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Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

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Continuatio Miraculi Mundi.
vnd wächset/ je mehr es Zuwachs darauß ziehet. Wann man nun dem Herd nicht
länger trauet/ oder sonsten einmal das Feuer wolte außgehen lassen/ von der Arbeit zu
ruhen/ so macht man die vntere Thür zu/ vnd hebt den Deckel von den Ofen/ so schlägt
die Hitze nicht mehr auff den Herd/ sondern geht oben zum Ofen hinauß/ vnd wird die
Schlacken etwas dicker/ vnd gesteht das Sun darunter/ welche Schlacken man dann mit
einem eisern Hacken fein gemach abziehen kan/ daß das Sun auff einem Stück gantz bey-
sammen in dem Herd ligen bleibt/ vnd sich nicht Körnerweise vnter die Schlacken ver-
mische/ dadurch Schaden geschehen möchte. Wann dann alle Schlacken außgenom-
men/ vnd das Sun allein beysammen noch darinnen auff dem Boden deß Herdes ligt/ so
sticht man mit einem scharffen spitzigen Eisen darunter/ vnd macht solches von dem
Herd ledig/ hebt es mit einer Zangen herauß/ vnd wigt es/ so findet man/ wie viel dassel-
be zugenommen vnd sich vermehret habe.

NB. Es ist aber besser/ wann der Herd gut bleibt/ das man die massam nicht auß-
nehme/ sondern continuirlich auff dem Sun fliessen lasse. Man hat doch keine grosse
Mühe darmit/ dann allein wieder Kolen nachzuwerffen/ wann die ersten verbrant sind.
Kan also dieses Werck (wann die Herde nur wol gemacht sind) etliche Tage nachein-
ander ohne auffhören getrieben werden; welches auch seyn muß/ wann guter Nutzen
davon kommen soll: wie dann an gutem Nutzen gar nicht zu zweiffeln/ wann man nur
wol darmit procediret/ sonderlich auch/ wann man zu dieser Arbeit ein gut Antimo-
nium,
wie auch Eisen (davon der Regulus gemacht ist) haben kan. Dann je güldischer
das / Antimonium vnd / je mehr flüchtig Sun das fixe vorgeschlagene Sun darauß
ziehet; vnd wann man auch gar kein güldisch / / oder Antimonium haben könte/
sondern das Werck mit gemeinem / vnd Antimonio verrichten solte/ so würde
man doch noch ein guten Zuwachs finden: so man aber gute Metallen haben könte/ wä-
re es desto besser vnd nützlicher. NB. Vnd wann man der güldischen Metallen genug
haben könte/ so dörffte man die erste Schlacken nicht continuirlich auff dem Sun fliessen
lassen/ sondern so bald der Salpeter das vnd Regulum von dem Sun gezogen/ vnd zu
Schlacken gemacht/ alsobalden auch mit einem Hacken dieselbe von dem Sun abziehen/
vnd wieder frische Metallen darauff setzen/ vnd mit Salpeter verschlacken könte/ wel-
che Arbeit mit Aufftragung neuer Metallen vnd wieder Abnehmung der Schlacken
man continuirlich förtfahren könte/ es würde ein viel mehrers an Sun erhalten werden/
dann das / vnd Antimonium bißweilen auch viel corporalisch Sun führen/ welches
alsbald in der Verschlackung bey dem Sun bleibt: wann dann die Schlacken abgezogen/
vnd zum öfftern wieder neue Metallen auffgetragen vnd geschlacket werden/ nohtwen-
dig auch mehr Sun heraußkommen muß/ als auß der ersten Schlacken/ da das geistliche
Sun mir corporalisch bey dem zugesetzten fixen Sun werden kan. Kan also diese Arbeit mit
Zusetzung neuer Metallen vnd der Schlacken Abnehmung täglichs gern 10. 15. biß in
20. mal gethan werden/ davon ja grosser Zuwachs kommen muß/ wann die Metallen
güldisch gewesen.

