rechter Jahreszeit dadurch erhalten kann. Dieses ist bey Viehmästern und Milchleuten in großen Städten um desto vorzüglicher, da dem Vieh aller- hand Unkraut und Wiedekraut aus den Gärten vor- geleget wird, das es meistens unter die Füße treten muß, und dabey Appetit und Verdauung verliert.
Man muß sich verwundern, wenn man derglei- chen Kräutereyen, die zähe, vermischt, welk und weder Nahrungs- noch Arzeneymittel seyn können, statt des frischen Grases zusammen bringet, da sie kaum die Stelle eines alten unkräftigen Grases vertre- ten können. Dieser Umstand war deshalb nöthig zu berühren, weil man oft, ohne dem Vieh die gehörigen, gesunden Nahrungsmittel zu geben, von Milch, Fleisch, Haut und Düngung dennoch alles zu ver- langen und damit zu erzwingen gedenkt, wovon der im gemeinen Leben entstehende Schaden, bey einer genauern Policeyuntersuchung, gerade das Gegen- theil zeiget.
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rechter Jahreszeit dadurch erhalten kann. Dieſes iſt bey Viehmaͤſtern und Milchleuten in großen Staͤdten um deſto vorzuͤglicher, da dem Vieh aller- hand Unkraut und Wiedekraut aus den Gaͤrten vor- geleget wird, das es meiſtens unter die Fuͤße treten muß, und dabey Appetit und Verdauung verliert.
Man muß ſich verwundern, wenn man derglei- chen Kraͤutereyen, die zaͤhe, vermiſcht, welk und weder Nahrungs- noch Arzeneymittel ſeyn koͤnnen, ſtatt des friſchen Graſes zuſammen bringet, da ſie kaum die Stelle eines alten unkraͤftigen Graſes vertre- ten koͤnnen. Dieſer Umſtand war deshalb noͤthig zu beruͤhren, weil man oft, ohne dem Vieh die gehoͤrigen, geſunden Nahrungsmittel zu geben, von Milch, Fleiſch, Haut und Duͤngung dennoch alles zu ver- langen und damit zu erzwingen gedenkt, wovon der im gemeinen Leben entſtehende Schaden, bey einer genauern Policeyunterſuchung, gerade das Gegen- theil zeiget.
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rechter Jahreszeit dadurch erhalten kann. Dieſes
iſt bey Viehmaͤſtern und Milchleuten in großen
Staͤdten um deſto vorzuͤglicher, da dem Vieh aller-
hand Unkraut und Wiedekraut aus den Gaͤrten vor-
geleget wird, das es meiſtens unter die Fuͤße treten
muß, und dabey Appetit und Verdauung verliert.
Man muß ſich verwundern, wenn man derglei-
chen Kraͤutereyen, die zaͤhe, vermiſcht, welk und
weder Nahrungs- noch Arzeneymittel ſeyn koͤnnen,
ſtatt des friſchen Graſes zuſammen bringet, da ſie
kaum die Stelle eines alten unkraͤftigen Graſes vertre-
ten koͤnnen. Dieſer Umſtand war deshalb noͤthig zu
beruͤhren, weil man oft, ohne dem Vieh die gehoͤrigen,
geſunden Nahrungsmittel zu geben, von Milch,
Fleiſch, Haut und Duͤngung dennoch alles zu ver-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/135>, abgerufen am 24.11.2024.
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