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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Des Teutschlandts Wollfahrt
Ander Theil.
Erstlich/ vom vnterscheyd der Mineralien/ oder was vnter
dem wort Mineralien verstanden werde.

NOn dem wort Minerale/ warumb alle Berg-arten vnd Me-
tallische Ertze also genant/ ehe sie in geschmeidige Metallen durchs
Fewer gebracht werden/ viel zu schreiben/ finde ich vnnötig/ dann
solches andere allbereyt gethan/ kan auch wenig zur sach helffen.
Dieses aber allhier mein vorhabens ist zu lehren/ wie solche vnacht-
same Berg-arten oder Mineralien zu nutzen zubringen; ehe ich aber
solches anfange/ wil ich zuvorn anzeigen vnd bekant machen die vielerhand sorten vnd
geschlechten der Mineralien/ vnd hernach auch anweisen/ wie dieselbige in bessere Cör-
per/ durch das Fewer vnd Künstlers händen zu bringen/ vnd dem Menschlichen ge-
schlecht zu dienste vnd nutzen kommen.

Vnter die Mineralien werden diese nachfolgende gezehlet oder gerechnet/ nemb-
lich das Antimonium, Auripigmentum, Arsenicum, weiß/ gelb vnd roth/ der Ko-
bolt/ Mispickel/ Galmey/ Zinck/ Wißmuth oder Marcasita argentea, item Marcasita
aurea,
oder Gold- oder Kupffer kieß; auch der Vitriol vnd seines gleichen/ noch vnter
die Mineralien kan gesetzet werden. Ob wol nun etliche vnter die Mineralien auch den
Alaun/ Salpeter/ Sal-armoniacum, Sal gemmae vnd dergleichen zehlen/ so kan ich doch
solche Salien darfür nicht erkennen/ noch darunter setzen/ weilen nichts Metallisch
darinn zu finden.

Setze derohalben allein diese vnter die Mineralien/ darinn ein Metallische Na-
tur ist/ vnd sich auch mit den Metallen conjungiren, im Fewer zusammen schmeltzen/
auch durch die Kunst vnd Fewer/ gute geschmeidige Metallen darauß zu scheyden seyn;
diese wil ich allhier vor mich nehmen/ vnd sehen/ was gutes darauß zu bringen sey.

Vnd Erstlich von dem Antimonio.

DAs Antimonium ist das Edelste Mineral vnter allen/ nicht allein darumb/
weilen es gemeyniglich auch Gold bey sich führet/ sondern darumb/ weilen gu-
te Medicamenten dem Menschlichen geschlecht zu dienste darauß zu bereyten;
hat seine eygene gänge in dem Gebirge/ dieses in Siebenbürgen hält sehr viel Gold/ vnd
wird fur das beste in Europa gehalten/ darnach das Vngarisch/ welches zum theil auch
zimlich Gold haltet/ nach diesem das Fichtenbergische/ bey dem Stättlein Gold-Gro[-]

nach


Des Teutſchlandts Wollfahrt
Ander Theil.
Erſtlich/ vom vnterſcheyd der Mineralien/ oder was vnter
dem wort Mineralien verſtanden werde.

NOn dem wort Minerale/ warumb alle Berg-arten vñ Me-
talliſche Ertze alſo genant/ ehe ſie in geſchmeidige Metallen durchs
Fewer gebracht werden/ viel zu ſchreiben/ finde ich vnnoͤtig/ dann
ſolches andere allbereyt gethan/ kan auch wenig zur ſach helffen.
Dieſes aber allhier mein vorhabens iſt zu lehren/ wie ſolche vnacht-
ſame Berg-arten oder Mineralien zu nutzen zubringen; ehe ich aber
ſolches anfange/ wil ich zuvorn anzeigen vnd bekant machen die vielerhand ſorten vnd
geſchlechten der Mineralien/ vnd hernach auch anweiſen/ wie dieſelbige in beſſere Coͤr-
per/ durch das Fewer vnd Kuͤnſtlers haͤnden zu bringen/ vnd dem Menſchlichen ge-
ſchlecht zu dienſte vnd nutzen kommen.

Vnter die Mineralien werden dieſe nachfolgende gezehlet oder gerechnet/ nemb-
lich das Antimonium, Auripigmentum, Arſenicum, weiß/ gelb vnd roth/ der Ko-
bolt/ Miſpickel/ Galmey/ Zinck/ Wißmuth oder Marcaſita argentea, item Marcaſita
aurea,
oder Gold- oder Kupffer kieß; auch der Vitriol vnd ſeines gleichen/ noch vnter
die Mineralien kan geſetzet werden. Ob wol nun etliche vnter die Mineralien auch den
Alaun/ Salpeter/ Sal-armoniacum, Sal gemmæ vnd dergleichen zehlen/ ſo kan ich doch
ſolche Salien darfuͤr nicht erkennen/ noch darunter ſetzen/ weilen nichts Metalliſch
darinn zu finden.