Die

Continuatio Miraculi Mundi.
vnd waͤchſet/ je mehr es Zuwachs darauß ziehet. Wann man nun dem Herd nicht
laͤnger trauet/ oder ſonſten einmal das Feuer wolte außgehen laſſen/ von der Arbeit zu
ruhen/ ſo macht man die vntere Thuͤr zu/ vnd hebt den Deckel von den Ofen/ ſo ſchlaͤgt
die Hitze nicht mehr auff den Herd/ ſondern geht oben zum Ofen hinauß/ vnd wird die
Schlacken etwas dicker/ vnd geſteht das ☉ darunter/ welche Schlacken man dann mit
einem eiſern Hacken fein gemach abziehen kan/ daß das ☉ auff einem Stuͤck gantz bey-
ſammen in dem Herd ligen bleibt/ vnd ſich nicht Koͤrnerweiſe vnter die Schlacken ver-
miſche/ dadurch Schaden geſchehen moͤchte. Wann dann alle Schlacken außgenom-
men/ vnd das ☉ allein beyſammen noch darinnen auff dem Boden deß Herdes ligt/ ſo
ſticht man mit einem ſcharffen ſpitzigen Eiſen darunter/ vnd macht ſolches von dem
Herd ledig/ hebt es mit einer Zangen herauß/ vnd wigt es/ ſo findet man/ wie viel daſſel-
be zugenommen vnd ſich vermehret habe.

NB. Es iſt aber beſſer/ wann der Herd gut bleibt/ das man die maſſam nicht auß-
nehme/ ſondern continuirlich auff dem ☉ flieſſen laſſe. Man hat doch keine groſſe
Muͤhe darmit/ dann allein wieder Kolen nachzuwerffen/ wann die erſten verbrant ſind.
Kan alſo dieſes Werck (wann die Herde nur wol gemacht ſind) etliche Tage nachein-
ander ohne auffhoͤren getrieben werden; welches auch ſeyn muß/ wann guter Nutzen
davon kommen ſoll: wie dann an gutem Nutzen gar nicht zu zweiffeln/ wann man nur
wol darmit procediret/ ſonderlich auch/ wann man zu dieſer Arbeit ein gut Antimo-
nium,
wie auch Eiſen (davon der Regulus gemacht iſt) haben kan. Dann je guͤldiſcher
das ♂/ Antimonium vnd ♀/ je mehr fluͤchtig ☉ das fixe vorgeſchlagene ☉ darauß
ziehet; vnd wann man auch gar kein guͤldiſch ♀/ ♂/ oder Antimonium haben koͤnte/
ſondern das Werck mit gemeinem ♀/ ♂ vnd Antimonio verrichten ſolte/ ſo wuͤrde
man doch noch ein guten Zuwachs finden: ſo man aber gute Metallen haben koͤnte/ waͤ-
re es deſto beſſer vnd nuͤtzlicher. NB. Vnd wann man der guͤldiſchen Metallen genug
haben koͤnte/ ſo doͤrffte man die erſte Schlacken nicht continuirlich auff dem ☉ flieſſen
laſſen/ ſondern ſo bald der Salpeter das ♀ vnd Regulum von dem ☉ gezogen/ vnd zu
Schlacken gemacht/ alſobalden auch mit einem Hacken dieſelbe von dem ☉ abziehen/
vnd wieder friſche Metallen darauff ſetzen/ vnd mit Salpeter verſchlacken koͤnte/ wel-
che Arbeit mit Aufftragung neuer Metallen vnd wieder Abnehmung der Schlacken
man continuirlich foͤrtfahren koͤnte/ es wuͤrde ein viel mehrers an ☉ erhalten werden/
dann das ♀/ ♂ vnd Antimonium bißweilen auch viel corporaliſch ☉ fuͤhren/ welches
alsbald in der Verſchlackung bey dem ☉ bleibt: wann dann die Schlacken abgezogen/
vnd zum oͤfftern wieder neue Metallen auffgetragen vnd geſchlacket werden/ nohtwen-
dig auch mehr ☉ heraußkommen muß/ als auß der erſten Schlacken/ da das geiſtliche
☉ mir corporaliſch bey dem zugeſetzten fixen ☉ werden kan. Kan alſo dieſe Arbeit mit
Zuſetzung neuer Metallen vnd der Schlacken Abnehmung taͤglichs gern 10. 15. biß in
20. mal gethan werden/ davon ja groſſer Zuwachs kommen muß/ wann die Metallen
guͤldiſch geweſen.

