Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Iustitia et Iure. den rebus divinis das natürliche, und unter den rebushumanis das positive Recht 45); die Rechtsgelahrheit sey also die Wissenschaft des natürlichen und positiven Rechts. Die Sache ist zu unbedeutend, um mich auf eine Prüfung dieser verschiedenen Erklärungen einzulassen. §. 28. Zwey Haupteigenschaften des Rechtsgelehrten. Ein Rechtsgelehrter, welcher auf die Würde die- des Specim. iuris Digestor. ad Tit. de Iust. et Iure Lipsiae 1775. §. 2. brissonius Antiquitat. Lib. IV. c. 16. hoepfner in Commentar. §. 22. Desgleichen muretus, marcilius und ian. a costa ad §. 1. I. de I. et 1. 45) Iac. perenonius in Animadvers. Lib. I. cap. 24.
und Ge. Sam. madihn in Institut. iuris civ. (Ha- lae 1764.) Praecogn. gen. Cap. II. Tit. 1. §. 57. de Iuſtitia et Iure. den rebus divinis das natuͤrliche, und unter den rebushumanis das poſitive Recht 45); die Rechtsgelahrheit ſey alſo die Wiſſenſchaft des natuͤrlichen und poſitiven Rechts. Die Sache iſt zu unbedeutend, um mich auf eine Pruͤfung dieſer verſchiedenen Erklaͤrungen einzulaſſen. §. 28. Zwey Haupteigenſchaften des Rechtsgelehrten. Ein Rechtsgelehrter, welcher auf die Wuͤrde die- des Specim. iuris Digeſtor. ad Tit. de Iuſt. et Iure Lipſiae 1775. §. 2. brissonius Antiquitat. Lib. IV. c. 16. hoepfner in Commentar. §. 22. Desgleichen muretus, marcilius und ian. a costa ad §. 1. I. de I. et 1. 45) Iac. perenonius in Animadverſ. Lib. I. cap. 24.
und Ge. Sam. madihn in Inſtitut. iuris civ. (Ha- lae 1764.) Praecogn. gen. Cap. II. Tit. 1. §. 57. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0223" n="203"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">de Iuſtitia et Iure.</hi></fw><lb/> den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">rebus divinis</hi></hi> das natuͤrliche, und unter den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">rebus<lb/> humanis</hi></hi> das poſitive Recht <note place="foot" n="45)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iac.</hi><hi rendition="#k">perenonius</hi> in <hi rendition="#g">Animadverſ</hi>. Lib. I. cap.</hi> 24.<lb/> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ge. Sam.</hi><hi rendition="#k">madihn</hi> in <hi rendition="#g">Inſtitut. iuris civ</hi>. (Ha-<lb/> lae 1764.) <hi rendition="#i">Praecogn. gen.</hi> Cap. II. Tit. 1. §. 57.</hi></note>; die Rechtsgelahrheit<lb/> ſey alſo die Wiſſenſchaft des natuͤrlichen und poſitiven<lb/> Rechts. Die Sache iſt zu unbedeutend, um mich auf<lb/> eine Pruͤfung dieſer verſchiedenen Erklaͤrungen einzulaſſen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 28.<lb/> Zwey Haupteigenſchaften des Rechtsgelehrten.</head><lb/> <p>Ein Rechtsgelehrter, welcher auf die Wuͤrde die-<lb/> ſes Nahmens einen gegruͤndeten Anſpruch machen will,<lb/> muß alſo <hi rendition="#aq">a)</hi> eine Fertigkeit haben, die Geſetze auf die<lb/> vorkommende Faͤlle anzuwenden. Ein Geſez <hi rendition="#g">anwen-<lb/> den</hi> heißt im gegebenen Falle beſtimmen, was nach den<lb/> beſondern Umſtaͤnden deſſelben denen Geſetzen gemaͤß iſt.