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Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Bd. 2. Berlin, 1745.

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"Komm, und schildre diese Schöne,
"Wie ich sie beschreiben werde!
"Male mir vor allen Dingen,
"Zarte rabenschwarze Haare,
"Und, wofern es anders möglich,
"Male sie auch lieblich düftend.
"Male zwischen schwarze Lokken,
"Da, wo sich die Wangen schliessen,
"Eine Stirn von Elfenbeine.
"Laß sich nicht die schwarzen Bogen,
"Die sich um die Augen krümmen,
"Gänzlich trennen, noch vermischen;
"Sondern, wie bei meinem Mädchen,
"In einander sanft verlieren.
"Ihrer Augen Reitz zu treffen,
"Male sie wie reges Feuer,
"Und auch blau, wie Pallasaugen,
"Und auch zärtlich, wie Citherens.
"Mische Milch, zu iungen Rosen,
"Wann du Nas und Wangen malest.
"Gib ihr Lippen, wie der Suada,
"Die den Mund zum Küssen laden.
"Um das sanfte Kinn der Schönen,
"Und um ihren Hals, wie Marmor,

"Laß
„Komm, und ſchildre dieſe Schöne,
„Wie ich ſie beſchreiben werde!
„Male mir vor allen Dingen,
„Zarte rabenſchwarze Haare,
„Und, wofern es anders möglich,
„Male ſie auch lieblich düftend.
„Male zwiſchen ſchwarze Lokken,
„Da, wo ſich die Wangen ſchlieſſen,
„Eine Stirn von Elfenbeine.
„Laß ſich nicht die ſchwarzen Bogen,
„Die ſich um die Augen krümmen,
„Gänzlich trennen, noch vermiſchen;
„Sondern, wie bei meinem Mädchen,
„In einander ſanft verlieren.
„Ihrer Augen Reitz zu treffen,
„Male ſie wie reges Feuer,
„Und auch blau, wie Pallasaugen,
„Und auch zärtlich, wie Citherens.
„Miſche Milch, zu iungen Roſen,
„Wann du Naſ und Wangen maleſt.
„Gib ihr Lippen, wie der Suada,
„Die den Mund zum Küſſen laden.
„Um das ſanfte Kinn der Schönen,
„Und um ihren Hals, wie Marmor,

„Laß
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[59/0085] „Komm, und ſchildre dieſe Schöne, „Wie ich ſie beſchreiben werde! „Male mir vor allen Dingen, „Zarte rabenſchwarze Haare, „Und, wofern es anders möglich, „Male ſie auch lieblich düftend. „Male zwiſchen ſchwarze Lokken, „Da, wo ſich die Wangen ſchlieſſen, „Eine Stirn von Elfenbeine. „Laß ſich nicht die ſchwarzen Bogen, „Die ſich um die Augen krümmen, „Gänzlich trennen, noch vermiſchen; „Sondern, wie bei meinem Mädchen, „In einander ſanft verlieren. „Ihrer Augen Reitz zu treffen, „Male ſie wie reges Feuer, „Und auch blau, wie Pallasaugen, „Und auch zärtlich, wie Citherens. „Miſche Milch, zu iungen Roſen, „Wann du Naſ und Wangen maleſt. „Gib ihr Lippen, wie der Suada, „Die den Mund zum Küſſen laden. „Um das ſanfte Kinn der Schönen, „Und um ihren Hals, wie Marmor, „Laß

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Zitationshilfe: Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Bd. 2. Berlin, 1745, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleim_versuch02_1745/85>, abgerufen am 24.11.2024.