Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.so lange sie feuchte genug ist, ein ziemlich gutes Anse- Das herrschende natürliche Clima bestimmt in- ange- G 2
ſo lange ſie feuchte genug iſt, ein ziemlich gutes Anſe- Das herrſchende natuͤrliche Clima beſtimmt in- ange- G 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0109" n="99"/> ſo lange ſie feuchte genug iſt, ein ziemlich gutes Anſe-<lb/> hen hat, aber wenn ſie in der Luft trocknet, und vor<lb/> ſich oder mit Sand reichlich vermiſcht, ganz taub be-<lb/> funden wird, und wie der Sand von dem Winde<lb/> zerſtaͤubet.</p><lb/> <p>Das herrſchende natuͤrliche Clima beſtimmt in-<lb/> deſſen, wie ſchon geſagt, die wahre Beſchaffenheit<lb/> von jeder Art oder Unart des tragbaren Bodens,<lb/> durch die Witterung und Wechſel der Lage gradweiſe,<lb/> insbeſondere nachdem ſich die Erhoͤhung der Erde von<lb/> dem niedrigſten Stande derſelben, welchen ſie vom<lb/> Spiegel des Meeres an hat, und im Anſteigen uͤber die<lb/> erſten Vorgebuͤrge bis zu den niedern, mittlern und<lb/> hoͤhern Alpen ſichtlich veraͤndert. Die darauf nach<lb/> eben gedachter Hoͤhe und Lage der Erdflaͤchen unter<lb/> jenen verſchiedenen Clima von ſelbſt hervorkommende<lb/> Gewaͤchſe, ſind unwiderſprechliche Zeugen von dieſer<lb/> Wahrheit durch die ganze Welt, alſo auch eben in der<lb/> Churmark Brandenburg. In dieſer nun koͤnnen wir<lb/> von der Lage ihrer niedrigſten Laͤndereyen, Torfmoo-<lb/> ren, Suͤmpfen und Landſeen an, bis auf die anſtei-<lb/> genden trocknen Ebenen, und die dazwiſchen liegen-<lb/> den Hoͤhen, auch nicht unbetraͤchtlichen erhabenen<lb/> Leim- und Sandhuͤgel rechnen, die theils nach dem<lb/> Umfange des Landes, theils von den Hoͤhen, von Ge-<lb/> buͤrgen in nicht beſondere Betrachtung kommen.<lb/> Gleichwohl aber muß ſich der Sachverſtaͤndige uͤber<lb/> die Anzahl, Mannigfaltigkeit und Guͤte, der in der<lb/> Mark Brandenburg von ſelbſt wachſenden Geſchlech-<lb/> ter und Arten mit ihren Abaͤnderungen von Pflanzen<lb/> nicht wenig verwundern. Von der Tragbarkeit des<lb/> verſchiedenen Bodens wird man ſich, aus der Menge<lb/> und den verſchiedenen Pflanzenarten keinen ſo niedri-<lb/> gen Begrif zu machen Urſach finden, wie andere mit<lb/> Grund thun zu koͤnnen geglaubet haben, welchen eben<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ange-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [99/0109]
ſo lange ſie feuchte genug iſt, ein ziemlich gutes Anſe-
hen hat, aber wenn ſie in der Luft trocknet, und vor
ſich oder mit Sand reichlich vermiſcht, ganz taub be-
funden wird, und wie der Sand von dem Winde
zerſtaͤubet.
Das herrſchende natuͤrliche Clima beſtimmt in-
deſſen, wie ſchon geſagt, die wahre Beſchaffenheit
von jeder Art oder Unart des tragbaren Bodens,
durch die Witterung und Wechſel der Lage gradweiſe,
insbeſondere nachdem ſich die Erhoͤhung der Erde von
dem niedrigſten Stande derſelben, welchen ſie vom
Spiegel des Meeres an hat, und im Anſteigen uͤber die
erſten Vorgebuͤrge bis zu den niedern, mittlern und
hoͤhern Alpen ſichtlich veraͤndert. Die darauf nach
eben gedachter Hoͤhe und Lage der Erdflaͤchen unter
jenen verſchiedenen Clima von ſelbſt hervorkommende
Gewaͤchſe, ſind unwiderſprechliche Zeugen von dieſer
Wahrheit durch die ganze Welt, alſo auch eben in der
Churmark Brandenburg. In dieſer nun koͤnnen wir
von der Lage ihrer niedrigſten Laͤndereyen, Torfmoo-
ren, Suͤmpfen und Landſeen an, bis auf die anſtei-
genden trocknen Ebenen, und die dazwiſchen liegen-
den Hoͤhen, auch nicht unbetraͤchtlichen erhabenen
Leim- und Sandhuͤgel rechnen, die theils nach dem
Umfange des Landes, theils von den Hoͤhen, von Ge-
buͤrgen in nicht beſondere Betrachtung kommen.
Gleichwohl aber muß ſich der Sachverſtaͤndige uͤber
die Anzahl, Mannigfaltigkeit und Guͤte, der in der
Mark Brandenburg von ſelbſt wachſenden Geſchlech-
ter und Arten mit ihren Abaͤnderungen von Pflanzen
nicht wenig verwundern. Von der Tragbarkeit des
verſchiedenen Bodens wird man ſich, aus der Menge
und den verſchiedenen Pflanzenarten keinen ſo niedri-
gen Begrif zu machen Urſach finden, wie andere mit
Grund thun zu koͤnnen geglaubet haben, welchen eben
ange-
G 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |