Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Dauer, zur Vollkommenheit des Saamens, Nah- Der größte Theil von hohen Afrikanischen, wenn
Dauer, zur Vollkommenheit des Saamens, Nah- Der groͤßte Theil von hohen Afrikaniſchen, wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0123" n="111"/> Dauer, zur Vollkommenheit des Saamens, Nah-<lb/> rung genug. Zwar halten ſich groͤßere junge Baͤu-<lb/> me von 10 bis 15 Schuhe hoch, in dem Mooſe<lb/> uͤberaus gut, wenn ſie auch lange Pfahlwurzeln,<lb/> und viele Seiten- und Thauwurzeln treiben. Al-<lb/> lein ſie zehren die in dem Mooſe angeſammlete nahr-<lb/> hafte Materie gar zu geſchwind aus, und umſpin-<lb/> nen den ganzen Klumpen Moos, in welchen ſie<lb/> wurzeln, gar bald zuſammen, wenn ihre Wurzeln<lb/> in große Kaſten, Gartentoͤpfe, oder auch zwiſchen<lb/> den Felſen eingeſchloſſen ſind. Wo alſo ihr erſter<lb/> ſchoͤner Trieb, welcher insgemein der ſtaͤrkſte iſt,<lb/> nicht ſchwach werden oder gar aufhoͤren ſoll, haben<lb/> ſie einen beſtaͤndigen reinen Zufluß von der naͤhren-<lb/> den Materie noͤthig, und die im Garten unterhal-<lb/> ten werden, muͤſſen zu dem Ende fleißiger ver-<lb/> pflanzt werden, als andere. Die wilden haben<lb/> dieſe Vorſorge nicht noͤthig, da ſich die Wurzeln<lb/> ſelbſt Nahrung und anſtaͤndigen Grund zu ſuchen<lb/> im Stande ſind.</p><lb/> <p>Der groͤßte Theil von hohen Afrikaniſchen,<lb/> Suͤdamerikaniſchen und den uͤbrigen ſaftreichen In-<lb/> dianiſchen Stauden und andern Gewaͤchſen, haͤlt<lb/> ſich in einen maͤßig feuchten, recht lockern Mooſe,<lb/> bey einem hohen Grade der Waͤrme, ſehr wohl, er<lb/> zeiget ein lebhaftes Wachsthum, vertraͤgt aber ei-<lb/> nen beſtaͤndig naßkalten, derb zuſammengedruͤckten<lb/> groben Moos, in einer kuͤhlen Witterung uͤberaus<lb/> ſchlecht. Man kann dergleichen Gewaͤchsarten,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [111/0123]
Dauer, zur Vollkommenheit des Saamens, Nah-
rung genug. Zwar halten ſich groͤßere junge Baͤu-
me von 10 bis 15 Schuhe hoch, in dem Mooſe
uͤberaus gut, wenn ſie auch lange Pfahlwurzeln,
und viele Seiten- und Thauwurzeln treiben. Al-
lein ſie zehren die in dem Mooſe angeſammlete nahr-
hafte Materie gar zu geſchwind aus, und umſpin-
nen den ganzen Klumpen Moos, in welchen ſie
wurzeln, gar bald zuſammen, wenn ihre Wurzeln
in große Kaſten, Gartentoͤpfe, oder auch zwiſchen
den Felſen eingeſchloſſen ſind. Wo alſo ihr erſter
ſchoͤner Trieb, welcher insgemein der ſtaͤrkſte iſt,
nicht ſchwach werden oder gar aufhoͤren ſoll, haben
ſie einen beſtaͤndigen reinen Zufluß von der naͤhren-
den Materie noͤthig, und die im Garten unterhal-
ten werden, muͤſſen zu dem Ende fleißiger ver-
pflanzt werden, als andere. Die wilden haben
dieſe Vorſorge nicht noͤthig, da ſich die Wurzeln
ſelbſt Nahrung und anſtaͤndigen Grund zu ſuchen
im Stande ſind.
Der groͤßte Theil von hohen Afrikaniſchen,
Suͤdamerikaniſchen und den uͤbrigen ſaftreichen In-
dianiſchen Stauden und andern Gewaͤchſen, haͤlt
ſich in einen maͤßig feuchten, recht lockern Mooſe,
bey einem hohen Grade der Waͤrme, ſehr wohl, er
zeiget ein lebhaftes Wachsthum, vertraͤgt aber ei-
nen beſtaͤndig naßkalten, derb zuſammengedruͤckten
groben Moos, in einer kuͤhlen Witterung uͤberaus
ſchlecht. Man kann dergleichen Gewaͤchsarten,
wenn
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