Die
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[231/0263] Continuatio Miraculi Mundi. vnd waͤchſet/ je mehr es Zuwachs darauß ziehet. Wann man nun dem Herd nicht laͤnger trauet/ oder ſonſten einmal das Feuer wolte außgehen laſſen/ von der Arbeit zu ruhen/ ſo macht man die vntere Thuͤr zu/ vnd hebt den Deckel von den Ofen/ ſo ſchlaͤgt die Hitze nicht mehr auff den Herd/ ſondern geht oben zum Ofen hinauß/ vnd wird die Schlacken etwas dicker/ vnd geſteht das ☉ darunter/ welche Schlacken man dann mit einem eiſern Hacken fein gemach abziehen kan/ daß das ☉ auff einem Stuͤck gantz bey- ſammen in dem Herd ligen bleibt/ vnd ſich nicht Koͤrnerweiſe vnter die Schlacken ver- miſche/ dadurch Schaden geſchehen moͤchte. Wann dann alle Schlacken außgenom- men/ vnd das ☉ allein beyſammen noch darinnen auff dem Boden deß Herdes ligt/ ſo ſticht man mit einem ſcharffen ſpitzigen Eiſen darunter/ vnd macht ſolches von dem Herd ledig/ hebt es mit einer Zangen herauß/ vnd wigt es/ ſo findet man/ wie viel daſſel- be zugenommen vnd ſich vermehret habe. NB. Es iſt aber beſſer/ wann der Herd gut bleibt/ das man die maſſam nicht auß- nehme/ ſondern continuirlich auff dem ☉ flieſſen laſſe. Man hat doch keine groſſe Muͤhe darmit/ dann allein wieder Kolen nachzuwerffen/ wann die erſten verbrant ſind. Kan alſo dieſes Werck (wann die Herde nur wol gemacht ſind) etliche Tage nachein- ander ohne auffhoͤren getrieben werden; welches auch ſeyn muß/ wann guter Nutzen davon kommen ſoll: wie dann an gutem Nutzen gar nicht zu zweiffeln/ wann man nur wol darmit procediret/ ſonderlich auch/ wann man zu dieſer Arbeit ein gut Antimo- nium, wie auch Eiſen (davon der Regulus gemacht iſt) haben kan. Dann je guͤldiſcher das ♂/ Antimonium vnd ♀/ je mehr fluͤchtig ☉ das fixe vorgeſchlagene ☉ darauß ziehet; vnd wann man auch gar kein guͤldiſch ♀/ ♂/ oder Antimonium haben koͤnte/ ſondern das Werck mit gemeinem ♀/ ♂ vnd Antimonio verrichten ſolte/ ſo wuͤrde man doch noch ein guten Zuwachs finden: ſo man aber gute Metallen haben koͤnte/ waͤ- re es deſto beſſer vnd nuͤtzlicher. NB. Vnd wann man der guͤldiſchen Metallen genug haben koͤnte/ ſo doͤrffte man die erſte Schlacken nicht continuirlich auff dem ☉ flieſſen laſſen/ ſondern ſo bald der Salpeter das ♀ vnd Regulum von dem ☉ gezogen/ vnd zu Schlacken gemacht/ alſobalden auch mit einem Hacken dieſelbe von dem ☉ abziehen/ vnd wieder friſche Metallen darauff ſetzen/ vnd mit Salpeter verſchlacken koͤnte/ wel- che Arbeit mit Aufftragung neuer Metallen vnd wieder Abnehmung der Schlacken man continuirlich foͤrtfahren koͤnte/ es wuͤrde ein viel mehrers an ☉ erhalten werden/ dann das ♀/ ♂ vnd Antimonium bißweilen auch viel corporaliſch ☉ fuͤhren/ welches alsbald in der Verſchlackung bey dem ☉ bleibt: wann dann die Schlacken abgezogen/ vnd zum oͤfftern wieder neue Metallen auffgetragen vnd geſchlacket werden/ nohtwen- dig auch mehr ☉ heraußkommen muß/ als auß der erſten Schlacken/ da das geiſtliche ☉ mir corporaliſch bey dem zugeſetzten fixen ☉ werden kan. Kan alſo dieſe Arbeit mit Zuſetzung neuer Metallen vnd der Schlacken Abnehmung taͤglichs gern 10. 15. biß in 20. mal gethan werden/ davon ja groſſer Zuwachs kommen muß/ wann die Metallen guͤldiſch geweſen. Die

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/263>, abgerufen am 22.11.2024.