<lb/> Dieſes kann von einem Richter, Rechtsconſulenten und<lb/> Rechtslehrer geſchehen. Eine ſolche Application, wenn<lb/> ſie richtig geſchehen ſoll, erfordert 1) eine vollkommene<lb/> Kenntnis ſowohl des Factums mit allen dabey vorkom-<lb/> menden Umſtaͤnden an ſich, als auch desjenigen, der<lb/> die Handlung unternommen, oder zur Wirklichkeit ge-<lb/> bracht hat. So z. B. muß der Eriminalrichter nicht<lb/> nur das Verbrechen an ſich, und deſſen Umſtaͤnde, als<lb/> Zeit und Ort, ſondern auch den Character und Lebens-<lb/> wandel, auch uͤbrige Verhaͤltniſſe des Miſſethaͤters in<lb/> Erwaͤgung ziehen, um darnach die Strafe der Abſicht<lb/> <fw place="bottom" type="catch">des</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_21_2" prev="#seg2pn_21_1" place="foot" n="44)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Specim. iuris Digeſtor. ad Tit. de Iuſt. et<lb/> Iure</hi><hi rendition="#i">Lipſiae</hi> 1775. §. 2. <hi rendition="#k">brissonius</hi> <hi rendition="#g">Antiquitat</hi>.<lb/> Lib. IV. c. 16. <hi rendition="#k">hoepfner</hi></hi><hi rendition="#g">in Commentar</hi>. §. 22.<lb/> Desgleichen <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">muretus, marcilius</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ian.</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#k">costa</hi><lb/><hi rendition="#i">ad §. 1. I. de I. et 1.</hi></hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0223]
de Iuſtitia et Iure.
den rebus divinis das natuͤrliche, und unter den rebus
humanis das poſitive Recht 45); die Rechtsgelahrheit
ſey alſo die Wiſſenſchaft des natuͤrlichen und poſitiven
Rechts. Die Sache iſt zu unbedeutend, um mich auf
eine Pruͤfung dieſer verſchiedenen Erklaͤrungen einzulaſſen.
§. 28.
Zwey Haupteigenſchaften des Rechtsgelehrten.
Ein Rechtsgelehrter, welcher auf die Wuͤrde die-
ſes Nahmens einen gegruͤndeten Anſpruch machen will,
muß alſo a) eine Fertigkeit haben, die Geſetze auf die
vorkommende Faͤlle anzuwenden. Ein Geſez anwen-
den heißt im gegebenen Falle beſtimmen, was nach den
beſondern Umſtaͤnden deſſelben denen Geſetzen gemaͤß iſt.
Dieſes kann von einem Richter, Rechtsconſulenten und
Rechtslehrer geſchehen. Eine ſolche Application, wenn
ſie richtig geſchehen ſoll, erfordert 1) eine vollkommene
Kenntnis ſowohl des Factums mit allen dabey vorkom-
menden Umſtaͤnden an ſich, als auch desjenigen, der
die Handlung unternommen, oder zur Wirklichkeit ge-
bracht hat. So z. B. muß der Eriminalrichter nicht
nur das Verbrechen an ſich, und deſſen Umſtaͤnde, als
Zeit und Ort, ſondern auch den Character und Lebens-
wandel, auch uͤbrige Verhaͤltniſſe des Miſſethaͤters in
Erwaͤgung ziehen, um darnach die Strafe der Abſicht
des
44)
45) Iac. perenonius in Animadverſ. Lib. I. cap. 24.
und Ge. Sam. madihn in Inſtitut. iuris civ. (Ha-
lae 1764.) Praecogn. gen. Cap. II. Tit. 1. §. 57.
44) Specim. iuris Digeſtor. ad Tit. de Iuſt. et
Iure Lipſiae 1775. §. 2. brissonius Antiquitat.
Lib. IV. c. 16. hoepfner in Commentar. §. 22.
Desgleichen muretus, marcilius und ian. a costa
ad §. 1. I. de I. et 1.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |