Haus- und landwirthschaftlichen Artikeln das ge- ringste dabey abgehen darf; zu geschweigen den be- sondern Nutzen der Blätter dieser Weidenart bey der Winterfütterung in den Schäfereyen, wenn sie auch nicht zur Baumwolle angepflanzt worden.
Die Baumwollenweide, welche ohne diesen Namen, als ein Werftstrauch, aus vorangeführ- ten Zeichen, bekannt ist, läßt sich nach diesen Zeichen an gehörigen Orten leicht ausfinden, wenn für das erste nur Anstalt gemacht wird, daß sie durch die Förster, Meyer, Schäfer und andere Hutsleute aufgesucht wird, wie man denn jedes Ortes durch Befehle leicht veranstalten könnte, daß sie durchgehends in allen Hauigten, und wo sie sich etwa finden möchte, richtig angezeigt und bis auf weitere Ordre mit dem gewöhnlichen Aus- hauen und Ausraden verschonet würde, um den nö- thigen Vorrath zur jährlichen Vermehrung für den Anfang daher zu machen.
Was ihre Anpflanzung und jährliche Vermeh- rung weiter betrift, so hat solche nicht die geringste Schwierigkeit, wenn sie in gewisser Ordnung be- folgt wird, daß diese Weide nehmlich etwas später, als andere Weiden, im Lande seyn muß; deswegen kann diese Vermehrung allezeit in der Mitte des Merzes und den ganzen April festgesetzt werden, wenn der Frost aus der Erde, und sie nur etwas erwärmet ist, wenn sie nur schon auszuschlagen und zu blühen angefangen hat, wie die Erfahrung bestätiget. Sie
hat
Haus- und landwirthſchaftlichen Artikeln das ge- ringſte dabey abgehen darf; zu geſchweigen den be- ſondern Nutzen der Blaͤtter dieſer Weidenart bey der Winterfuͤtterung in den Schaͤfereyen, wenn ſie auch nicht zur Baumwolle angepflanzt worden.
Die Baumwollenweide, welche ohne dieſen Namen, als ein Werftſtrauch, aus vorangefuͤhr- ten Zeichen, bekannt iſt, laͤßt ſich nach dieſen Zeichen an gehoͤrigen Orten leicht ausfinden, wenn fuͤr das erſte nur Anſtalt gemacht wird, daß ſie durch die Foͤrſter, Meyer, Schaͤfer und andere Hutsleute aufgeſucht wird, wie man denn jedes Ortes durch Befehle leicht veranſtalten koͤnnte, daß ſie durchgehends in allen Hauigten, und wo ſie ſich etwa finden moͤchte, richtig angezeigt und bis auf weitere Ordre mit dem gewoͤhnlichen Aus- hauen und Ausraden verſchonet wuͤrde, um den noͤ- thigen Vorrath zur jaͤhrlichen Vermehrung fuͤr den Anfang daher zu machen.
Was ihre Anpflanzung und jaͤhrliche Vermeh- rung weiter betrift, ſo hat ſolche nicht die geringſte Schwierigkeit, wenn ſie in gewiſſer Ordnung be- folgt wird, daß dieſe Weide nehmlich etwas ſpaͤter, als andere Weiden, im Lande ſeyn muß; deswegen kann dieſe Vermehrung allezeit in der Mitte des Merzes und den ganzen April feſtgeſetzt werden, wenn der Froſt aus der Erde, und ſie nur etwas erwaͤrmet iſt, wenn ſie nur ſchon auszuſchlagen und zu bluͤhen angefangen hat, wie die Erfahrung beſtaͤtiget. Sie
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[182[180]/0190]
Haus- und landwirthſchaftlichen Artikeln das ge-
ringſte dabey abgehen darf; zu geſchweigen den be-
ſondern Nutzen der Blaͤtter dieſer Weidenart bey der
Winterfuͤtterung in den Schaͤfereyen, wenn ſie auch
nicht zur Baumwolle angepflanzt worden.
Die Baumwollenweide, welche ohne dieſen
Namen, als ein Werftſtrauch, aus vorangefuͤhr-
ten Zeichen, bekannt iſt, laͤßt ſich nach dieſen
Zeichen an gehoͤrigen Orten leicht ausfinden,
wenn fuͤr das erſte nur Anſtalt gemacht wird,
daß ſie durch die Foͤrſter, Meyer, Schaͤfer
und andere Hutsleute aufgeſucht wird, wie man
denn jedes Ortes durch Befehle leicht veranſtalten
koͤnnte, daß ſie durchgehends in allen Hauigten, und
wo ſie ſich etwa finden moͤchte, richtig angezeigt und
bis auf weitere Ordre mit dem gewoͤhnlichen Aus-
hauen und Ausraden verſchonet wuͤrde, um den noͤ-
thigen Vorrath zur jaͤhrlichen Vermehrung fuͤr den
Anfang daher zu machen.
Was ihre Anpflanzung und jaͤhrliche Vermeh-
rung weiter betrift, ſo hat ſolche nicht die geringſte
Schwierigkeit, wenn ſie in gewiſſer Ordnung be-
folgt wird, daß dieſe Weide nehmlich etwas ſpaͤter, als
andere Weiden, im Lande ſeyn muß; deswegen kann
dieſe Vermehrung allezeit in der Mitte des Merzes
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 182[180]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/190>, abgerufen am 23.11.2024.
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