Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.Vorrede. innen arbeitet/ vnd nicht alsobald alles nach seinem Wunsch findet/ so mußer dencken/ daß er jrrgents an etwas gefehlet hat/ (dann das Werck ist vn- bekand/ vnd derohalben gar leichtlich an etwas kan geirret werden) vnd nicht alsobalde auf [de]n Auctorem fulminiren, gleich als wann er daran schuldig wer/ vnd nicht deutlich genug geschrieben hätte/ sondern solche/ seiner Vnwissenheit zurechnen/ des Autoris Meinung recht lernen verste- hen/ vnd sich darinn uben/ dann zweiffelt mir nicht/ es werde jhme darnach besser gelingen. Dazu ich jederman Gluck vnd Segen wünsche/ Amen. Philosophischer Oefen Erster Theil. CAPUT I. Von Bereitung des Ersten Ofens. WAs anbelangt den Ersten Ofen/ kan man solchen eyser-
Vorꝛede. innen arbeitet/ vnd nicht alſobald alles nach ſeinem Wunſch findet/ ſo mußer dencken/ daß er jrꝛgents an etwas gefehlet hat/ (dann das Werck iſt vn- bekand/ vnd derohalben gar leichtlich an etwas kan geirꝛet werden) vnd nicht alſobalde auf [de]n Auctorem fulminiren, gleich als wann er daran ſchuldig wer/ vnd nicht deutlich genug geſchrieben haͤtte/ ſondern ſolche/ ſeiner Vnwiſſenheit zurechnen/ des Autoris Meinung recht lernen verſte- hen/ vnd ſich darinn ůben/ dann zweiffelt mir nicht/ es werde jhme darnach beſſer gelingen. Dazu ich jederman Glůck vnd Segen wuͤnſche/ Amen. Philoſophiſcher Oefen Erſter Theil. CAPUT I. Von Bereitung des Erſten Ofens. WAs anbelangt den Erſten Ofen/ kan man ſolchen eyſer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0020" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Vorꝛede.</hi></fw><lb/> innen arbeitet/ vnd nicht alſobald alles nach ſeinem Wunſch findet/ ſo muß<lb/> er dencken/ daß er jrꝛgents an etwas gefehlet hat/ (dann das Werck iſt vn-<lb/> bekand/ vnd derohalben gar leichtlich an etwas kan geirꝛet werden) vnd<lb/> nicht alſobalde auf <supplied>de</supplied>n <hi rendition="#aq">Auctorem fulminiren,</hi> gleich als wann er daran<lb/> ſchuldig wer/ vnd nicht deutlich genug geſchrieben haͤtte/ ſondern ſolche/<lb/> ſeiner Vnwiſſenheit zurechnen/ des <hi rendition="#aq">Autoris</hi> Meinung recht lernen verſte-<lb/> hen/ vnd ſich darinn ůben/ dann zweiffelt mir nicht/ es werde jhme darnach<lb/> beſſer gelingen. Dazu ich jederman Glůck vnd Segen wuͤnſche/ Amen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head>Philoſophiſcher Oefen<lb/><hi rendition="#b">Erſter Theil.</hi></head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">CAPUT I.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Von Bereitung des Erſten Ofens.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>As anbelangt den Erſten Ofen/ kan man ſolchen<lb/> gros oder klein machen/ nach dem man in einem Tag viel<lb/> oder wenig damit thun/ oder machen will. Vnd kan ſolcher<lb/> Ofen auff vnterſchiedliche Weiß vnd Form gemacht wer-<lb/> den. Entweder von einem Stuͤck durch den Haffner auff<lb/> einem Rad gedrehet vnd gebrand; oder aber von gebacke-<lb/> nen Ziegel-ſteinen/ viereckicht oder rund/ nach eines jedwe-<lb/> dern Gefallen auffgebawet. Vnd wann der Ofen inwen-<lb/> dig einer Spannenweit iſt/ ſo muß