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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

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Arten angenommen, als die Natur hervorge-
bracht hat.

Die wahren Umstände davon sind den Natur-
forschern, wegen der noch rückständigen Untersu-
chung und Bestimmung solcher Eichen aus ihren
Eigenschaften, noch eben so wichtig, als sie dem
Forstmann und Holzarbeiter bey der praktischen An-
wendung, wegen der bekannten Unterschiede der
Dauer, des Werthes, der Verkaufpreiße und beson-
dern Güte des Holzes zum Land-Wasser-Schiff- und
Maschinenbau und den übrigen Fabrikenwesen nur
immer seyn können. Dergleichen Umstände ver-
mehren sich nothwendig von selbst, so oft man in
ernstlicherer Ueberlegung nimmt, daß die Eiche,
diese so edle Holzart
, sowohl bey uns und bey un-
sern nächsten Nachbarn, als in mehrern weitläufti-
gen Gegenden zugleich, schon zu unserer Zeit der-
maßen selten zu werden angefangen, als fast keine
der übrigen großen Baumarten; denn wie sehr ha-
ben bereits die recht starken Nutzeichen zu Zim-
mer- und Schiffholze nicht zu mangeln angefangen.
Ueber das alles muß uns das äußerst sparsame
Wachsthum der Eichenstämme in die Dicke und
Länge
an unsern so voreilig begangenen Nutzungs-
fehlern noch lange Zeit ganz besonders erinnern.

Zwar sind in mancher Absicht, wie man glau-
bet, statt der Eichen die Kastanien und Rothbu-
chen
noch übrig, aber nicht zu solchen Hauptarti-
keln, zu welchen man nur die Eichen anwenden

kann;

Arten angenommen, als die Natur hervorge-
bracht hat.

Die wahren Umſtaͤnde davon ſind den Natur-
forſchern, wegen der noch ruͤckſtaͤndigen Unterſu-
chung und Beſtimmung ſolcher Eichen aus ihren
Eigenſchaften, noch eben ſo wichtig, als ſie dem
Forſtmann und Holzarbeiter bey der praktiſchen An-
wendung, wegen der bekannten Unterſchiede der
Dauer, des Werthes, der Verkaufpreiße und beſon-
dern Guͤte des Holzes zum Land-Waſſer-Schiff- und
Maſchinenbau und den uͤbrigen Fabrikenweſen nur
immer ſeyn koͤnnen. Dergleichen Umſtaͤnde ver-
mehren ſich nothwendig von ſelbſt, ſo oft man in
ernſtlicherer Ueberlegung nimmt, daß die Eiche,
dieſe ſo edle Holzart
, ſowohl bey uns und bey un-
ſern naͤchſten Nachbarn, als in mehrern weitlaͤufti-
gen Gegenden zugleich, ſchon zu unſerer Zeit der-
maßen ſelten zu werden angefangen, als faſt keine
der uͤbrigen großen Baumarten; denn wie ſehr ha-
ben bereits die recht ſtarken Nutzeichen zu Zim-
mer- und Schiffholze nicht zu mangeln angefangen.
Ueber das alles muß uns das aͤußerſt ſparſame
Wachsthum der Eichenſtaͤmme in die Dicke und
Laͤnge
an unſern ſo voreilig begangenen Nutzungs-
fehlern noch lange Zeit ganz beſonders erinnern.

Zwar ſind in mancher Abſicht, wie man glau-
bet, ſtatt der Eichen die Kaſtanien und Rothbu-
chen
noch uͤbrig, aber nicht zu ſolchen Hauptarti-
keln, zu welchen man nur die Eichen anwenden

kann;
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[242/0254] Arten angenommen, als die Natur hervorge- bracht hat. Die wahren Umſtaͤnde davon ſind den Natur- forſchern, wegen der noch ruͤckſtaͤndigen Unterſu- chung und Beſtimmung ſolcher Eichen aus ihren Eigenſchaften, noch eben ſo wichtig, als ſie dem Forſtmann und Holzarbeiter bey der praktiſchen An- wendung, wegen der bekannten Unterſchiede der Dauer, des Werthes, der Verkaufpreiße und beſon- dern Guͤte des Holzes zum Land-Waſſer-Schiff- und Maſchinenbau und den uͤbrigen Fabrikenweſen nur immer ſeyn koͤnnen. Dergleichen Umſtaͤnde ver- mehren ſich nothwendig von ſelbſt, ſo oft man in ernſtlicherer Ueberlegung nimmt, daß die Eiche, dieſe ſo edle Holzart, ſowohl bey uns und bey un- ſern naͤchſten Nachbarn, als in mehrern weitlaͤufti- gen Gegenden zugleich, ſchon zu unſerer Zeit der- maßen ſelten zu werden angefangen, als faſt keine der uͤbrigen großen Baumarten; denn wie ſehr ha- ben bereits die recht ſtarken Nutzeichen zu Zim- mer- und Schiffholze nicht zu mangeln angefangen. Ueber das alles muß uns das aͤußerſt ſparſame Wachsthum der Eichenſtaͤmme in die Dicke und Laͤnge an unſern ſo voreilig begangenen Nutzungs- fehlern noch lange Zeit ganz beſonders erinnern. Zwar ſind in mancher Abſicht, wie man glau- bet, ſtatt der Eichen die Kaſtanien und Rothbu- chen noch uͤbrig, aber nicht zu ſolchen Hauptarti- keln, zu welchen man nur die Eichen anwenden kann;

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/254>, abgerufen am 23.11.2024.