Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.weilen ihre Kräfte fast umsonst verschwenden müßte. Ein sicheres Beyspiel von demjenigen, was ich und
weilen ihre Kraͤfte faſt umſonſt verſchwenden muͤßte. Ein ſicheres Beyſpiel von demjenigen, was ich und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0268" n="256"/> weilen ihre Kraͤfte faſt umſonſt verſchwenden muͤßte.<lb/> Denn was iſt wohl deutlicher zu ſpuͤren, als daß,<lb/> nach allen vorher zugleich erfuͤllten Nebenendzwe-<lb/> cken und vielen uͤberſtandenen ſo widrigen Zufaͤllen,<lb/> folglich nach dem dadurch erfolgten ſo betraͤchtlichen<lb/> Abgange von dem <hi rendition="#fr">jaͤhrlichen Saamenvorrathe</hi>,<lb/> doch noch ſo viel uͤbrig bleibe, welches hinreichend<lb/> ſeyn kann, die Geſchlechtsarten jedes Baumes, und<lb/> nach Verſchiedenheit der Umſtaͤnde, ganze Waldun-<lb/> gen durch Fortpflanzen zu erhalten. Sollte ſich auch<lb/> in etlichen Jahren auf einander bey der <hi rendition="#fr">natuͤrlichen</hi><lb/> oder <hi rendition="#fr">wilden Ausſaat</hi> ein zu reichlicher Ausfall er-<lb/> eignen, ſo erſetzen die gleich darauf folgenden Jahre<lb/> dieſen Ausfall zur Saat mehr, als gedoppelt. Der<lb/> Naturforſcher kann dieſen Zuſtand ſchon zum voraus<lb/> gleichſam eintreten ſehen, da er weiß, was unter<lb/> dieſer Zeit an Vor- und Zubereitung bey dergleichen<lb/> vorgehet, und was darauf gewiß erfolgen wird.</p><lb/> <p>Ein ſicheres Beyſpiel von demjenigen, was ich<lb/> eben hier ſage, geben uns insgemein diejenigen Jahre,<lb/> welche zwiſchen den Jahren <hi rendition="#fr">einer guten und voll-<lb/> kommenen Eichelmaſt</hi> ſind, und bis zu der andern<lb/> nach gewiſſen Jahren wieder bevorſtehenden Maſt ein-<lb/> ander folgen. Da nehmen wir alsdenn wahr, daß<lb/> ſich die auf der einen Seite und in einzelnen Jahren<lb/> zuweilen ſehr in ihren Wirkungen aufgehaltene und<lb/> geſchwaͤcht ſcheinenden Naturkraͤfte auf der andern<lb/> merklich verdoppeln. Wenn alſo die <hi rendition="#fr">Eichelſaat</hi> durch<lb/> Fruͤhlings- und Herbſtkaͤlte, Sturm, Trockenheit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [256/0268]
weilen ihre Kraͤfte faſt umſonſt verſchwenden muͤßte.
Denn was iſt wohl deutlicher zu ſpuͤren, als daß,
nach allen vorher zugleich erfuͤllten Nebenendzwe-
cken und vielen uͤberſtandenen ſo widrigen Zufaͤllen,
folglich nach dem dadurch erfolgten ſo betraͤchtlichen
Abgange von dem jaͤhrlichen Saamenvorrathe,
doch noch ſo viel uͤbrig bleibe, welches hinreichend
ſeyn kann, die Geſchlechtsarten jedes Baumes, und
nach Verſchiedenheit der Umſtaͤnde, ganze Waldun-
gen durch Fortpflanzen zu erhalten. Sollte ſich auch
in etlichen Jahren auf einander bey der natuͤrlichen
oder wilden Ausſaat ein zu reichlicher Ausfall er-
eignen, ſo erſetzen die gleich darauf folgenden Jahre
dieſen Ausfall zur Saat mehr, als gedoppelt. Der
Naturforſcher kann dieſen Zuſtand ſchon zum voraus
gleichſam eintreten ſehen, da er weiß, was unter
dieſer Zeit an Vor- und Zubereitung bey dergleichen
vorgehet, und was darauf gewiß erfolgen wird.
Ein ſicheres Beyſpiel von demjenigen, was ich
eben hier ſage, geben uns insgemein diejenigen Jahre,
welche zwiſchen den Jahren einer guten und voll-
kommenen Eichelmaſt ſind, und bis zu der andern
nach gewiſſen Jahren wieder bevorſtehenden Maſt ein-
ander folgen. Da nehmen wir alsdenn wahr, daß
ſich die auf der einen Seite und in einzelnen Jahren
zuweilen ſehr in ihren Wirkungen aufgehaltene und
geſchwaͤcht ſcheinenden Naturkraͤfte auf der andern
merklich verdoppeln. Wenn alſo die Eichelſaat durch
Fruͤhlings- und Herbſtkaͤlte, Sturm, Trockenheit
und
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