er in allem vier Span-<lb/> nen hoch ſeyn; nemlich/ eine von vnten biß zu dem Roſt/ eine von dem Roſt biß zu dem<lb/> mitlern Kohlen-Loch/ zwo von dem Kohlen-Loch biß uͤber die Roͤhren/ welche auffs we-<lb/> nigſte eine gute Spanne fuͤr den Ofen muß außgehen/ damit die Recipienten nicht na-<lb/> he bey den Ofen kommen zu ſtehen/ vnd warm werden. Auch muß die Roͤhre zu forderſt<lb/> ein dritten Theil ſo weit ſeyn als der Ofen inwendig/ vñ zu hinderſt an dem Ofen etwas<lb/> weiter als fornen. Der Roſt des Ofens muß alſo liegen/ daß man denſelben kan auß-<lb/> nehmen/ vnd rein machen wann man will/ ſo er von eingetragenen Materien iſt ver-<lb/> ſtopfft worden/ welches leichtlich geſchicht/ wann man <hi rendition="#aq">Salia</hi> diſtillirt/ daß die Kolen<lb/> ſampt den Salien zuſammen ſchmeltzen/ die Lufft zuruͤck halten/ daß das Fewer nicht<lb/> brennen kan/ vnd die <hi rendition="#aq">Diſtillation</hi> dardurch verhindert wird. Oder/ man kan zwey dicke<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eyſer-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0020]
Vorꝛede.
innen arbeitet/ vnd nicht alſobald alles nach ſeinem Wunſch findet/ ſo muß
er dencken/ daß er jrꝛgents an etwas gefehlet hat/ (dann das Werck iſt vn-
bekand/ vnd derohalben gar leichtlich an etwas kan geirꝛet werden) vnd
nicht alſobalde auf den Auctorem fulminiren, gleich als wann er daran
ſchuldig wer/ vnd nicht deutlich genug geſchrieben haͤtte/ ſondern ſolche/
ſeiner Vnwiſſenheit zurechnen/ des Autoris Meinung recht lernen verſte-
hen/ vnd ſich darinn ůben/ dann zweiffelt mir nicht/ es werde jhme darnach
beſſer gelingen. Dazu ich jederman Glůck vnd Segen wuͤnſche/ Amen.
Philoſophiſcher Oefen
Erſter Theil.
CAPUT I.
Von Bereitung des Erſten Ofens.
WAs anbelangt den Erſten Ofen/ kan man ſolchen
gros oder klein machen/ nach dem man in einem Tag viel
oder wenig damit thun/ oder machen will. Vnd kan ſolcher
Ofen auff vnterſchiedliche Weiß vnd Form gemacht wer-
den. Entweder von einem Stuͤck durch den Haffner auff
einem Rad gedrehet vnd gebrand; oder aber von gebacke-
nen Ziegel-ſteinen/ viereckicht oder rund/ nach eines jedwe-
dern Gefallen auffgebawet. Vnd wann der Ofen inwen-
dig einer Spannenweit iſt/ ſo muß er in allem vier Span-
nen hoch ſeyn; nemlich/ eine von vnten biß zu dem Roſt/ eine von dem Roſt biß zu dem
mitlern Kohlen-Loch/ zwo von dem Kohlen-Loch biß uͤber die Roͤhren/ welche auffs we-
nigſte eine gute Spanne fuͤr den Ofen muß außgehen/ damit die Recipienten nicht na-
he bey den Ofen kommen zu ſtehen/ vnd warm werden. Auch muß die Roͤhre zu forderſt
ein dritten Theil ſo weit ſeyn als der Ofen inwendig/ vñ zu hinderſt an dem Ofen etwas
weiter als fornen. Der Roſt des Ofens muß alſo liegen/ daß man denſelben kan auß-
nehmen/ vnd rein machen wann man will/ ſo er von eingetragenen Materien iſt ver-
ſtopfft worden/ welches leichtlich geſchicht/ wann man Salia diſtillirt/ daß die Kolen
ſampt den Salien zuſammen ſchmeltzen/ die Lufft zuruͤck halten/ daß das Fewer nicht
brennen kan/ vnd die Diſtillation dardurch verhindert wird. Oder/ man kan zwey dicke
eyſer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |