Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.Vorrede. gen solche Verächter nachfragen/ ob ich etwaslaborire oder nicht/ vnd nicht allhier/ da ich nie- mahlen (wegen vnbequämheit des Orths) etwas an zu stellen vnd reich darmit zu werden/ willens gewesen bin: Dan es mir allhier Arbeit genug geben hat/ diese Zeit vber/ an einem solchen Orth/ da alles so thewer muß erkaufft werden/ nebenst einem ehrlichen Vnterhalt/ nur die Natur vnd jhre Heimligkeit/ dir vnd andern zum besten/ ins kleine zu ergrunden/ vnd keine grosse Dinge habe anstellen können. Also kanstu hierauß leichtlich abnehmen/ was meines bißhero Stillhaltens vr- sach gewesen sey/ vnd auf ein ander mahl so leicht- lich nicht von vnbekandten Dingen zu vrtheilen herein tappen/ sondern dich nur vmb deine eigene Sachen bemuhen vnd andere für die seinige sor- gen lassen. Dieses ist nun die Vrsach/ daß ich solchen liche A iiij
Vorrede. gen ſolche Veraͤchter nachfragen/ ob ich etwaslaborire oder nicht/ vnd nicht allhier/ da ich nie- mahlen (wegen vnbequaͤmheit des Orths) etwas an zu ſtellen vnd reich darmit zu werden/ willens geweſen bin: Dan es mir allhier Arbeit genug geben hat/ dieſe Zeit vber/ an einem ſolchen Orth/ da alles ſo thewer muß erkaufft werden/ nebenſt einem ehrlichen Vnterhalt/ nur die Natur vnd jhre Heimligkeit/ dir vnd andern zum beſten/ ins kleine zu ergrůnden/ vnd keine groſſe Dinge habe anſtellen koͤnnen. Alſo kanſtu hierauß leichtlich abnehmen/ was meines bißhero Stillhaltens vr- ſach geweſen ſey/ vnd auf ein ander mahl ſo leicht- lich nicht von vnbekandten Dingen zu vrtheilen herein tappen/ ſondern dich nur vmb deine eigene Sachen bemůhen vnd andere fuͤr die ſeinige ſor- gen laſſen. Dieſes iſt nun die Vrſach/ daß ich ſolchen liche A iiij
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Vorrede.
gen ſolche Veraͤchter nachfragen/ ob ich etwas
laborire oder nicht/ vnd nicht allhier/ da ich nie-
mahlen (wegen vnbequaͤmheit des Orths) etwas
an zu ſtellen vnd reich darmit zu werden/ willens
geweſen bin: Dan es mir allhier Arbeit genug
geben hat/ dieſe Zeit vber/ an einem ſolchen Orth/
da alles ſo thewer muß erkaufft werden/ nebenſt
einem ehrlichen Vnterhalt/ nur die Natur vnd
jhre Heimligkeit/ dir vnd andern zum beſten/ ins
kleine zu ergrůnden/ vnd keine groſſe Dinge habe
anſtellen koͤnnen. Alſo kanſtu hierauß leichtlich
abnehmen/ was meines bißhero Stillhaltens vr-
ſach geweſen ſey/ vnd auf ein ander mahl ſo leicht-
lich nicht von vnbekandten Dingen zu vrtheilen
herein tappen/ ſondern dich nur vmb deine eigene
Sachen bemůhen vnd andere fuͤr die ſeinige ſor-
gen laſſen.
Dieſes iſt nun die Vrſach/ daß ich ſolchen
Appendicem habe etwas erklaͤren můſſen: Aber
nicht darumb/ als wann ſolche Secreten allen
Menſchen ohne Vnderſcheid ſolten gemein ge-
macht werden/ gantz nicht/ dan ich ſo gering nicht/
(wie leichtlich zu errachten) darzu kommen bin/
ſondern iſt nur darumb geſchehen/ auff daß dem
Vnglaubigen vnd Vnwiſſenden aus dem Traum
geholffen/ vnd daß es keine Fabeln (darfuͤr ſie
von vielen ſind angeſchen worden) ſondern natuͤr-
liche
A iiij
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