Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.keiten, die Nothwendigkeit einer bequemen Abfüh- Außer A 4
keiten, die Nothwendigkeit einer bequemen Abfuͤh- Außer A 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0017" n="7"/> keiten, die Nothwendigkeit einer bequemen Abfuͤh-<lb/> rung, die Lagen gewiſſer beſtimmter Rutſchen, Rieſen<lb/> und Floͤßen, die Naͤhe oder Entfernung von Dorf-<lb/> ſchaften, Berg- und Salzwerken u. ſ. w., die<lb/> nach gewiſſen Anſchlaͤgen alle Jahr ihren Antheil ha-<lb/> ben muͤſſen, es nicht allezeit erlauben, von dieſer oder<lb/> jener Seite die Waͤlder nach Willkuͤhr anzuhauen.<lb/> Die Beſchaͤdigung durch die Viehweide, hielt man in<lb/> ſolchen Gegenden fuͤr geringe, weil die Hoͤlzer ſehr<lb/> weitlaͤuftig und unwegſam waren, man glaubte viel-<lb/> mehr, daß nach Verlauf von vierzig Jahren zum Vor-<lb/> theil der Gewerke deſto reineres, friſcheres und feu-<lb/> rigeres Kohlholz erwartet werden koͤnnte. Wenn ich<lb/> es aber dahin geſtellt ſeyn laſſe, ob nicht vielleicht<lb/> Buchen 80 bis 100 oder 120 Jahre eben ſo gute<lb/> Kohlen geben als vierzigjaͤhrige; oder, wenn dieſes<lb/> ungegruͤndet iſt, ob nicht der hieraus erwachſende Ver-<lb/> luſt vollkommen erſetzet wuͤrde, daß man bey einer<lb/> veraͤnderten Behandlung in dem Maaße eine ungleich<lb/> groͤßere Menge zu erwarten hat? ſo bleibt hingegen<lb/> unwiderſprechlich wahr, daß alle und jede verhauene<lb/> Buchenſtaͤmme, wie ich ſchon vorher geſagt habe,<lb/> erſt nach Verfließung vieler kuͤmmerlichen Jahre wie-<lb/> der zu einem ledendigen Triebe gelangen, und die mei-<lb/> ſten von ihnen gar ausbleiben, beſonders wenn ſie ohne-<lb/> dem ſchon ein Alter von vierzig Jahren hatten, und<lb/> die wenigen, die auch noch zu Baͤumen aufwachſen<lb/> moͤchten, niemahls zu recht guten Schaften und Kro-<lb/> nen erwachſen. Der Einwurf, daß in den kuͤnftigen<lb/> Heyden zwiſchen durch auch Saamenlohden aufſchie-<lb/> ßen koͤnnen, iſt von keiner Wichtigkeit und ungegruͤn-<lb/> det, denn dreißig- und vierzigjaͤhrige Buchen geben<lb/> noch viel zu wenig oder doch nur taubhuͤlſigen und un-<lb/> vollkommenen Saamen. Deſſen Anflug kann alſo<lb/> wenig bedeuten, und uͤberdem nehmen auch die Koͤh-<lb/> lerpferde noch einen betraͤchtlichen Theil hinweg.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">Außer</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
keiten, die Nothwendigkeit einer bequemen Abfuͤh-
rung, die Lagen gewiſſer beſtimmter Rutſchen, Rieſen
und Floͤßen, die Naͤhe oder Entfernung von Dorf-
ſchaften, Berg- und Salzwerken u. ſ. w., die
nach gewiſſen Anſchlaͤgen alle Jahr ihren Antheil ha-
ben muͤſſen, es nicht allezeit erlauben, von dieſer oder
jener Seite die Waͤlder nach Willkuͤhr anzuhauen.
Die Beſchaͤdigung durch die Viehweide, hielt man in
ſolchen Gegenden fuͤr geringe, weil die Hoͤlzer ſehr
weitlaͤuftig und unwegſam waren, man glaubte viel-
mehr, daß nach Verlauf von vierzig Jahren zum Vor-
theil der Gewerke deſto reineres, friſcheres und feu-
rigeres Kohlholz erwartet werden koͤnnte. Wenn ich
es aber dahin geſtellt ſeyn laſſe, ob nicht vielleicht
Buchen 80 bis 100 oder 120 Jahre eben ſo gute
Kohlen geben als vierzigjaͤhrige; oder, wenn dieſes
ungegruͤndet iſt, ob nicht der hieraus erwachſende Ver-
luſt vollkommen erſetzet wuͤrde, daß man bey einer
veraͤnderten Behandlung in dem Maaße eine ungleich
groͤßere Menge zu erwarten hat? ſo bleibt hingegen
unwiderſprechlich wahr, daß alle und jede verhauene
Buchenſtaͤmme, wie ich ſchon vorher geſagt habe,
erſt nach Verfließung vieler kuͤmmerlichen Jahre wie-
der zu einem ledendigen Triebe gelangen, und die mei-
ſten von ihnen gar ausbleiben, beſonders wenn ſie ohne-
dem ſchon ein Alter von vierzig Jahren hatten, und
die wenigen, die auch noch zu Baͤumen aufwachſen
moͤchten, niemahls zu recht guten Schaften und Kro-
nen erwachſen. Der Einwurf, daß in den kuͤnftigen
Heyden zwiſchen durch auch Saamenlohden aufſchie-
ßen koͤnnen, iſt von keiner Wichtigkeit und ungegruͤn-
det, denn dreißig- und vierzigjaͤhrige Buchen geben
noch viel zu wenig oder doch nur taubhuͤlſigen und un-
vollkommenen Saamen. Deſſen Anflug kann alſo
wenig bedeuten, und uͤberdem nehmen auch die Koͤh-
lerpferde noch einen betraͤchtlichen Theil hinweg.
Außer
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