die Würmer, öfnen die verstopfte Leber, ma- chen starken Appetit, purgieren, und reinigen das Blut.
Gelinde stopfende und anziehende bitterlich- herbe und etwas balsamische Kräuter
sind Lungenkraut, Meerhierse, Beyfuß, Ehren- preiß und das Leberkraut, die gelinde getrockne- ten Fliederbeeren halten den Leib offen, dämpfen die Schärfe des Blutes und befördern Ausdün- stung und Harn. Die berühmte Maywurzel, ein Geheimniß unserer Schäfer, gehöret auch unter die letztern Arten, und thut den Schaafen besonders gut auf etwas nasser und niedriger Wei- de, und bey einer dergleichen Witterung, wie auch nach dem Bocken, aber weder vorher, noch wäh- rend demselben.
Die Kreide mäßig gebraucht, schlägt die Säure nieder, wie man auch vom grauen Schwe- fel glaubt und von Schwefelblumen, wie sie im Gegentheile den Appetit zum Fressen mindert und den Leib sehr stark verstopft.
Sonst hat man sich vor der Menge solcher Mittel zu hüten, die ohne genauere Kenntniß der Weide und der verschiedenen Ursachen von Schaaf- krankheiten sonst so zuversichtlich angepriesen wer-
den,
die Wuͤrmer, oͤfnen die verſtopfte Leber, ma- chen ſtarken Appetit, purgieren, und reinigen das Blut.
Gelinde ſtopfende und anziehende bitterlich- herbe und etwas balſamiſche Kraͤuter
ſind Lungenkraut, Meerhierſe, Beyfuß, Ehren- preiß und das Leberkraut, die gelinde getrockne- ten Fliederbeeren halten den Leib offen, daͤmpfen die Schaͤrfe des Blutes und befoͤrdern Ausduͤn- ſtung und Harn. Die beruͤhmte Maywurzel, ein Geheimniß unſerer Schaͤfer, gehoͤret auch unter die letztern Arten, und thut den Schaafen beſonders gut auf etwas naſſer und niedriger Wei- de, und bey einer dergleichen Witterung, wie auch nach dem Bocken, aber weder vorher, noch waͤh- rend demſelben.
Die Kreide maͤßig gebraucht, ſchlaͤgt die Saͤure nieder, wie man auch vom grauen Schwe- fel glaubt und von Schwefelblumen, wie ſie im Gegentheile den Appetit zum Freſſen mindert und den Leib ſehr ſtark verſtopft.
Sonſt hat man ſich vor der Menge ſolcher Mittel zu huͤten, die ohne genauere Kenntniß der Weide und der verſchiedenen Urſachen von Schaaf- krankheiten ſonſt ſo zuverſichtlich angeprieſen wer-
den,
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[256[254]/0264]
die Wuͤrmer, oͤfnen die verſtopfte Leber, ma-
chen ſtarken Appetit, purgieren, und reinigen
das Blut.
Gelinde ſtopfende und anziehende bitterlich-
herbe und etwas balſamiſche Kraͤuter
ſind Lungenkraut, Meerhierſe, Beyfuß, Ehren-
preiß und das Leberkraut, die gelinde getrockne-
ten Fliederbeeren halten den Leib offen, daͤmpfen
die Schaͤrfe des Blutes und befoͤrdern Ausduͤn-
ſtung und Harn. Die beruͤhmte Maywurzel,
ein Geheimniß unſerer Schaͤfer, gehoͤret auch
unter die letztern Arten, und thut den Schaafen
beſonders gut auf etwas naſſer und niedriger Wei-
de, und bey einer dergleichen Witterung, wie auch
nach dem Bocken, aber weder vorher, noch waͤh-
rend demſelben.
Die Kreide maͤßig gebraucht, ſchlaͤgt die
Saͤure nieder, wie man auch vom grauen Schwe-
fel glaubt und von Schwefelblumen, wie ſie im
Gegentheile den Appetit zum Freſſen mindert und
den Leib ſehr ſtark verſtopft.
Sonſt hat man ſich vor der Menge ſolcher
Mittel zu huͤten, die ohne genauere Kenntniß der
Weide und der verſchiedenen Urſachen von Schaaf-
krankheiten ſonſt ſo zuverſichtlich angeprieſen wer-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 256[254]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/264>, abgerufen am 24.11.2024.
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