Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.terhalten gesucht, als es zu meinen Absichten nö- Die seltenern Wasser- und Berggewächse, die Die meisten Arten von unsern Erd- und Was- selbst G 3
terhalten geſucht, als es zu meinen Abſichten noͤ- Die ſeltenern Waſſer- und Berggewaͤchſe, die Die meiſten Arten von unſern Erd- und Waſ- ſelbſt G 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="101"/> terhalten geſucht, als es zu meinen Abſichten noͤ-<lb/> thig geweſen. Wie ich denn die Gewaͤchſe aus den<lb/> Luſt-Kuͤchen- und Baumgaͤrten, nebſt den Getreide-<lb/> arten, dazu nach und nach dergeſtalt angewendet ha-<lb/> be, daß ich faſt nicht weiß, ob mir damals noch<lb/> viele von bekannten gangbaren fremden und einhei-<lb/> miſchen zu verſuchen uͤbrig geblieben ſeyn ſollten.<lb/> Zu geſchweigen, daß ich ſehr viele zu unterhalten<lb/> nicht einmahl noͤthig gefunden, weil ich ſie wider<lb/> meinen Willen dabey eben ſo wenig habe ganz aus-<lb/> rotten koͤnnen, als die Gaͤrtner das gemeine Un-<lb/> kraut. Denn viele kamen aus ihren Saamen von<lb/> ſelbſt zum Vorſchein, ſowohl aus dem trocknen<lb/> Sandboden als aus ſtrengen Acker, daß ich genug<lb/> zu vertilgen hatte.</p><lb/> <p>Die ſeltenern Waſſer- und Berggewaͤchſe, die<lb/> ſich in den botaniſchen Gaͤrten ſonſt ſo ſchwer unter-<lb/> halten laſſen, daß ſie auch deshalb ſehr ſelten vor-<lb/> kommen, weil ſich kein Gaͤrtner leicht daran wagen<lb/> will, habe ich bey dieſen Verſuchen etwas genauer<lb/> kennen lernen, als vorher, und in Abſicht auf man-<lb/> che phyſikaliſche und oͤkonomiſche Umſtaͤnde weit<lb/> nuͤtzlicher befunden, als ich zuvor gewußt hatte.</p><lb/> <p>Die meiſten Arten von unſern Erd- und Waſ-<lb/> ſermooſen habe ich zwar zu meinen Verſuchen eben<lb/> ſo geſchickt befunden, als ſie im natuͤrlichen Zuſtan-<lb/> de ſind, doch immer die eine mehr fuͤr der andern,<lb/> da ſowohl das Saͤen und Pflanzen der Gewaͤchſe<lb/> immer ſeine beſondern und verſchiedenen Arten von<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ſelbſt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [101/0113]
terhalten geſucht, als es zu meinen Abſichten noͤ-
thig geweſen. Wie ich denn die Gewaͤchſe aus den
Luſt-Kuͤchen- und Baumgaͤrten, nebſt den Getreide-
arten, dazu nach und nach dergeſtalt angewendet ha-
be, daß ich faſt nicht weiß, ob mir damals noch
viele von bekannten gangbaren fremden und einhei-
miſchen zu verſuchen uͤbrig geblieben ſeyn ſollten.
Zu geſchweigen, daß ich ſehr viele zu unterhalten
nicht einmahl noͤthig gefunden, weil ich ſie wider
meinen Willen dabey eben ſo wenig habe ganz aus-
rotten koͤnnen, als die Gaͤrtner das gemeine Un-
kraut. Denn viele kamen aus ihren Saamen von
ſelbſt zum Vorſchein, ſowohl aus dem trocknen
Sandboden als aus ſtrengen Acker, daß ich genug
zu vertilgen hatte.
Die ſeltenern Waſſer- und Berggewaͤchſe, die
ſich in den botaniſchen Gaͤrten ſonſt ſo ſchwer unter-
halten laſſen, daß ſie auch deshalb ſehr ſelten vor-
kommen, weil ſich kein Gaͤrtner leicht daran wagen
will, habe ich bey dieſen Verſuchen etwas genauer
kennen lernen, als vorher, und in Abſicht auf man-
che phyſikaliſche und oͤkonomiſche Umſtaͤnde weit
nuͤtzlicher befunden, als ich zuvor gewußt hatte.
Die meiſten Arten von unſern Erd- und Waſ-
ſermooſen habe ich zwar zu meinen Verſuchen eben
ſo geſchickt befunden, als ſie im natuͤrlichen Zuſtan-
de ſind, doch immer die eine mehr fuͤr der andern,
da ſowohl das Saͤen und Pflanzen der Gewaͤchſe
immer ſeine beſondern und verſchiedenen Arten von
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