Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.wenn es auch noch so wild ist, läßt sich doch mit dem feinen Hobel besser und ohne zu pellen bearbeiten, als das zähe Holz, wenn es wild ist, weil solches pellet. 2) Ahorn, weißer Berg-Ahorn aus den Zozen, Acer mont. candidum CB. Wenn es jung ist, so ist es mittelmäßig hart, denn je älter der Baum wird, desto härter ist das Holz. Es ist etwas zähe wie der Weißdorn. Die Adern oder jährliche Reifen liegen dicht an einander. Es hat auch Spiegels wie einige Eichen und Rothbüchen, aber nur kleine. Es ist ein feines Holz und läßt sich sauber bearbeiten. Es ist zu Violinenboden, Griffe und Bäcke geschickt. 3) Breitlöbern, Lähnen, Leinbaum, Acer mont. tenuiß. dacutis fol. CB. ist dem weißen Berg-Ahorn in der Härte und Zähigkeit gleich, aber gröber an Adern. Es spielet seidenhaft und ist etwas gekiepert wie Acer. mont. candid., aber wegen den groben Adern dienet es nicht wie dieses zu Violinen und Re- sonanzboden. 4) Fladern, Malinen, Gänseflieder, Acer sim- plicior Schwenckf. ist weich und zähe wie Espen und weislicht. 5) Räpelthän, Masholder, Acer campestre et mi- nus CB. ist mittelmäßig hart wie das allerhärteste Birkenholz, ist auch zähe. Viele Hölzer aber, die glatt und ohne Aeste sind, sind viel leichter zu bearbei- ten, als was wimmerig, astig oder maserig ist, denn hier geht eine Stelle mit der andern wider den Strom, nemlich hin und her und quer durch; hiermit muß man sorgsam und mühsam umgehen, die Hobeleisen scharf halten und zart vorschlagen, dabei sich auch vorsehen, wie und was man hobelt. 6) Else, Erle, Alnus Dod. ist weich, das gesunde sowohl als das im Wasser grau gewordene. Wenn es gesund und trocken ist, so läßt es sich gut hobeln und sauber machen; aber man muß gut Schneidezeug und
wenn es auch noch ſo wild iſt, laͤßt ſich doch mit dem feinen Hobel beſſer und ohne zu pellen bearbeiten, als das zaͤhe Holz, wenn es wild iſt, weil ſolches pellet. 2) Ahorn, weißer Berg-Ahorn aus den Zozen, Acer mont. candidum CB. Wenn es jung iſt, ſo iſt es mittelmaͤßig hart, denn je aͤlter der Baum wird, deſto haͤrter iſt das Holz. Es iſt etwas zaͤhe wie der Weißdorn. Die Adern oder jaͤhrliche Reifen liegen dicht an einander. Es hat auch Spiegels wie einige Eichen und Rothbuͤchen, aber nur kleine. Es iſt ein feines Holz und laͤßt ſich ſauber bearbeiten. Es iſt zu Violinenboden, Griffe und Baͤcke geſchickt. 3) Breitloͤbern, Laͤhnen, Leinbaum, Acer mont. tenuiß. dacutis fol. CB. iſt dem weißen Berg-Ahorn in der Haͤrte und Zaͤhigkeit gleich, aber groͤber an Adern. Es ſpielet ſeidenhaft und iſt etwas gekiepert wie Acer. mont. candid., aber wegen den groben Adern dienet es nicht wie dieſes zu Violinen und Re- ſonanzboden. 4) Fladern, Malinen, Gaͤnſeflieder, Acer ſim- plicior Schwenckf. iſt weich und zaͤhe wie Eſpen und weislicht. 5) Raͤpelthaͤn, Masholder, Acer campeſtre et mi- nus CB. iſt mittelmaͤßig hart wie das allerhaͤrteſte Birkenholz, iſt auch zaͤhe. Viele Hoͤlzer aber, die glatt und ohne Aeſte ſind, ſind viel leichter zu bearbei- ten, als was wimmerig, aſtig oder maſerig iſt, denn hier geht eine Stelle mit der andern wider den Strom, nemlich hin und her und quer durch; hiermit muß man ſorgſam und muͤhſam umgehen, die Hobeleiſen ſcharf halten und zart vorſchlagen, dabei ſich auch vorſehen, wie und was man hobelt. 6) Elſe, Erle, Alnus Dod. iſt weich, das geſunde ſowohl als das im Waſſer grau gewordene. Wenn es geſund und trocken iſt, ſo laͤßt es ſich gut hobeln und ſauber machen; aber man muß gut Schneidezeug und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item><pb facs="#f0188" n="178"/> wenn es auch noch ſo wild iſt, laͤßt ſich doch mit dem<lb/> feinen Hobel beſſer und ohne zu pellen bearbeiten, als<lb/> das zaͤhe Holz, wenn es wild iſt, weil ſolches pellet.