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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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lichkeit fortgesetzet, um neues Land hervorzubringen
und es tragbar zu machen, das schlechte zu verbessern,
das verbesserte zugleich in seiner Nutzung zu erhalten
und immer zu erhöhen: so weit nehmlich die besondere
Lokalumstände jedes Ortes verstatten, dergleichen Ein-
richtungen und Veränderungen zu machen oder vorzu-
nehmen. Wer das Glück und Gelegenheit hat, sich seit
15, 30 bis auf 60, 80 Jahre des vorigen Zustandes der
Ländereyen in der Mark als Sachverständiger zu erin-
nern, muß nothwendig über die jetzige ihm gegebene neue
Gestalt in die größte Verwunderung gerathen, wo-
von ein anderer, der die außerordentlichen beträchtli-
chen Veränderungen nicht nach einander und aus ein-
ander selbst entstehen sehen, kaum ein richtiges Ge-
fühl hat.

Daß aber wenn man den Sinnen trauen darf, der
vorher angeführte abwechselnde Zustand der Oberfläche
an Grund und Boden in allgemeinen oder ganzen, we-
gen der verschiedenen Höhe, Lage, und Grundmi-
schung bey dem zunehmenden hohen, oder zurückge-
henden niedrigen Sonnenstande, und der davon ab-
hangenden Witterungseinwürkung, allerdings seine
Richtigkeit habe, ergiebt sich aus der Beschaffenheit
der Produkte aller drey Naturreiche, dergleichen die-
se königlichen Prvinzen von sich selbst hervorbringen,
von Mineralien und Foßilien findet man darinnen
nur wenige Arten, die aber zur Anwendung in hinrei-
chender Menge nutzbar sind. Doch gehören sie nicht
unter die besondern, dergleichen sich in den übrigen
teutschen Ländern nicht vornehmlich an den ausgehen-
den der Gebürge finden sollten: bis auf die Nester
oder einzeln Spuhren von Bernstein, das hiesige Eisen
befindet sich allein in Sumpf- oder Wieseerzten.
Alaun in einer besondern vermischten Erde, diesem
folget in verschiedenen Gegenden das Kochsalz. Der

Stein-
F 5

lichkeit fortgeſetzet, um neues Land hervorzubringen
und es tragbar zu machen, das ſchlechte zu verbeſſern,
das verbeſſerte zugleich in ſeiner Nutzung zu erhalten
und immer zu erhoͤhen: ſo weit nehmlich die beſondere
Lokalumſtaͤnde jedes Ortes verſtatten, dergleichen Ein-
richtungen und Veraͤnderungen zu machen oder vorzu-
nehmen. Wer das Gluͤck und Gelegenheit hat, ſich ſeit
15, 30 bis auf 60, 80 Jahre des vorigen Zuſtandes der
Laͤndereyen in der Mark als Sachverſtaͤndiger zu erin-
nern, muß nothwendig uͤber die jetzige ihm gegebene neue
Geſtalt in die groͤßte Verwunderung gerathen, wo-
von ein anderer, der die außerordentlichen betraͤchtli-
chen Veraͤnderungen nicht nach einander und aus ein-
ander ſelbſt entſtehen ſehen, kaum ein richtiges Ge-
fuͤhl hat.

Daß aber wenn man den Sinnen trauen darf, der
vorher angefuͤhrte abwechſelnde Zuſtand der Oberflaͤche
an Grund und Boden in allgemeinen oder ganzen, we-
gen der verſchiedenen Hoͤhe, Lage, und Grundmi-
ſchung bey dem zunehmenden hohen, oder zuruͤckge-
henden niedrigen Sonnenſtande, und der davon ab-
hangenden Witterungseinwuͤrkung, allerdings ſeine
Richtigkeit habe, ergiebt ſich aus der Beſchaffenheit
der Produkte aller drey Naturreiche, dergleichen die-
ſe koͤniglichen Prvinzen von ſich ſelbſt hervorbringen,
von Mineralien und Foßilien findet man darinnen
nur wenige Arten, die aber zur Anwendung in hinrei-
chender Menge nutzbar ſind. Doch gehoͤren ſie nicht
unter die beſondern, dergleichen ſich in den uͤbrigen
teutſchen Laͤndern nicht vornehmlich an den ausgehen-
den der Gebuͤrge finden ſollten: bis auf die Neſter
oder einzeln Spuhren von Bernſtein, das hieſige Eiſen
befindet ſich allein in Sumpf- oder Wieſeerzten.
Alaun in einer beſondern vermiſchten Erde, dieſem
folget in verſchiedenen Gegenden das Kochſalz. Der

Stein-
F 5
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[89/0099] lichkeit fortgeſetzet, um neues Land hervorzubringen und es tragbar zu machen, das ſchlechte zu verbeſſern, das verbeſſerte zugleich in ſeiner Nutzung zu erhalten und immer zu erhoͤhen: ſo weit nehmlich die beſondere Lokalumſtaͤnde jedes Ortes verſtatten, dergleichen Ein- richtungen und Veraͤnderungen zu machen oder vorzu- nehmen. Wer das Gluͤck und Gelegenheit hat, ſich ſeit 15, 30 bis auf 60, 80 Jahre des vorigen Zuſtandes der Laͤndereyen in der Mark als Sachverſtaͤndiger zu erin- nern, muß nothwendig uͤber die jetzige ihm gegebene neue Geſtalt in die groͤßte Verwunderung gerathen, wo- von ein anderer, der die außerordentlichen betraͤchtli- chen Veraͤnderungen nicht nach einander und aus ein- ander ſelbſt entſtehen ſehen, kaum ein richtiges Ge- fuͤhl hat. Daß aber wenn man den Sinnen trauen darf, der vorher angefuͤhrte abwechſelnde Zuſtand der Oberflaͤche an Grund und Boden in allgemeinen oder ganzen, we- gen der verſchiedenen Hoͤhe, Lage, und Grundmi- ſchung bey dem zunehmenden hohen, oder zuruͤckge- henden niedrigen Sonnenſtande, und der davon ab- hangenden Witterungseinwuͤrkung, allerdings ſeine Richtigkeit habe, ergiebt ſich aus der Beſchaffenheit der Produkte aller drey Naturreiche, dergleichen die- ſe koͤniglichen Prvinzen von ſich ſelbſt hervorbringen, von Mineralien und Foßilien findet man darinnen nur wenige Arten, die aber zur Anwendung in hinrei- chender Menge nutzbar ſind. Doch gehoͤren ſie nicht unter die beſondern, dergleichen ſich in den uͤbrigen teutſchen Laͤndern nicht vornehmlich an den ausgehen- den der Gebuͤrge finden ſollten: bis auf die Neſter oder einzeln Spuhren von Bernſtein, das hieſige Eiſen befindet ſich allein in Sumpf- oder Wieſeerzten. Alaun in einer beſondern vermiſchten Erde, dieſem folget in verſchiedenen Gegenden das Kochſalz. Der Stein- F 5

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/99>, abgerufen am 22.11.2024.