Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.sonderer Zeuge ist. Ob man schon davon, wegen gro- Kalk findet sich abwechselnd in den Churmärki- So wie nun die Churmark fast durchgehends dern
ſonderer Zeuge iſt. Ob man ſchon davon, wegen gro- Kalk findet ſich abwechſelnd in den Churmaͤrki- So wie nun die Churmark faſt durchgehends dern
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="91"/> ſonderer Zeuge iſt. Ob man ſchon davon, wegen gro-<lb/> ßen Vorrathes in den uͤbrigen koͤniglichen Laͤndern<lb/> zur Zeit noch keinen Gebrauch zu machen noͤthig<lb/> gefunden hat. Außerdem iſt die Gegenwart des<lb/> Kochſalzes, in unſern Niedrungen und faſt ſtrichweiſe<lb/> auf Wieſen und Weiden an fetten Graͤſereyen und<lb/> uͤbrigen Pflanzen der groͤßte Beweiß, deren Guͤte<lb/> ſich auf das Rind- und Schaafvieh erſtrecket. Sonſt<lb/> aber wachſen in vorgedachten Gegenden ſogar fremde<lb/> Meerpflanzen, dergleichen ſonſt außer einem Salz-<lb/> und Meergrunde, weder anderwaͤrts hervorkommen<lb/> noch gedeyen.</p><lb/> <p>Kalk findet ſich abwechſelnd in den Churmaͤrki-<lb/> ſchen Provinzen in verſchiedener Menge, Lage, Ge-<lb/> ſtalt und Tiefe bald reiner und feſter, bald locker und<lb/> faſt mit allen uͤbrigen Erdarten vermiſcht. Die be-<lb/> ruͤhmte Steinkalkfloͤße, die unter den Namen der<lb/> Kalkberge zwiſchen Ruͤdersdorf und Tasdorf gelegen<lb/> ſind, und ihres reichlichen Ertrags halber nach Maß-<lb/> gabe der Berechnungen fuͤr eines der ergiebigſten<lb/> Bergwerke, und fuͤr einen Schatz des Landes gehal-<lb/> ten werden koͤnnen, haben fuͤr die Zukunft einen faſt<lb/> unabſehlichen Vorrath, an ihrem Ende, auf der rech-<lb/> ten Seite, gegen die Schleuſe hin, finden ſich mitten<lb/> in derſelben eine Art von Porcelanerde, welche auf<lb/> die hieſige Fayance verarbeitet wird, mit einzelnem<lb/> Anbruch von Frauenriß, Strahl und andern Gips.</p><lb/> <p>So wie nun die Churmark faſt durchgehends<lb/> einen haͤufigen aufgeloͤßten und verwitterten Kalk, in<lb/> den meiſten Erdarten fuͤhret, welcher vielleicht nicht<lb/> allein aus dem Steinkalke, ſondern auch durch die<lb/> Laͤnge der Zeit tief unter Waſſer von zerriebenen und<lb/> zertruͤmmerten feinen Meermuſchelſchaalen entſtan-<lb/> den ſeyn mag, ſo bildet dieſer mit Moraſt und an-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dern</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [91/0101]
ſonderer Zeuge iſt. Ob man ſchon davon, wegen gro-
ßen Vorrathes in den uͤbrigen koͤniglichen Laͤndern
zur Zeit noch keinen Gebrauch zu machen noͤthig
gefunden hat. Außerdem iſt die Gegenwart des
Kochſalzes, in unſern Niedrungen und faſt ſtrichweiſe
auf Wieſen und Weiden an fetten Graͤſereyen und
uͤbrigen Pflanzen der groͤßte Beweiß, deren Guͤte
ſich auf das Rind- und Schaafvieh erſtrecket. Sonſt
aber wachſen in vorgedachten Gegenden ſogar fremde
Meerpflanzen, dergleichen ſonſt außer einem Salz-
und Meergrunde, weder anderwaͤrts hervorkommen
noch gedeyen.
Kalk findet ſich abwechſelnd in den Churmaͤrki-
ſchen Provinzen in verſchiedener Menge, Lage, Ge-
ſtalt und Tiefe bald reiner und feſter, bald locker und
faſt mit allen uͤbrigen Erdarten vermiſcht. Die be-
ruͤhmte Steinkalkfloͤße, die unter den Namen der
Kalkberge zwiſchen Ruͤdersdorf und Tasdorf gelegen
ſind, und ihres reichlichen Ertrags halber nach Maß-
gabe der Berechnungen fuͤr eines der ergiebigſten
Bergwerke, und fuͤr einen Schatz des Landes gehal-
ten werden koͤnnen, haben fuͤr die Zukunft einen faſt
unabſehlichen Vorrath, an ihrem Ende, auf der rech-
ten Seite, gegen die Schleuſe hin, finden ſich mitten
in derſelben eine Art von Porcelanerde, welche auf
die hieſige Fayance verarbeitet wird, mit einzelnem
Anbruch von Frauenriß, Strahl und andern Gips.
So wie nun die Churmark faſt durchgehends
einen haͤufigen aufgeloͤßten und verwitterten Kalk, in
den meiſten Erdarten fuͤhret, welcher vielleicht nicht
allein aus dem Steinkalke, ſondern auch durch die
Laͤnge der Zeit tief unter Waſſer von zerriebenen und
zertruͤmmerten feinen Meermuſchelſchaalen entſtan-
den ſeyn mag, ſo bildet dieſer mit Moraſt und an-
dern
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |