Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.aber sehr geschwind wieder ersetzt wurde. Ein star- Diesem heftigen und ungewöhnlichen Man änderte dahero die Muthmaßungen we- Umstän-
aber ſehr geſchwind wieder erſetzt wurde. Ein ſtar- Dieſem heftigen und ungewoͤhnlichen Man aͤnderte dahero die Muthmaßungen we- Umſtaͤn-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0184" n="172"/> aber ſehr geſchwind wieder erſetzt wurde. Ein ſtar-<lb/> kes Fieber, Beaͤngſtigung und Mangel des Schlafs,<lb/> mit Schmerzen im Halſe und Augen, fanden ſich<lb/> ein, die Zufaͤlle hielten bey etlichen bis zum achten<lb/> und zehnten, bey andern bis zum 12ten und 14ten<lb/> Tage an, und zeigten von der Heftigkeit der Krank-<lb/> heitsmaterie und Urſachen zur Genuͤge, bis endlich<lb/> die Geſchwulſt allmaͤhlig abnahm, und die Blaſen,<lb/> nachdem die Materie bey der Vereiterung tiefer oder<lb/> flacher eingedrungen war, mit Hinterlaſſung rother<lb/> Flecken abtrockneten, und ganz vergiengen.</p><lb/> <p>Dieſem <hi rendition="#fr">heftigen und ungewoͤhnlichen<lb/> Rothlaufe</hi> gab man, der Aehnlichkeit halber, den<lb/> Namen einer ſtarken <hi rendition="#fr">Blatterroſe</hi>. Ob man nun<lb/> den Grund dieſer beſchwerlichen Krankheit ſchon<lb/> anfangs in den uͤbeln Umſtaͤnden der Wohnzimmer<lb/> des Pfarrhauſes gefunden zu haben glaubte, ſo war<lb/> doch vor den vorher angezeigten 16 Jahren kein Be-<lb/> wohner dieſes Hauſes damit befallen worden, wie<lb/> es ſonſt ſchon im Winter und Herbſte bey anhalten-<lb/> der feuchten Witterung mit andern Krankheiten<lb/> leicht geſchehen kann; es zeigte ſich vielmehr in An-<lb/> ſehung der Jahrszeiten gerade das Gegentheil, in-<lb/> dem ſich der verdrießliche Zufall nur in den beſten<lb/> Fruͤhlings- und warmen Sommermonaten einſtellte,<lb/> dagegen er ſich mit deren Ablaufe von ſelbſt vermin-<lb/> derte und verlohr.</p><lb/> <p>Man aͤnderte dahero die Muthmaßungen we-<lb/> gen des Hauſes, und urtheilte aus nachfolgenden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Umſtaͤn-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0184]
aber ſehr geſchwind wieder erſetzt wurde. Ein ſtar-
kes Fieber, Beaͤngſtigung und Mangel des Schlafs,
mit Schmerzen im Halſe und Augen, fanden ſich
ein, die Zufaͤlle hielten bey etlichen bis zum achten
und zehnten, bey andern bis zum 12ten und 14ten
Tage an, und zeigten von der Heftigkeit der Krank-
heitsmaterie und Urſachen zur Genuͤge, bis endlich
die Geſchwulſt allmaͤhlig abnahm, und die Blaſen,
nachdem die Materie bey der Vereiterung tiefer oder
flacher eingedrungen war, mit Hinterlaſſung rother
Flecken abtrockneten, und ganz vergiengen.
Dieſem heftigen und ungewoͤhnlichen
Rothlaufe gab man, der Aehnlichkeit halber, den
Namen einer ſtarken Blatterroſe. Ob man nun
den Grund dieſer beſchwerlichen Krankheit ſchon
anfangs in den uͤbeln Umſtaͤnden der Wohnzimmer
des Pfarrhauſes gefunden zu haben glaubte, ſo war
doch vor den vorher angezeigten 16 Jahren kein Be-
wohner dieſes Hauſes damit befallen worden, wie
es ſonſt ſchon im Winter und Herbſte bey anhalten-
der feuchten Witterung mit andern Krankheiten
leicht geſchehen kann; es zeigte ſich vielmehr in An-
ſehung der Jahrszeiten gerade das Gegentheil, in-
dem ſich der verdrießliche Zufall nur in den beſten
Fruͤhlings- und warmen Sommermonaten einſtellte,
dagegen er ſich mit deren Ablaufe von ſelbſt vermin-
derte und verlohr.
Man aͤnderte dahero die Muthmaßungen we-
gen des Hauſes, und urtheilte aus nachfolgenden
Umſtaͤn-
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