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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

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des Keimes in die Wurzel und dem Saatpflänzgen.
Ich setzte meine Beobachtung darüber bis in das
3te, 5te, 10te und 16te Jahr der jungen Eichen
fort. Ich ging deshalb von einem Eichengarten
zu dem andern, und da in dem einen nur der erste
und folgende Zustand wahrgenommen werden konnte,
so waren doch in andern die jährlichen Folgen des
verschiedenen Wachsthums in den Zwischenzeiten
deutlich zu spüren, bis ich sie endlich in ganz ver-
schiedenen von einander entlegenen Gegenden, nebst
den 16jährigen und höhern Alter der jungen Ei-
chen
gegen einander in Betrachtung nehmen
konnte.

Ich muß demnach nun von unsern einheimi-
schen Eichen
allein handeln, in welcher Gestalt sie
uns in den Forsten immer vorkommen mögen. Und
diese lassen ihr Laub, wie bekannt, im Herbste
nach und nach fallen
, wenn nehmlich ihre Som-
mertriebe ihre Augen vollkommen ausgebildet ha-
ben, nachdem sie 4, 5 bis 6 Wochen vorher ihre
reifgewordenen Eicheln zur Saat, und Nahrung
vieler Thiere, abgeworfen haben. Diese na-
türliche Eichelsaat
mußte ich mit der künstlichen,
von welcher schon ein Vieles gesagt worden ist, sehr
oft vergleichen. Von fremden immer grünenden
Arten
dieses Geschlechts kann ich hier nichts an-
führen, weil meine Beobachtungen einen ganz an-
dern Vorwurf zum Zweck haben. Der Vorwurf

der

des Keimes in die Wurzel und dem Saatpflaͤnzgen.
Ich ſetzte meine Beobachtung daruͤber bis in das
3te, 5te, 10te und 16te Jahr der jungen Eichen
fort. Ich ging deshalb von einem Eichengarten
zu dem andern, und da in dem einen nur der erſte
und folgende Zuſtand wahrgenommen werden konnte,
ſo waren doch in andern die jaͤhrlichen Folgen des
verſchiedenen Wachsthums in den Zwiſchenzeiten
deutlich zu ſpuͤren, bis ich ſie endlich in ganz ver-
ſchiedenen von einander entlegenen Gegenden, nebſt
den 16jaͤhrigen und hoͤhern Alter der jungen Ei-
chen
gegen einander in Betrachtung nehmen
konnte.

Ich muß demnach nun von unſern einheimi-
ſchen Eichen
allein handeln, in welcher Geſtalt ſie
uns in den Forſten immer vorkommen moͤgen. Und
dieſe laſſen ihr Laub, wie bekannt, im Herbſte
nach und nach fallen
, wenn nehmlich ihre Som-
mertriebe ihre Augen vollkommen ausgebildet ha-
ben, nachdem ſie 4, 5 bis 6 Wochen vorher ihre
reifgewordenen Eicheln zur Saat, und Nahrung
vieler Thiere, abgeworfen haben. Dieſe na-
tuͤrliche Eichelſaat
mußte ich mit der kuͤnſtlichen,
von welcher ſchon ein Vieles geſagt worden iſt, ſehr
oft vergleichen. Von fremden immer gruͤnenden
Arten
dieſes Geſchlechts kann ich hier nichts an-
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dern Vorwurf zum Zweck haben. Der Vorwurf

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[249/0261] des Keimes in die Wurzel und dem Saatpflaͤnzgen. Ich ſetzte meine Beobachtung daruͤber bis in das 3te, 5te, 10te und 16te Jahr der jungen Eichen fort. Ich ging deshalb von einem Eichengarten zu dem andern, und da in dem einen nur der erſte und folgende Zuſtand wahrgenommen werden konnte, ſo waren doch in andern die jaͤhrlichen Folgen des verſchiedenen Wachsthums in den Zwiſchenzeiten deutlich zu ſpuͤren, bis ich ſie endlich in ganz ver- ſchiedenen von einander entlegenen Gegenden, nebſt den 16jaͤhrigen und hoͤhern Alter der jungen Ei- chen gegen einander in Betrachtung nehmen konnte. Ich muß demnach nun von unſern einheimi- ſchen Eichen allein handeln, in welcher Geſtalt ſie uns in den Forſten immer vorkommen moͤgen. Und dieſe laſſen ihr Laub, wie bekannt, im Herbſte nach und nach fallen, wenn nehmlich ihre Som- mertriebe ihre Augen vollkommen ausgebildet ha- ben, nachdem ſie 4, 5 bis 6 Wochen vorher ihre reifgewordenen Eicheln zur Saat, und Nahrung vieler Thiere, abgeworfen haben. Dieſe na- tuͤrliche Eichelſaat mußte ich mit der kuͤnſtlichen, von welcher ſchon ein Vieles geſagt worden iſt, ſehr oft vergleichen. Von fremden immer gruͤnenden Arten dieſes Geſchlechts kann ich hier nichts an- fuͤhren, weil meine Beobachtungen einen ganz an- dern Vorwurf zum Zweck haben. Der Vorwurf der

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/261>, abgerufen am 23.11.2024.