Setze derohalben allein dieſe vnter die Mineralien/ darinn ein Metalliſche Na-
tur iſt/ vnd ſich auch mit den Metallen conjungiren, im Fewer zuſammen ſchmeltzen/
auch durch die Kunſt vnd Fewer/ gute geſchmeidige Metallen darauß zu ſcheyden ſeyn;
dieſe wil ich allhier vor mich nehmen/ vnd ſehen/ was gutes darauß zu bringen ſey.

Vnd Erſtlich von dem Antimonio.

DAs Antimonium iſt das Edelſte Mineral vnter allen/ nicht allein darumb/
weilen es gemeyniglich auch Gold bey ſich fuͤhret/ ſondern darumb/ weilen gu-
te Medicamenten dem Menſchlichen geſchlecht zu dienſte darauß zu bereyten;
hat ſeine eygene gaͤnge in dem Gebirge/ dieſes in Siebenbuͤrgen haͤlt ſehr viel Gold/ vnd
wird fůr das beſte in Europa gehalten/ darnach das Vngariſch/ welches zum theil auch
zimlich Gold haltet/ nach dieſem das Fichtenbergiſche/ bey dem Staͤttlein Gold-Gro[-]

nach
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[399/0419] Des Teutſchlandts Wollfahrt Ander Theil. Erſtlich/ vom vnterſcheyd der Mineralien/ oder was vnter dem wort Mineralien verſtanden werde. NOn dem wort Minerale/ warumb alle Berg-arten vñ Me- talliſche Ertze alſo genant/ ehe ſie in geſchmeidige Metallen durchs Fewer gebracht werden/ viel zu ſchreiben/ finde ich vnnoͤtig/ dann ſolches andere allbereyt gethan/ kan auch wenig zur ſach helffen. Dieſes aber allhier mein vorhabens iſt zu lehren/ wie ſolche vnacht- ſame Berg-arten oder Mineralien zu nutzen zubringen; ehe ich aber ſolches anfange/ wil ich zuvorn anzeigen vnd bekant machen die vielerhand ſorten vnd geſchlechten der Mineralien/ vnd hernach auch anweiſen/ wie dieſelbige in beſſere Coͤr- per/ durch das Fewer vnd Kuͤnſtlers haͤnden zu bringen/ vnd dem Menſchlichen ge- ſchlecht zu dienſte vnd nutzen kommen. Vnter die Mineralien werden dieſe nachfolgende gezehlet oder gerechnet/ nemb- lich das Antimonium, Auripigmentum, Arſenicum, weiß/ gelb vnd roth/ der Ko- bolt/ Miſpickel/ Galmey/ Zinck/ Wißmuth oder Marcaſita argentea, item Marcaſita aurea, oder Gold- oder Kupffer kieß; auch der Vitriol vnd ſeines gleichen/ noch vnter die Mineralien kan geſetzet werden. Ob wol nun etliche vnter die Mineralien auch den Alaun/ Salpeter/ Sal-armoniacum, Sal gemmæ vnd dergleichen zehlen/ ſo kan ich doch ſolche Salien darfuͤr nicht erkennen/ noch darunter ſetzen/ weilen nichts Metalliſch darinn zu finden. Setze derohalben allein dieſe vnter die Mineralien/ darinn ein Metalliſche Na- tur iſt/ vnd ſich auch mit den Metallen conjungiren, im Fewer zuſammen ſchmeltzen/ auch durch die Kunſt vnd Fewer/ gute geſchmeidige Metallen darauß zu ſcheyden ſeyn; dieſe wil ich allhier vor mich nehmen/ vnd ſehen/ was gutes darauß zu bringen ſey. Vnd Erſtlich von dem Antimonio. DAs Antimonium iſt das Edelſte Mineral vnter allen/ nicht allein darumb/ weilen es gemeyniglich auch Gold bey ſich fuͤhret/ ſondern darumb/ weilen gu- te Medicamenten dem Menſchlichen geſchlecht zu dienſte darauß zu bereyten; hat ſeine eygene gaͤnge in dem Gebirge/ dieſes in Siebenbuͤrgen haͤlt ſehr viel Gold/ vnd wird fůr das beſte in Europa gehalten/ darnach das Vngariſch/ welches zum theil auch zimlich Gold haltet/ nach dieſem das Fichtenbergiſche/ bey dem Staͤttlein Gold-Gro- nach

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/419>, abgerufen am 22.11.2024.