Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Origine Iuris. het bis auf den zweiten Titel des vier und zwanzigstenBuchs de divortiis et repudiis, das infortiatum, oder der mittlere Theil, erstreckt sich vom 3ten Titel des 24ten Buchs bis ans Ende des 38ten Buchs. No- vum endlich gehet vom 1ten Titel des 39ten Buchs de novi operis nunciatione bis ans Ende der Pandecten. Ueber die Erklärung dieser Benennungen ist man nicht einig, anstatt mich jedoch hierbey aufzuhalten, will ich die Worte eines Johann Corasius hierher setzen, wel- cher an einem gewissen Ort seiner Epistolicarum Quac- stionum 30) ganz richtig sagt: istiusmodi disputationem cervicosis relinquendam, nec in talibus infrugiferis quaestionibus vel tantillum operae ponendum esse. Um jedoch wieder auf die sogenannten Leges unserer Pandecten zu kommen, so finden sich in denenselben nicht selten merkliche Widersprüche, wenn auch gleich Justi- nian diesen Vorwurf durchaus nicht gelten lassen will 31). Man vergleiche nur L. 16. §. 3. und L. 22. §. 5. D. de lib. causa mit L. 17. D. eodem 32). Ferner L. 15. D. de testib. mit L. 20. §. 5. D. Qui testam. fac. poss. 33). Desgleichen L. 68. §. 3. D. de legat. 1. mit L. 65. § 2. D. de legat. 2. 34) So wird man sich hiervon genugsam überzeugen können. Die natür- liche 30) Lib. I. cap. 22. 31) Constitut. de confirmat. Digeftor. §. 15. Contrarium autem aliquid in hoc Codice (Pandectarum) positum nullum sibi locum vindicabit etc. 32) S. püttmann Probabil. iuris civ. lib. sing. Cap. V. §. 12. 33) Meine Opuscula Fasc. I. S. 143. 34) püttmann Interpretat. et Observat. cap. XXI. Vergeblich hat sich Io. Conr. rücker Interpretat. Lib. II. c. 4. bemühet, diese Stellen mit einander zu con- ciliiren. U 5
de Origine Iuris. het bis auf den zweiten Titel des vier und zwanzigſtenBuchs de divortiis et repudiis, das infortiatum, oder der mittlere Theil, erſtreckt ſich vom 3ten Titel des 24ten Buchs bis ans Ende des 38ten Buchs. No- vum endlich gehet vom 1ten Titel des 39ten Buchs de novi operis nunciatione bis ans Ende der Pandecten. Ueber die Erklaͤrung dieſer Benennungen iſt man nicht einig, anſtatt mich jedoch hierbey aufzuhalten, will ich die Worte eines Johann Coraſius hierher ſetzen, wel- cher an einem gewiſſen Ort ſeiner Epiſtolicarum Quac- ſtionum 30) ganz richtig ſagt: iſtiusmodi diſputationem cervicoſis relinquendam, nec in talibus infrugiferis quaeſtionibus vel tantillum operae ponendum eſſe. Um jedoch wieder auf die ſogenannten Leges unſerer Pandecten zu kommen, ſo finden ſich in denenſelben nicht ſelten merkliche Widerſpruͤche, wenn auch gleich Juſti- nian dieſen Vorwurf durchaus nicht gelten laſſen will 31). Man vergleiche nur L. 16. §. 3. und L. 22. §. 5. D. de lib. cauſa mit L. 17. D. eodem 32). Ferner L. 15. D. de teſtib. mit L. 20. §. 5. D. Qui teſtam. fac. poſſ. 33). Desgleichen L. 68. §. 3. D. de legat. 1. mit L. 65. § 2. D. de legat. 2. 34) So wird man ſich hiervon genugſam uͤberzeugen koͤnnen. Die natuͤr- liche 30) Lib. I. cap. 22. 31) Conſtitut. de confirmat. Digeftor. §. 15. Contrarium autem aliquid in hoc Codice (Pandectarum) poſitum nullum ſibi locum vindicabit etc. 32) S. püttmann Probabil. iuris civ. lib. ſing. Cap. V. §. 12. 33) Meine Opuſcula Faſc. I. S. 143. 34) püttmann Interpretat. et Obſervat. cap. XXI. Vergeblich hat ſich Io. Conr. rücker Interpretat. Lib. II. c. 4. bemuͤhet, dieſe Stellen mit einander zu con- ciliiren. U 5
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het bis auf den zweiten Titel des vier und zwanzigſten
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24ten Buchs bis ans Ende des 38ten Buchs. No-
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novi operis nunciatione bis ans Ende der Pandecten.
Ueber die Erklaͤrung dieſer Benennungen iſt man nicht
einig, anſtatt mich jedoch hierbey aufzuhalten, will ich
die Worte eines Johann Coraſius hierher ſetzen, wel-
cher an einem gewiſſen Ort ſeiner Epiſtolicarum Quac-
ſtionum 30) ganz richtig ſagt: iſtiusmodi diſputationem
cervicoſis relinquendam, nec in talibus infrugiferis
quaeſtionibus vel tantillum operae ponendum eſſe.
Um jedoch wieder auf die ſogenannten Leges unſerer
Pandecten zu kommen, ſo finden ſich in denenſelben nicht
ſelten merkliche Widerſpruͤche, wenn auch gleich Juſti-
nian dieſen Vorwurf durchaus nicht gelten laſſen will 31).
Man vergleiche nur L. 16. §. 3. und L. 22. §. 5. D.
de lib. cauſa mit L. 17. D. eodem 32). Ferner L. 15.
D. de teſtib. mit L. 20. §. 5. D. Qui teſtam. fac.
poſſ. 33). Desgleichen L. 68. §. 3. D. de legat. 1.
mit L. 65. § 2. D. de legat. 2. 34) So wird man
ſich hiervon genugſam uͤberzeugen koͤnnen. Die natuͤr-
liche
30) Lib. I. cap. 22.
31) Conſtitut. de confirmat. Digeftor. §. 15. Contrarium
autem aliquid in hoc Codice (Pandectarum) poſitum
nullum ſibi locum vindicabit etc.
32) S. püttmann Probabil. iuris civ. lib. ſing.
Cap. V. §. 12.
33) Meine Opuſcula Faſc. I. S. 143.
34) püttmann Interpretat. et Obſervat. cap. XXI.
Vergeblich hat ſich Io. Conr. rücker Interpretat.
Lib. II. c. 4. bemuͤhet, dieſe Stellen mit einander zu con-
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