Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Das Abräumen des Mooses aber muß alsdenn im Ein gleiches Absterben und Verdorren ganzer da
Das Abraͤumen des Mooſes aber muß alsdenn im Ein gleiches Abſterben und Verdorren ganzer da
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0148" n="136"/> Das Abraͤumen des Mooſes aber muß alsdenn im<lb/> Fruͤhlinge geſchehen, damit man den Zufaͤllen von<lb/> Hitze und Froſt im jungen Holze nicht ſelbſt Gele-<lb/> genheit mache, ſelbiges zu Grunde zu richten, wie<lb/> denn das Moos nicht allzuſcharf oder ganz und gar<lb/> abgeharket werden ſoll. Die darauf einfallenden<lb/> ſanften Regen werden der entbloͤßten Erde alsdenn<lb/> eine friſche und luftige Feuchtigkeit zufuͤhren, und<lb/> das durch den zu naſſen und dichten Moos ver-<lb/> hinderte Ausdampfen derſelben wird ſich wieder<lb/> herſtellen.</p><lb/> <p>Ein gleiches Abſterben und Verdorren ganzer<lb/> Oerter wuͤrde nach und nach erfolgen muͤſſen, wenn<lb/> der Erdboden ſeiner vieljaͤhrigen Moosdecke auf<lb/> einmahl voͤllig, oder auch zu einer ſolchen Jahres-<lb/> zeit beraubt wuͤrde, in welcher ſich die obere Rinde<lb/> der Erde zu geſchwind zuſammenſetzen muß, daß<lb/> die Menge der allerfeinſten Haar- und Saugewur-<lb/> zeln, die in gedachter Erde ungemein flach ausſtrei-<lb/> chen, auf einmahl vergehen. Denn hierdurch wuͤr-<lb/> de das Holz ganzer Schonoͤrter mit einmahl kran-<lb/> ken, den Wachsthum verlieren, und endlich nach<lb/> und nach verderben; wo nicht eine kuͤhle Witterung<lb/> oder ein ſanfter Regen dabey zu ſtatten kaͤme, und<lb/> ſich neue Wurzelfaſern bilden koͤnnten. Da nun<lb/> faſt alle Zufaͤlle beſtens zu vermeiden ſind, welche<lb/> den Verluſt der feinſten Saugewurzeln auf einmahl<lb/> nach ſich ziehen, ſo wird das uͤbertriebene Moos-<lb/> und Strohrechen zu einer unſchicklichen Jahreszeit,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">da</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [136/0148]
Das Abraͤumen des Mooſes aber muß alsdenn im
Fruͤhlinge geſchehen, damit man den Zufaͤllen von
Hitze und Froſt im jungen Holze nicht ſelbſt Gele-
genheit mache, ſelbiges zu Grunde zu richten, wie
denn das Moos nicht allzuſcharf oder ganz und gar
abgeharket werden ſoll. Die darauf einfallenden
ſanften Regen werden der entbloͤßten Erde alsdenn
eine friſche und luftige Feuchtigkeit zufuͤhren, und
das durch den zu naſſen und dichten Moos ver-
hinderte Ausdampfen derſelben wird ſich wieder
herſtellen.
Ein gleiches Abſterben und Verdorren ganzer
Oerter wuͤrde nach und nach erfolgen muͤſſen, wenn
der Erdboden ſeiner vieljaͤhrigen Moosdecke auf
einmahl voͤllig, oder auch zu einer ſolchen Jahres-
zeit beraubt wuͤrde, in welcher ſich die obere Rinde
der Erde zu geſchwind zuſammenſetzen muß, daß
die Menge der allerfeinſten Haar- und Saugewur-
zeln, die in gedachter Erde ungemein flach ausſtrei-
chen, auf einmahl vergehen. Denn hierdurch wuͤr-
de das Holz ganzer Schonoͤrter mit einmahl kran-
ken, den Wachsthum verlieren, und endlich nach
und nach verderben; wo nicht eine kuͤhle Witterung
oder ein ſanfter Regen dabey zu ſtatten kaͤme, und
ſich neue Wurzelfaſern bilden koͤnnten. Da nun
faſt alle Zufaͤlle beſtens zu vermeiden ſind, welche
den Verluſt der feinſten Saugewurzeln auf einmahl
nach ſich ziehen, ſo wird das uͤbertriebene Moos-
und Strohrechen zu einer unſchicklichen Jahreszeit,
da
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