Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.maticis auf einmahl auf das schnellste aus ihrer Was aber die oft erwähnte Aehnlichkeit der leb-
maticis auf einmahl auf das ſchnellſte aus ihrer Was aber die oft erwaͤhnte Aehnlichkeit der leb-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="11"/><hi rendition="#aq">maticis</hi> auf einmahl auf das ſchnellſte aus ihrer<lb/> ſchleimig membranoͤſen Matrize und mit Gewalt ab-<lb/> reißen und auswickeln wollte, welches in einer<lb/> feuchten Luft nicht geſchiehet, und alſo ihre Dauer-<lb/> haftigkeit mehr beſtaͤtiget.</p><lb/> <p>Was aber die oft erwaͤhnte Aehnlichkeit der<lb/> Generation bey dem Thier- und Pflanzenreiche be-<lb/> trift, welche ſich ſo verſchiedentlich offenbaret, ſo<lb/> iſt es gut, wenn man weder dieſelben weiter an-<lb/> nimmt, noch extendirt, als ſie wuͤrklich erwieſen iſt,<lb/> und alſo mit den Obſervationen behutſam verfaͤhrt, ſo<lb/> wie man denn den weſentlichen Unterſchied beyder<lb/> Naturreiche beſtaͤndig vor Augen haben muß, um<lb/> ſich eben dadurch in ſeiner Unterſuchung und Beur-<lb/> theilung dieſer Aehnlichkeit richtige und der Natur<lb/> gemaͤße Grenzen zu ſetzen; außerdem wird uns die<lb/> Einbildung leicht auf falſche und unnatuͤrliche Vor-<lb/> ſtellungen von einer ſolchen Aehnlichkeit leiten, wel-<lb/> che im eigentlichen Verſtande niemahls exiſtirt, und<lb/> wir muͤſſen endlich auf das Laͤcherliche verfallen,<lb/> zuletzt aber gar außer den Zirkel der Naturlehre ge-<lb/> rathen, nicht zu gedenken <hi rendition="#aq">v. gr. gaudia florum,<lb/> Sponſalia plantarum legitima, aperta</hi> und <hi rendition="#aq">clande-<lb/> ſtina, aeſtruvenerem plantarum, adveterium ne-<lb/> ceſſarium mariti, coniuges, meretrices vegetabiles<lb/> cet.</hi> dergleichen etlichen an ſich ſonſt großen<lb/> und verdienten Maͤnnern, als zu weit getriebene<lb/> Fiktionen noch dann und wann vorgeworfen werden<lb/> wollen; welche Umſtaͤnde ſich indeſſen auf ziemlich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">leb-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0023]
maticis auf einmahl auf das ſchnellſte aus ihrer
ſchleimig membranoͤſen Matrize und mit Gewalt ab-
reißen und auswickeln wollte, welches in einer
feuchten Luft nicht geſchiehet, und alſo ihre Dauer-
haftigkeit mehr beſtaͤtiget.
Was aber die oft erwaͤhnte Aehnlichkeit der
Generation bey dem Thier- und Pflanzenreiche be-
trift, welche ſich ſo verſchiedentlich offenbaret, ſo
iſt es gut, wenn man weder dieſelben weiter an-
nimmt, noch extendirt, als ſie wuͤrklich erwieſen iſt,
und alſo mit den Obſervationen behutſam verfaͤhrt, ſo
wie man denn den weſentlichen Unterſchied beyder
Naturreiche beſtaͤndig vor Augen haben muß, um
ſich eben dadurch in ſeiner Unterſuchung und Beur-
theilung dieſer Aehnlichkeit richtige und der Natur
gemaͤße Grenzen zu ſetzen; außerdem wird uns die
Einbildung leicht auf falſche und unnatuͤrliche Vor-
ſtellungen von einer ſolchen Aehnlichkeit leiten, wel-
che im eigentlichen Verſtande niemahls exiſtirt, und
wir muͤſſen endlich auf das Laͤcherliche verfallen,
zuletzt aber gar außer den Zirkel der Naturlehre ge-
rathen, nicht zu gedenken v. gr. gaudia florum,
Sponſalia plantarum legitima, aperta und clande-
ſtina, aeſtruvenerem plantarum, adveterium ne-
ceſſarium mariti, coniuges, meretrices vegetabiles
cet. dergleichen etlichen an ſich ſonſt großen
und verdienten Maͤnnern, als zu weit getriebene
Fiktionen noch dann und wann vorgeworfen werden
wollen; welche Umſtaͤnde ſich indeſſen auf ziemlich
leb-
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