Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.Ander Theil. CAPUT XXXI. Oleum viride ex Luna zu machen. VBergiesse Crystallos Lunae mit zwey oder dreymal so schwer des allerstärcksten Wofern aber übersehen würde/ daß man von der Tinctura Lunae zu viel Spiri- Es ist zu verwundern/ wann man auff solchen Stein einen Spiritum salis armo- CAPUT XXXII. Usus liquoris viridis in Alchymia & Mechanicis. VNd dienet dieser grüne liquor nicht allein zur Medicin/ sondern auch noch zu mehr wie K ij
Ander Theil. CAPUT XXXI. Oleum viride ex Luna zu machen. VBergieſſe Cryſtallos Lunæ mit zwey oder dreymal ſo ſchwer des allerſtaͤrckſten Wofern aber uͤberſehen wuͤrde/ daß man von der Tinctura Lunæ zu viel Spiri- Es iſt zu verwundern/ wann man auff ſolchen Stein einen Spiritum ſalis armo- CAPUT XXXII. Uſus liquoris viridis in Alchymia & Mechanicis. VNd dienet dieſer gruͤne liquor nicht allein zur Medicin/ ſondern auch noch zu mehr wie K ij
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Ander Theil.
CAPUT XXXI.
Oleum viride ex Luna zu machen.
VBergieſſe Cryſtallos Lunæ mit zwey oder dreymal ſo ſchwer des allerſtaͤrckſten
Spiritus Salis Armoniaci, ſtelle ſolches in einem Glas mit einem langen Hals
wol vermacht/ in ein gar linde Waͤrme 8. oder 14. Tage zu digeriren/ ſo wird ſich der
Spiritus ſalis armoniaci ſchoͤn blaw von dem Silber faͤrben/ ſolchen gieſſe ab/ vnd fil-
trir jhn durch ein Pappir/ daß er rein werde/ vnd thue ſolchen in ein klein glaͤſern Re-
toͤrtlein oder Koͤlblein/ vnd abſtrahire mit lindem Fewer in Balneo beynahe allen Spi-
ritum ſalis armoniaci, (welcher wieder gut zu gebrauchen iſt/) davon/ ſo bleibet in fun-
do ein gras gruͤner liquor, welchen man zur Medicin bewahren kan.
Wofern aber uͤberſehen wuͤrde/ daß man von der Tinctura Lunæ zu viel Spiri-
tus abſtrahirte/ vnd dieſelbe gantz were vertrucknet/ vnd zu einem gruͤnen Saltz worden/
ſo muß man ſo viel Spiritus ſalis armoniaci wieder darauff ſchuͤtten/ daß das gruͤne
Saltz wiederumb davon in einen gruͤnen liquorem koͤnne ſolviret werden. Wann man
aber ſolche Tinctur noch reiner haben will/ kan man alle Feuchtigkeit davon abſtrahi-
ren/ bis ein truckener Stein bleibet/ vnd auff ſolchen einen guten Spiritum Vini gieſ-
ſen/ davon der Stein bald auffſolviret wird/ dann filtriret, ſo bleiben feces zuruͤck/ vnd
wird die Tinctur ſchoͤner/ davon der mehrentheil Spiritus Vini kan abſtrahiret wer-
den/ ſo wird die Tinctur deſto hoͤher an Farb vnd Krafften. Wann man aber will/ kan
man ſolches gruͤne Saltz oder Stein/ (ehe er noch einmal mit Spiritu vini extrahiret
wird) in einem glaͤſern Retoͤrtlein diſtilliren/ gibt einen ſubtilen Spiritum vnd ein
ſcharpffes Oleum, vnd bleibet in fundo des Retorten ein gautz fluͤſſig Silber/ welches
nicht hat uͤbergehen koͤnnen.
Es iſt zu verwundern/ wann man auff ſolchen Stein einen Spiritum ſalis armo-
niaci, oder Spiritum vini zu ſolviren geuſt/ daß das Glas ſo kalt davon wird/ daß man
ſolches nicht wol lang in der Hand leyden kan. Welche kaͤlte dann meines erachtens
von nichts anders enſtehet/ als von der wol auffgeſchloſſenen Luna, welche von Na-
tur kalt iſt.
CAPUT XXXII.
Uſus liquoris viridis in Alchymia
& Mechanicis.
VNd dienet dieſer gruͤne liquor nicht allein zur Medicin/ ſondern auch noch zu mehr
andern operationibus Chymicis (dann Kupffer vnd Glas damit leichtlich kan
ſchoͤn verſilbert werden.) Denen dienſtlich/ welch curieus ſeynd mit einem ſchoͤnen
Haußrath zu pruncken/ dann wann man Schuͤſſeln/ Teller/ Saltzfaͤſſer/ Schaalen/
Trinckbecher vnd andere Geſchirꝛ von Glas machen laͤßt/ auff ſolche Geſtalt/ gleich
wie
K ij
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