</item><lb/> <item>2) Ahorn, weißer Berg-Ahorn aus den Zozen,<lb/><hi rendition="#aq">Acer mont. candidum CB.</hi> Wenn es jung iſt, ſo iſt<lb/> es mittelmaͤßig hart, denn je aͤlter der Baum wird,<lb/> deſto haͤrter iſt das Holz. Es iſt etwas zaͤhe wie der<lb/> Weißdorn. Die Adern oder jaͤhrliche Reifen liegen<lb/> dicht an einander. Es hat auch Spiegels wie einige<lb/> Eichen und Rothbuͤchen, aber nur kleine. Es iſt ein<lb/> feines Holz und laͤßt ſich ſauber bearbeiten. Es iſt<lb/> zu Violinenboden, Griffe und Baͤcke geſchickt.</item><lb/> <item>3) Breitloͤbern, Laͤhnen, Leinbaum, <hi rendition="#aq">Acer mont.<lb/> tenuiß. dacutis fol. CB.</hi> iſt dem weißen Berg-Ahorn<lb/> in der Haͤrte und Zaͤhigkeit gleich, aber groͤber an<lb/> Adern. Es ſpielet ſeidenhaft und iſt etwas gekiepert<lb/> wie <hi rendition="#aq">Acer. mont. candid.,</hi> aber wegen den groben<lb/> Adern dienet es nicht wie dieſes zu Violinen und Re-<lb/> ſonanzboden.</item><lb/> <item>4) Fladern, Malinen, Gaͤnſeflieder, <hi rendition="#aq">Acer ſim-<lb/> plicior Schwenckf.</hi> iſt weich und zaͤhe wie Eſpen und<lb/> weislicht.</item><lb/> <item>5) Raͤpelthaͤn, Masholder, <hi rendition="#aq">Acer campeſtre et mi-<lb/> nus CB.</hi> iſt mittelmaͤßig hart wie das allerhaͤrteſte<lb/> Birkenholz, iſt auch zaͤhe. Viele Hoͤlzer aber, die<lb/> glatt und ohne Aeſte ſind, ſind viel leichter zu bearbei-<lb/> ten, als was wimmerig, aſtig oder maſerig iſt, denn<lb/> hier geht eine Stelle mit der andern wider den Strom,<lb/> nemlich hin und her und quer durch; hiermit muß man<lb/> ſorgſam und muͤhſam umgehen, die Hobeleiſen ſcharf<lb/> halten und zart vorſchlagen, dabei ſich auch vorſehen,<lb/> wie und was man hobelt.</item><lb/> <item>6) Elſe, Erle, <hi rendition="#aq">Alnus Dod.</hi> iſt weich, das geſunde<lb/> ſowohl als das im Waſſer grau gewordene. Wenn<lb/> es geſund und trocken iſt, ſo laͤßt es ſich gut hobeln<lb/> und ſauber machen; aber man muß gut Schneidezeug<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0188]
wenn es auch noch ſo wild iſt, laͤßt ſich doch mit dem
feinen Hobel beſſer und ohne zu pellen bearbeiten, als
das zaͤhe Holz, wenn es wild iſt, weil ſolches pellet.
2) Ahorn, weißer Berg-Ahorn aus den Zozen,
Acer mont. candidum CB. Wenn es jung iſt, ſo iſt
es mittelmaͤßig hart, denn je aͤlter der Baum wird,
deſto haͤrter iſt das Holz. Es iſt etwas zaͤhe wie der
Weißdorn. Die Adern oder jaͤhrliche Reifen liegen
dicht an einander. Es hat auch Spiegels wie einige
Eichen und Rothbuͤchen, aber nur kleine. Es iſt ein
feines Holz und laͤßt ſich ſauber bearbeiten. Es iſt
zu Violinenboden, Griffe und Baͤcke geſchickt.
3) Breitloͤbern, Laͤhnen, Leinbaum, Acer mont.
tenuiß. dacutis fol. CB. iſt dem weißen Berg-Ahorn
in der Haͤrte und Zaͤhigkeit gleich, aber groͤber an
Adern. Es ſpielet ſeidenhaft und iſt etwas gekiepert
wie Acer. mont. candid., aber wegen den groben
Adern dienet es nicht wie dieſes zu Violinen und Re-
ſonanzboden.
4) Fladern, Malinen, Gaͤnſeflieder, Acer ſim-
plicior Schwenckf. iſt weich und zaͤhe wie Eſpen und
weislicht.
5) Raͤpelthaͤn, Masholder, Acer campeſtre et mi-
nus CB. iſt mittelmaͤßig hart wie das allerhaͤrteſte
Birkenholz, iſt auch zaͤhe. Viele Hoͤlzer aber, die
glatt und ohne Aeſte ſind, ſind viel leichter zu bearbei-
ten, als was wimmerig, aſtig oder maſerig iſt, denn
hier geht eine Stelle mit der andern wider den Strom,
nemlich hin und her und quer durch; hiermit muß man
ſorgſam und muͤhſam umgehen, die Hobeleiſen ſcharf
halten und zart vorſchlagen, dabei ſich auch vorſehen,
wie und was man hobelt.
6) Elſe, Erle, Alnus Dod. iſt weich, das geſunde
ſowohl als das im Waſſer grau gewordene. Wenn
es geſund und trocken iſt, ſo laͤßt es ſich gut hobeln
und ſauber machen; aber man muß gut Schneidezeug
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |