Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.so hinreichend zu nähren, und bis zu ihrer vollkom- Diese Umstände sind gewiß allgemein, und Klip-
ſo hinreichend zu naͤhren, und bis zu ihrer vollkom- Dieſe Umſtaͤnde ſind gewiß allgemein, und Klip-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="84"/> ſo hinreichend zu naͤhren, und bis zu ihrer vollkom-<lb/> menen Entwickelung zu erhalten, als ob ſie in einer<lb/> fruchtbaren Erde erwachſen waͤren. Andern Ge-<lb/> waͤchſen hingegen giebt ein gemaͤßigt feuchter<lb/> und mehr oder weniger derber filziger Moos nur<lb/> ihre erſte zarte Nahrung, nebſt dem Schutze und<lb/> Aufenthalte, auf eine ſehr aͤhnliche Art, wie es<lb/> ſonſt ein ſehr lockerer nahrhafter Boden auch zu<lb/> thun vermag, ſo lange bis ſie ihre mehr erſtreckte<lb/> Pfahl- und Hauptwurzeln, durch den feinen Filz<lb/> des Mooſes, in die unterliegenden ebenfals ſehr<lb/> feine Mooserden verlaͤngern, und von da tiefer<lb/> ſchlagen, und bis ſie endlich in den wilden Grund<lb/> ſelbſt eindringen; wie es alles von den Auskeimen<lb/> des Saamens an, bey großen Arten, in einer Zeit<lb/> von 5 bis 6 Monat geſchiehet. Der Moos dienet<lb/> ihren Wurzeln zu einer ſehr ſichern Decke gegen<lb/> allerhand Witterung, ſie haͤlt den Grund, in wel-<lb/> chen ſie ſich verbreiten, maͤßig feuchte, und giebt ihnen<lb/> die nahrhaften Feuchtigkeiten nach und nach, die<lb/> durch dieſen Moos langſam filtrirt werden.</p><lb/> <p>Dieſe Umſtaͤnde ſind gewiß allgemein, und<lb/> ſehr betraͤchtlich; eine Erfahrung von vielen, ſeit<lb/> etliche 30 Jahren gluͤcklich darinnen gemachten, ſehr<lb/> einfachen Verſuchen beſtaͤtiget ſie voͤllig: derglei-<lb/> chen in folgenden zur Erlaͤuterung weiter angefuͤhret<lb/> zu werden verdienen. Da wir aber hier ſowohl<lb/> mit denen mit dem Erdmooſe uͤberzogenen Holzbo-<lb/> den, als auch andern damit bedeckten Gebirgen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Klip-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0096]
ſo hinreichend zu naͤhren, und bis zu ihrer vollkom-
menen Entwickelung zu erhalten, als ob ſie in einer
fruchtbaren Erde erwachſen waͤren. Andern Ge-
waͤchſen hingegen giebt ein gemaͤßigt feuchter
und mehr oder weniger derber filziger Moos nur
ihre erſte zarte Nahrung, nebſt dem Schutze und
Aufenthalte, auf eine ſehr aͤhnliche Art, wie es
ſonſt ein ſehr lockerer nahrhafter Boden auch zu
thun vermag, ſo lange bis ſie ihre mehr erſtreckte
Pfahl- und Hauptwurzeln, durch den feinen Filz
des Mooſes, in die unterliegenden ebenfals ſehr
feine Mooserden verlaͤngern, und von da tiefer
ſchlagen, und bis ſie endlich in den wilden Grund
ſelbſt eindringen; wie es alles von den Auskeimen
des Saamens an, bey großen Arten, in einer Zeit
von 5 bis 6 Monat geſchiehet. Der Moos dienet
ihren Wurzeln zu einer ſehr ſichern Decke gegen
allerhand Witterung, ſie haͤlt den Grund, in wel-
chen ſie ſich verbreiten, maͤßig feuchte, und giebt ihnen
die nahrhaften Feuchtigkeiten nach und nach, die
durch dieſen Moos langſam filtrirt werden.
Dieſe Umſtaͤnde ſind gewiß allgemein, und
ſehr betraͤchtlich; eine Erfahrung von vielen, ſeit
etliche 30 Jahren gluͤcklich darinnen gemachten, ſehr
einfachen Verſuchen beſtaͤtiget ſie voͤllig: derglei-
chen in folgenden zur Erlaͤuterung weiter angefuͤhret
zu werden verdienen. Da wir aber hier ſowohl
mit denen mit dem Erdmooſe uͤberzogenen Holzbo-
den, als auch andern damit bedeckten Gebirgen,
Klip-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |