Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Wenn man nun von den Gewächsen, wie Zwiebeln und Knollen, welche wie bekannt, Wenn man pflanzet, muß der Moos fein mit H 4
Wenn man nun von den Gewaͤchſen, wie Zwiebeln und Knollen, welche wie bekannt, Wenn man pflanzet, muß der Moos fein mit H 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0131" n="119"/> <p>Wenn man nun von den Gewaͤchſen, wie<lb/> ſchon geſagt worden iſt, eine richtige Kenntniß hat,<lb/> ſo iſt man im Stande, mit ihnen in Glas-Fruͤh-<lb/> und Treibehaͤuſern, in Moos, Lohe und Miſt man-<lb/> cherley nuͤtzliche Phyſikaliſch-oͤkonomiſche Verſuche<lb/> anzuſtellen, da man denn ihren natuͤrlichen Eigen-<lb/> ſchaften und Kraͤften auf keine Weiſe gerade ent-<lb/> gegen wirket, als wenn man eine dergleichen Kennt-<lb/> niß nicht hat.</p><lb/> <p>Zwiebeln und Knollen, welche wie bekannt,<lb/> wegen ihrer fleiſchigen, weichern und ſaftreichen<lb/> Beſchaffenheit, bey einer anhaltenden zu feuchten<lb/> Waͤrme, ohne abwechſelnden Zutritt einer reinen<lb/> Luft, leicht zu beſchimmeln auch gar anzufaulen<lb/> pflegen, leget man, wie die großen Kerne und<lb/> Nuͤſſe, zwiſchen die obere Lage des lockern Mooſes,<lb/> bey einem vermehrten Grade der Waͤrme, unter<lb/> den ſchon angefuͤhrten Bedingungen. Man wird,<lb/> wenn man ſie lange gut erhalten will dabey wohl<lb/> voraus ſo viel wiſſen, ob ſie viele, wenige, lange,<lb/> kurze, ſchraͤglaufende, wagerechte oder ſenkrechte,<lb/> weiche und ſchwammige Wurzeln treiben, weil man<lb/> ſich in Anſehung der Weite und Tiefe der Blumen-<lb/> toͤpfe darnach richten muß. Das Verhaͤltniß des<lb/> Mooſes gegen die Gefaͤße und Wurzeln iſt mit dem<lb/> von der Erde faſt gleich.</p><lb/> <p>Wenn man pflanzet, muß der Moos fein<lb/> gleich ausgezogen werden, eben geleget und faſt eben<lb/> ſo aufgelockert ſeyn, als eine Wolle zum Spinnen, da-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 4</fw><fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0131]
Wenn man nun von den Gewaͤchſen, wie
ſchon geſagt worden iſt, eine richtige Kenntniß hat,
ſo iſt man im Stande, mit ihnen in Glas-Fruͤh-
und Treibehaͤuſern, in Moos, Lohe und Miſt man-
cherley nuͤtzliche Phyſikaliſch-oͤkonomiſche Verſuche
anzuſtellen, da man denn ihren natuͤrlichen Eigen-
ſchaften und Kraͤften auf keine Weiſe gerade ent-
gegen wirket, als wenn man eine dergleichen Kennt-
niß nicht hat.
Zwiebeln und Knollen, welche wie bekannt,
wegen ihrer fleiſchigen, weichern und ſaftreichen
Beſchaffenheit, bey einer anhaltenden zu feuchten
Waͤrme, ohne abwechſelnden Zutritt einer reinen
Luft, leicht zu beſchimmeln auch gar anzufaulen
pflegen, leget man, wie die großen Kerne und
Nuͤſſe, zwiſchen die obere Lage des lockern Mooſes,
bey einem vermehrten Grade der Waͤrme, unter
den ſchon angefuͤhrten Bedingungen. Man wird,
wenn man ſie lange gut erhalten will dabey wohl
voraus ſo viel wiſſen, ob ſie viele, wenige, lange,
kurze, ſchraͤglaufende, wagerechte oder ſenkrechte,
weiche und ſchwammige Wurzeln treiben, weil man
ſich in Anſehung der Weite und Tiefe der Blumen-
toͤpfe darnach richten muß. Das Verhaͤltniß des
Mooſes gegen die Gefaͤße und Wurzeln iſt mit dem
von der Erde faſt gleich.
Wenn man pflanzet, muß der Moos fein
gleich ausgezogen werden, eben geleget und faſt eben
ſo aufgelockert ſeyn, als eine Wolle zum Spinnen, da-
mit
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