Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Bd. 2. Berlin, 1745.Dein Feld ist wüst und leer, Dein Wald erklingt nicht mehr, Das Volk in deiner See Springt nicht mehr in die Höh. Bereite deine Brust, Zu mancher neuen Lust. Wie schön Molteni singt, Wie künstlich Lani springt, Wie witzig .... dalt Wie treflich Pesne malt, Wie Schmidt in Kupfer sticht, Lehrt dich dein Landgut nicht Freund, ist zur Winterzeit Des Landes Einsamkeit, Dem prächtigen Berlin Noch irgend vorzuziehn? Ich weiß, du sagest nein. So triff denn öfters ein. Dein brauner rascher Gaul Ist unter dir nicht faul. Doch komm auch oft gepaart, Auf einer Schlittenfahrt, Und nimm, so fährst du warm Dein Schätzgen in den Arm. Dein Feld iſt wüſt und leer, Dein Wald erklingt nicht mehr, Das Volk in deiner See Springt nicht mehr in die Höh. Bereite deine Bruſt, Zu mancher neuen Luſt. Wie ſchön Molteni ſingt, Wie künſtlich Lani ſpringt, Wie witzig .... dalt Wie treflich Pesne malt, Wie Schmidt in Kupfer ſticht, Lehrt dich dein Landgut nicht Freund, iſt zur Winterzeit Des Landes Einſamkeit, Dem prächtigen Berlin Noch irgend vorzuziehn? Ich weiß, du ſageſt nein. So triff denn öfters ein. Dein brauner raſcher Gaul Iſt unter dir nicht faul. Doch komm auch oft gepaart, Auf einer Schlittenfahrt, Und nimm, ſo fährſt du warm Dein Schätzgen in den Arm. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0046" n="20"/> <lg n="7"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ein Feld iſt wüſt und leer,</l><lb/> <l>Dein Wald erklingt nicht mehr,</l><lb/> <l>Das Volk in deiner See</l><lb/> <l>Springt nicht mehr in die Höh.</l><lb/> <l>Bereite deine Bruſt,</l><lb/> <l>Zu mancher neuen Luſt.</l><lb/> <l>Wie ſchön <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Molteni</hi></hi> ſingt,</l><lb/> <l>Wie künſtlich <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Lani</hi></hi> ſpringt,</l><lb/> <l>Wie witzig .... dalt</l><lb/> <l>Wie treflich <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Pesne</hi></hi> malt,</l><lb/> <l>Wie <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Schmidt</hi></hi> in Kupfer ſticht,</l><lb/> <l>Lehrt dich dein Landgut nicht</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l><hi rendition="#in">F</hi>reund, iſt zur Winterzeit</l><lb/> <l>Des Landes Einſamkeit,</l><lb/> <l>Dem prächtigen <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Berlin</hi></hi></l><lb/> <l>Noch irgend vorzuziehn?</l><lb/> <l>Ich weiß, du ſageſt nein.</l><lb/> <l>So triff denn öfters ein.</l><lb/> <l>Dein brauner raſcher Gaul</l><lb/> <l>Iſt unter dir nicht faul.</l><lb/> <l>Doch komm auch oft gepaart,</l><lb/> <l>Auf einer Schlittenfahrt,</l><lb/> <l>Und nimm, ſo fährſt du warm</l><lb/> <l>Dein Schätzgen in den Arm.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [20/0046]
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Springt nicht mehr in die Höh.
Bereite deine Bruſt,
Zu mancher neuen Luſt.
Wie ſchön Molteni ſingt,
Wie künſtlich Lani ſpringt,
Wie witzig .... dalt
Wie treflich Pesne malt,
Wie Schmidt in Kupfer ſticht,
Lehrt dich dein Landgut nicht
Freund, iſt zur Winterzeit
Des Landes Einſamkeit,
Dem prächtigen Berlin
Noch irgend vorzuziehn?
Ich weiß, du ſageſt nein.
So triff denn öfters ein.
Dein brauner raſcher Gaul
Iſt unter dir nicht faul.
Doch komm auch oft gepaart,
Auf einer Schlittenfahrt,
Und nimm, ſo fährſt du warm
Dein Schätzgen in den Arm.
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