ist es mir doch sehr befürderlich in andern labo-
ribus Chimicis,
vnd macht mich in meiner vor längst
gefaster Meinung versichert/ daß alle Metallen zur Voll-
kommenheit von der Natur praedestiniret sind/ vnd so keine
accidentalische Verhinderung darzu käme/ ein jedweder
Minerale oder vnvollkommen Metall in beständig Gold/
so wohl durch Kunst der Alchimiae, als in der Erden
durch die Natur solte können gezeittiget werden/ davon
die möglichkeit besser vnd weitläufftiger in Generatione
Metallorum,
soll gezeiget vnd bewiesen werden.

XXXIII.

des Fůnfften Theils/ Phil. O.
geben/ ſonſten wuͤrde man verlohren Arbeit thun/ davon
die Kuͤche nicht rauchen will. Jch habe nach meinem
kleinen Centner Gewicht/ vielmahl auff vnzeittige Mi-
neralien oder halben Metallen/ Proben gemacht/ vnd
bißweilen in 100. Pf. Kobolts anderthalb Marck fein
Silber; vnd im Wißmuth 5. 6. bis auff 10. Loth Gold ge-
funden: Deßgleichen haben auch Galmey vnd Zinck (an
rechtem Orth gegraben) viel Gold geben: Gleichwohl/
wan ich meine Rechnung gemacht/ vnd den Zuſatz wel-
cher zu der figirung gebrauchet/ neben dem Werth des
Minerals von dem außkommen Goldes vnd Silbers
habe abgezogen/ ſo iſt mir gemeiniglich wenig/ vnd biß-
weilen auch gar nichts vber geſchoſſen/ alſo/ daß ich das
Werck ſo lang habe muͤſſen zuruͤck ſetzen/ bis daß ich ent-
weder das Figirwaſſer vmb einen geringern Preiß werde
machen koͤnnen/ oder aber durch laͤnger Zeit-figirung
der Mineralien/ mehr Gold vnd Silber geben moͤchten;
welches die Erfahrenheit mit der Zeit offenbahren wird.

Vnd ob ichs ſchon nimmermehr dahin wuͤrde brin-
gen/ daß eine ſolche figirung mit nutzen ſolte gethan wer-
den/ ſo iſt es mir doch ſehr befuͤrderlich in andern labo-
ribus Chimicis,
vnd macht mich in meiner vor laͤngſt
gefaſter Meinung verſichert/ daß alle Metallen zur Voll-
kom̃enheit von der Natur prædeſtiniret ſind/ vñ ſo keine
accidentaliſche Verhinderung darzu kaͤme/ ein jedweder
Minerale oder vnvollkommen Metall in beſtaͤndig Gold/
ſo wohl durch Kunſt der Alchimiæ, als in der Erden
durch die Natur ſolte koͤnnen gezeittiget werden/ davon
die moͤglichkeit beſſer vnd weitlaͤufftiger in Generatione
Metallorum,
ſoll gezeiget vnd bewieſen werden.

XXXIII.
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[75/0077] des Fůnfften Theils/ Phil. O. geben/ ſonſten wuͤrde man verlohren Arbeit thun/ davon die Kuͤche nicht rauchen will. Jch habe nach meinem kleinen Centner Gewicht/ vielmahl auff vnzeittige Mi- neralien oder halben Metallen/ Proben gemacht/ vnd bißweilen in 100. Pf. Kobolts anderthalb Marck fein Silber; vnd im Wißmuth 5. 6. bis auff 10. Loth Gold ge- funden: Deßgleichen haben auch Galmey vnd Zinck (an rechtem Orth gegraben) viel Gold geben: Gleichwohl/ wan ich meine Rechnung gemacht/ vnd den Zuſatz wel- cher zu der figirung gebrauchet/ neben dem Werth des Minerals von dem außkommen Goldes vnd Silbers habe abgezogen/ ſo iſt mir gemeiniglich wenig/ vnd biß- weilen auch gar nichts vber geſchoſſen/ alſo/ daß ich das Werck ſo lang habe muͤſſen zuruͤck ſetzen/ bis daß ich ent- weder das Figirwaſſer vmb einen geringern Preiß werde machen koͤnnen/ oder aber durch laͤnger Zeit-figirung der Mineralien/ mehr Gold vnd Silber geben moͤchten; welches die Erfahrenheit mit der Zeit offenbahren wird. Vnd ob ichs ſchon nimmermehr dahin wuͤrde brin- gen/ daß eine ſolche figirung mit nutzen ſolte gethan wer- den/ ſo iſt es mir doch ſehr befuͤrderlich in andern labo- ribus Chimicis, vnd macht mich in meiner vor laͤngſt gefaſter Meinung verſichert/ daß alle Metallen zur Voll- kom̃enheit von der Natur prædeſtiniret ſind/ vñ ſo keine accidentaliſche Verhinderung darzu kaͤme/ ein jedweder Minerale oder vnvollkommen Metall in beſtaͤndig Gold/ ſo wohl durch Kunſt der Alchimiæ, als in der Erden durch die Natur ſolte koͤnnen gezeittiget werden/ davon die moͤglichkeit beſſer vnd weitlaͤufftiger in Generatione Metallorum, ſoll gezeiget vnd bewieſen werden. XXXIII.

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/77>, abgerufen am 21.11.2024.