Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Stämme, wenn es seyn kann, so auszuheben be- Wenn B 2
Staͤmme, wenn es ſeyn kann, ſo auszuheben be- Wenn B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="19"/> Staͤmme, wenn es ſeyn kann, ſo auszuheben be-<lb/> muͤhet ſey, daß ſie einen guten Klumpen Erde um<lb/> ihre Wurzeln behalten, und daß man dieſe Wurzeln<lb/> ſelbſt nicht beſchaͤdige, welches bey den Buchen am<lb/> leichteſten auszuuͤben ſtehet, da ſie gewoͤhnlich keine<lb/> Pfalwurzeln treiben. Die vierte Regel beſtehet dar-<lb/> in, daß man ſie nicht weiter als hoͤchſtens 6 Fuß und<lb/> zwar im Verbande, auseinander ſetze, nachdem vor-<lb/> her die Loͤcher weit und tief genug ausgegraben und<lb/> mit lockerer Erde ausgefuͤllet ſind. Die jungen Wur-<lb/> zeln und vornehmlich die feinen Haarwurzeln koͤnnen<lb/> ſich ſogleich einſchlagen und in den erſten Jahren dar-<lb/> in deſto bequemer fortwachſen. Wer etwas mehr<lb/> Koſten daran wenden kann, der thut wohl, wenn er,<lb/> anſtatt der einzelnen Loͤcher, Kreuzlinien einer Elle<lb/> breit ausgraben laͤßt, woraus die Vortheile entſtehen,<lb/> daß nicht nur die jungen Wurzeln mehr Raum erhal-<lb/> ten, ſondern daß auch der Eigenthuͤmer ſich die Gele-<lb/> genheit erleichtert, in den folgenden beyden Jahren<lb/> das gegrabene Erdreich jaͤhrlich zur Fruͤhlingszeit und<lb/> im Herbſte von neuem auflockern zu laſſen. Will je-<lb/> mand mit dem Anbau noch ſicherer gehen, ſo kann er<lb/> auch die erwaͤhnten Kreuzlinien mit Birkenſaamen,<lb/> oder mit Buchkernen beſaͤen. Die Pflanzbuchen<lb/> werden ſchon im erſten Jahre dem Saamen einigen<lb/> Schutz verſchaffen, und in den folgenden werden die<lb/> aus dem Saamen gezogene Staͤmme jene wiederum<lb/> beſchuͤtzen helfen, ſo daß dieſe beſtaͤndig miteinander<lb/> fortwachſen werden. Man urtheilet jedoch leicht,<lb/> daß bey ſolcher gedoppelten Beſetzung, das vorher als<lb/> nuͤtzlich angeprieſene jaͤhrliche Auflockern wegfaͤllt.<lb/> Natuͤrlich kann alſo in 5 bis 6 Jahren der Aufwuchs<lb/> nicht ſehr ſchnell ſeyn, er wird aber voͤllig entſchaͤ-<lb/> diget, da man durch den doppelten Anbau mehr<lb/> Pflanzen und weit fruͤher eine vollſtaͤndige Dickung<lb/> erhaͤlt.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0029]
Staͤmme, wenn es ſeyn kann, ſo auszuheben be-
muͤhet ſey, daß ſie einen guten Klumpen Erde um
ihre Wurzeln behalten, und daß man dieſe Wurzeln
ſelbſt nicht beſchaͤdige, welches bey den Buchen am
leichteſten auszuuͤben ſtehet, da ſie gewoͤhnlich keine
Pfalwurzeln treiben. Die vierte Regel beſtehet dar-
in, daß man ſie nicht weiter als hoͤchſtens 6 Fuß und
zwar im Verbande, auseinander ſetze, nachdem vor-
her die Loͤcher weit und tief genug ausgegraben und
mit lockerer Erde ausgefuͤllet ſind. Die jungen Wur-
zeln und vornehmlich die feinen Haarwurzeln koͤnnen
ſich ſogleich einſchlagen und in den erſten Jahren dar-
in deſto bequemer fortwachſen. Wer etwas mehr
Koſten daran wenden kann, der thut wohl, wenn er,
anſtatt der einzelnen Loͤcher, Kreuzlinien einer Elle
breit ausgraben laͤßt, woraus die Vortheile entſtehen,
daß nicht nur die jungen Wurzeln mehr Raum erhal-
ten, ſondern daß auch der Eigenthuͤmer ſich die Gele-
genheit erleichtert, in den folgenden beyden Jahren
das gegrabene Erdreich jaͤhrlich zur Fruͤhlingszeit und
im Herbſte von neuem auflockern zu laſſen. Will je-
mand mit dem Anbau noch ſicherer gehen, ſo kann er
auch die erwaͤhnten Kreuzlinien mit Birkenſaamen,
oder mit Buchkernen beſaͤen. Die Pflanzbuchen
werden ſchon im erſten Jahre dem Saamen einigen
Schutz verſchaffen, und in den folgenden werden die
aus dem Saamen gezogene Staͤmme jene wiederum
beſchuͤtzen helfen, ſo daß dieſe beſtaͤndig miteinander
fortwachſen werden. Man urtheilet jedoch leicht,
daß bey ſolcher gedoppelten Beſetzung, das vorher als
nuͤtzlich angeprieſene jaͤhrliche Auflockern wegfaͤllt.
Natuͤrlich kann alſo in 5 bis 6 Jahren der Aufwuchs
nicht ſehr ſchnell ſeyn, er wird aber voͤllig entſchaͤ-
diget, da man durch den doppelten Anbau mehr
Pflanzen und weit fruͤher eine vollſtaͤndige Dickung
erhaͤlt.
Wenn
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