Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Etliche Gewächsarten werden nur nach und Bey allen nur erwähnten Umständen mögte mäßi- H 5
Etliche Gewaͤchsarten werden nur nach und Bey allen nur erwaͤhnten Umſtaͤnden moͤgte maͤßi- H 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0133" n="121"/> <p>Etliche Gewaͤchsarten werden nur nach und<lb/> nach begoſſen, ohne daß man noͤthig haͤtte, ſie lange<lb/> ins Waſſer zu bringen, wenn man aber in den<lb/> Moos ſaͤet, muͤſſen die Toͤpfe mit dem Moos ſchon<lb/> im Waſſer geweſen ſeyn, welche hernach eine lange<lb/> Zeit ſtehen bleiben, ohne begoſſen zu werden, wenn<lb/> ſie zumahl kuͤhl und ſchattig und keiner großen Waͤr-<lb/> me oder heißen Witterung ausgeſetzt ſind, welches<lb/> beſonders von den weichen, ſaftigen Arten zu ver-<lb/> ſtehen iſt, da man außerdem keinem Gewaͤchſe an<lb/> Waſſer Mangel leiden laſſen muß.</p><lb/> <p>Bey allen nur erwaͤhnten Umſtaͤnden moͤgte<lb/> noch folgendes wohl in Acht zu nehmen ſeyn, daß<lb/> man den Moos durch allzuſtarkes heftiges und<lb/> wiederholtes Begießen nicht auslaugen ſolle, auch<lb/> die in den Boden des Gartengefaͤßes befindliche<lb/> Oefnungen, wie ſonſt gewoͤhnlich mit Steinen oder<lb/> Scherben dergeſtalt bedecke, damit das Waſſer nur<lb/> langſam und gelinde abziehe, ohne daß das in dem<lb/> Mooſe ſchon aufgeloͤßte feine, eigentliche nahrhafte<lb/> ſchleimigſalzige fette Weſen, vor der Zeit ohne Nu-<lb/> tzen mit abgeſpuͤlet werde, wie es ſich denn ohnehin<lb/> aus dem anhaltenden Wachsthume bald zeigen muß,<lb/> ob der Moos viele oder wenige Nahrungstheile in<lb/> ſich habe. Denn ohne ſolche iſt das Waſſer nicht im<lb/> Stande, den Wachsthum allein zu unterhalten, ob<lb/> es wohl bey weichen und jungen Gewaͤchſen, einen<lb/> ſchon gebildeten Theil bis auf einen gewiſſen Grad<lb/> entwickeln, und ein Gewaͤchſe in einem ſehr mittel-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw><fw place="bottom" type="catch">maͤßi-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0133]
Etliche Gewaͤchsarten werden nur nach und
nach begoſſen, ohne daß man noͤthig haͤtte, ſie lange
ins Waſſer zu bringen, wenn man aber in den
Moos ſaͤet, muͤſſen die Toͤpfe mit dem Moos ſchon
im Waſſer geweſen ſeyn, welche hernach eine lange
Zeit ſtehen bleiben, ohne begoſſen zu werden, wenn
ſie zumahl kuͤhl und ſchattig und keiner großen Waͤr-
me oder heißen Witterung ausgeſetzt ſind, welches
beſonders von den weichen, ſaftigen Arten zu ver-
ſtehen iſt, da man außerdem keinem Gewaͤchſe an
Waſſer Mangel leiden laſſen muß.
Bey allen nur erwaͤhnten Umſtaͤnden moͤgte
noch folgendes wohl in Acht zu nehmen ſeyn, daß
man den Moos durch allzuſtarkes heftiges und
wiederholtes Begießen nicht auslaugen ſolle, auch
die in den Boden des Gartengefaͤßes befindliche
Oefnungen, wie ſonſt gewoͤhnlich mit Steinen oder
Scherben dergeſtalt bedecke, damit das Waſſer nur
langſam und gelinde abziehe, ohne daß das in dem
Mooſe ſchon aufgeloͤßte feine, eigentliche nahrhafte
ſchleimigſalzige fette Weſen, vor der Zeit ohne Nu-
tzen mit abgeſpuͤlet werde, wie es ſich denn ohnehin
aus dem anhaltenden Wachsthume bald zeigen muß,
ob der Moos viele oder wenige Nahrungstheile in
ſich habe. Denn ohne ſolche iſt das Waſſer nicht im
Stande, den Wachsthum allein zu unterhalten, ob
es wohl bey weichen und jungen Gewaͤchſen, einen
ſchon gebildeten Theil bis auf einen gewiſſen Grad
entwickeln, und ein Gewaͤchſe in einem ſehr mittel-
maͤßi-
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