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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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henden anzulegen, oder ihn in eine wollene, wohl
durchwärmte Decke, Schaafsfelle oder in Betten
einzuwickeln; dabey aber muß der Körper nicht auf ein-
mahl zu stark erwärmet werden, sondern nach und nach
mit einiger Vorsicht, warmer Asche, Kleye auch Sand
bedeckt werden, und thut auch sonst die Wärme eines
gemäßigten Feuers hierbey die besten Dienste. Au-
ßerdem hat sich gefunden, daß die natürliche Wärme
einer oder zweyer gesunder Personen, die den Ver-
unglückten zwischen sich in ein warmes Bette ge-
nommen, gleichfalls hinreichend gewesen sey.

Unter währenden Einblasen des Tobacks-
rauchs und Wärmen, oder auch abwechselnd mit
jenen, ist das Reiben des Rückgrads, der Brust,
des Unterleibes, der Arme und Füße, mit warmen
trocknen Lappen, die mit Salz bestreuet, oder in
Brandwein getaucht werden, vom größten Nutzen.
Das scharfe Bürsten, ferner Brandwein, starker
Schnupftoback, oder Salmiakgeist in die Nase ge-
bracht, so wie auch das Kitzeln mit einer Feder unter der
Nase thun gute Wirkungen. Sobald nun der Verun-
glückte einige Lebenszeichen von sich zu geben ange-
fangen, ist es Zeit, ihn mit Wein oder Brandwein
zu erquicken, auch mit diesen etwas salzige und reizende
Sachen einzugießen, aber nicht vorher.

Bey guter Anwendung besagter durch die Er-
fahrung zur Genüge bestätigter Rettungsmittel,

kann

henden anzulegen, oder ihn in eine wollene, wohl
durchwaͤrmte Decke, Schaafsfelle oder in Betten
einzuwickeln; dabey aber muß der Koͤrper nicht auf ein-
mahl zu ſtark erwaͤrmet werden, ſondern nach und nach
mit einiger Vorſicht, warmer Aſche, Kleye auch Sand
bedeckt werden, und thut auch ſonſt die Waͤrme eines
gemaͤßigten Feuers hierbey die beſten Dienſte. Au-
ßerdem hat ſich gefunden, daß die natuͤrliche Waͤrme
einer oder zweyer geſunder Perſonen, die den Ver-
ungluͤckten zwiſchen ſich in ein warmes Bette ge-
nommen, gleichfalls hinreichend geweſen ſey.

Unter waͤhrenden Einblaſen des Tobacks-
rauchs und Waͤrmen, oder auch abwechſelnd mit
jenen, iſt das Reiben des Ruͤckgrads, der Bruſt,
des Unterleibes, der Arme und Fuͤße, mit warmen
trocknen Lappen, die mit Salz beſtreuet, oder in
Brandwein getaucht werden, vom groͤßten Nutzen.
Das ſcharfe Buͤrſten, ferner Brandwein, ſtarker
Schnupftoback, oder Salmiakgeiſt in die Naſe ge-
bracht, ſo wie auch das Kitzeln mit einer Feder unter der
Naſe thun gute Wirkungen. Sobald nun der Verun-
gluͤckte einige Lebenszeichen von ſich zu geben ange-
fangen, iſt es Zeit, ihn mit Wein oder Brandwein
zu erquicken, auch mit dieſen etwas ſalzige und reizende
Sachen einzugießen, aber nicht vorher.

Bey guter Anwendung beſagter durch die Er-
fahrung zur Genuͤge beſtaͤtigter Rettungsmittel,

kann
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[295[293]/0303] henden anzulegen, oder ihn in eine wollene, wohl durchwaͤrmte Decke, Schaafsfelle oder in Betten einzuwickeln; dabey aber muß der Koͤrper nicht auf ein- mahl zu ſtark erwaͤrmet werden, ſondern nach und nach mit einiger Vorſicht, warmer Aſche, Kleye auch Sand bedeckt werden, und thut auch ſonſt die Waͤrme eines gemaͤßigten Feuers hierbey die beſten Dienſte. Au- ßerdem hat ſich gefunden, daß die natuͤrliche Waͤrme einer oder zweyer geſunder Perſonen, die den Ver- ungluͤckten zwiſchen ſich in ein warmes Bette ge- nommen, gleichfalls hinreichend geweſen ſey. Unter waͤhrenden Einblaſen des Tobacks- rauchs und Waͤrmen, oder auch abwechſelnd mit jenen, iſt das Reiben des Ruͤckgrads, der Bruſt, des Unterleibes, der Arme und Fuͤße, mit warmen trocknen Lappen, die mit Salz beſtreuet, oder in Brandwein getaucht werden, vom groͤßten Nutzen. Das ſcharfe Buͤrſten, ferner Brandwein, ſtarker Schnupftoback, oder Salmiakgeiſt in die Naſe ge- bracht, ſo wie auch das Kitzeln mit einer Feder unter der Naſe thun gute Wirkungen. Sobald nun der Verun- gluͤckte einige Lebenszeichen von ſich zu geben ange- fangen, iſt es Zeit, ihn mit Wein oder Brandwein zu erquicken, auch mit dieſen etwas ſalzige und reizende Sachen einzugießen, aber nicht vorher. Bey guter Anwendung beſagter durch die Er- fahrung zur Genuͤge beſtaͤtigter Rettungsmittel, kann

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 295[293]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/303>, abgerufen am 24.11.2024.