auch die untern und nächst verdeckten auswitternden Erdlagen, und verborgene Quellen und dergleichen, in Betrachtung kommen.
Ganze Ländereyen, so wie sie in manchen Ge- genden weitläuftig an einander hangende fruchtbare Wiesen ausmachen, auf den ein ordentlicher Heu- schlag eingeführet worden ist, wechseln dennoch in der Lage und Tragbarkeit der Dammerde zuweilen dergestalt ab, daß darinnen einzelne schlechte Stri- che von Sand, Kley und kaltspringigen Stücken, steinigen und sumpfig torfigen Boden gefunden wer- den, worauf alsdenn viele vorerwähnte Umstände und Vortheile ihren großen Abfall leiden, daß auch dergleichen einzelne Flecken zuweilen als Ackerland oder zu andern Gebrauch angewandt werden, wenig- stens doch zu einem bessern Graswuchs abwechselnd müssen bearbeitet werden, welches die an sich na- türlich fruchtbaren nicht nöthig haben, noch weni- ger aber wenn sie sich nehmlich durch Wind und Wasser ordentlich von weiten her selbst besaamen, und durch fruchtbare Wässerung jährlich einen dün- genden Schlamm verschaffen, dabey ein gewisser gelinder, schräger Hang zum Abzug der Winter- und wilden Wasser nach flachen Graben, worin sich die nöthige Feuchtigkeit, das ganze Jahr über in der besten Jahreszeit, hinreichend erhalten kann, sehr gut ist.
Eine solche Lage unterhält den Wiesengrund bey seiner Güte und Vorzügen, je mehr sie ihm aus
den
auch die untern und naͤchſt verdeckten auswitternden Erdlagen, und verborgene Quellen und dergleichen, in Betrachtung kommen.
Ganze Laͤndereyen, ſo wie ſie in manchen Ge- genden weitlaͤuftig an einander hangende fruchtbare Wieſen ausmachen, auf den ein ordentlicher Heu- ſchlag eingefuͤhret worden iſt, wechſeln dennoch in der Lage und Tragbarkeit der Dammerde zuweilen dergeſtalt ab, daß darinnen einzelne ſchlechte Stri- che von Sand, Kley und kaltſpringigen Stuͤcken, ſteinigen und ſumpfig torfigen Boden gefunden wer- den, worauf alsdenn viele vorerwaͤhnte Umſtaͤnde und Vortheile ihren großen Abfall leiden, daß auch dergleichen einzelne Flecken zuweilen als Ackerland oder zu andern Gebrauch angewandt werden, wenig- ſtens doch zu einem beſſern Graswuchs abwechſelnd muͤſſen bearbeitet werden, welches die an ſich na- tuͤrlich fruchtbaren nicht noͤthig haben, noch weni- ger aber wenn ſie ſich nehmlich durch Wind und Waſſer ordentlich von weiten her ſelbſt beſaamen, und durch fruchtbare Waͤſſerung jaͤhrlich einen duͤn- genden Schlamm verſchaffen, dabey ein gewiſſer gelinder, ſchraͤger Hang zum Abzug der Winter- und wilden Waſſer nach flachen Graben, worin ſich die noͤthige Feuchtigkeit, das ganze Jahr uͤber in der beſten Jahreszeit, hinreichend erhalten kann, ſehr gut iſt.
Eine ſolche Lage unterhaͤlt den Wieſengrund bey ſeiner Guͤte und Vorzuͤgen, je mehr ſie ihm aus
den
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auch die untern und naͤchſt verdeckten auswitternden
Erdlagen, und verborgene Quellen und dergleichen,
in Betrachtung kommen.
Ganze Laͤndereyen, ſo wie ſie in manchen Ge-
genden weitlaͤuftig an einander hangende fruchtbare
Wieſen ausmachen, auf den ein ordentlicher Heu-
ſchlag eingefuͤhret worden iſt, wechſeln dennoch in
der Lage und Tragbarkeit der Dammerde zuweilen
dergeſtalt ab, daß darinnen einzelne ſchlechte Stri-
che von Sand, Kley und kaltſpringigen Stuͤcken,
ſteinigen und ſumpfig torfigen Boden gefunden wer-
den, worauf alsdenn viele vorerwaͤhnte Umſtaͤnde
und Vortheile ihren großen Abfall leiden, daß auch
dergleichen einzelne Flecken zuweilen als Ackerland
oder zu andern Gebrauch angewandt werden, wenig-
ſtens doch zu einem beſſern Graswuchs abwechſelnd
muͤſſen bearbeitet werden, welches die an ſich na-
tuͤrlich fruchtbaren nicht noͤthig haben, noch weni-
ger aber wenn ſie ſich nehmlich durch Wind und
Waſſer ordentlich von weiten her ſelbſt beſaamen,
und durch fruchtbare Waͤſſerung jaͤhrlich einen duͤn-
genden Schlamm verſchaffen, dabey ein gewiſſer
gelinder, ſchraͤger Hang zum Abzug der Winter-
und wilden Waſſer nach flachen Graben, worin
ſich die noͤthige Feuchtigkeit, das ganze Jahr
uͤber in der beſten Jahreszeit, hinreichend erhalten
kann, ſehr gut iſt.
Eine ſolche Lage unterhaͤlt den Wieſengrund
bey ſeiner Guͤte und Vorzuͤgen, je mehr ſie ihm aus
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/142>, abgerufen am 24.11.2024.
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