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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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De Origine Iuris.
berühmter Pisanischer Jurist mit vielen Beispielen er-
wiesen hat 43).

Endlich findet man heutiges Tages auch verschie-
dene Gesetze in unsern Pandecten, welche in den Hand-
schriften der Glossatoren gefehlet, und erst in neuern
Zeiten von Jacob Cujacius, und Anton Contius
aus denen Basiliken des Kaisers Leo wieder hergestel-
let worden sind. Hierher gehören z. B. aus dem Ti-
tel de bonis damnatorum §. 5. ja schon einige der lez-
tern Worte von §. 4. des L. 7. ferner L. 8. bis 11.
eben dieses Titels; desgleichen aus dem Titel de inter-
dictis et relegatis L.
10 - 19. Dionysius Gotho-
fredus
hat diese Leges restitutas durch Cursiv Schrift
zu unterscheiden gesucht, sie haben auch keine vollständi-
ge Inscription, sondern nur den Nahmen des Rechts-
gelehrten. Sie gelten aber nicht in Praxi, weil sie
nicht glossirt sind.

Ich komme nun auf die Ausgaben der Pande-
cten. Diese theilt man gewöhnlich ein in die Floren-
tinische, Haloandrinische
und Gemeine. Die Flo-
rentinische
nennt man diejenige Ausgabe, welche von
der vortreflichen Handschrift der Pandecten, die zu den
Zeiten der alten Glossatoren in den Händen der Pisa-
ner war, jezt aber zu Florenz als eine Seltenheit
aufbewahret wird 44), abgedruckt, und durch Franz
Taurellius
zu Florenz im Jahr 1553. in Folio ist

ediret
43) Leop. Andr. guadagni de Florentino codice,
omnium quae extant Pandectarum exemplo-
rum parente disquisitio,
ex edit. walchii Ienae
1755. 8. cap. XIX.
44) Von der Florentinischen Handschrift der Pandecten sehe
man eckhard in Hermenevt. iuris Lib. I. c. 2.
§. 68. undf olgenden auch walch ad Eundem.

De Origine Iuris.
beruͤhmter Piſaniſcher Juriſt mit vielen Beiſpielen er-
wieſen hat 43).

Endlich findet man heutiges Tages auch verſchie-
dene Geſetze in unſern Pandecten, welche in den Hand-
ſchriften der Gloſſatoren gefehlet, und erſt in neuern
Zeiten von Jacob Cujacius, und Anton Contius
aus denen Baſiliken des Kaiſers Leo wieder hergeſtel-
let worden ſind. Hierher gehoͤren z. B. aus dem Ti-
tel de bonis damnatorum §. 5. ja ſchon einige der lez-
tern Worte von §. 4. des L. 7. ferner L. 8. bis 11.
eben dieſes Titels; desgleichen aus dem Titel de inter-
dictis et relegatis L.
10 ‒ 19. Dionyſius Gotho-
fredus
hat dieſe Leges reſtitutas durch Curſiv Schrift
zu unterſcheiden geſucht, ſie haben auch keine vollſtaͤndi-
ge Inſcription, ſondern nur den Nahmen des Rechts-
gelehrten. Sie gelten aber nicht in Praxi, weil ſie
nicht gloſſirt ſind.

Ich komme nun auf die Ausgaben der Pande-
cten. Dieſe theilt man gewoͤhnlich ein in die Floren-
tiniſche, Haloandriniſche
und Gemeine. Die Flo-
rentiniſche
nennt man diejenige Ausgabe, welche von
der vortreflichen Handſchrift der Pandecten, die zu den
Zeiten der alten Gloſſatoren in den Haͤnden der Piſa-
ner war, jezt aber zu Florenz als eine Seltenheit
aufbewahret wird 44), abgedruckt, und durch Franz
Taurellius
zu Florenz im Jahr 1553. in Folio iſt

ediret
43) Leop. Andr. guadagni de Florentino codice,
omnium quae extant Pandectarum exemplo-
rum parente diſquiſitio,
ex edit. walchii Ienae
1755. 8. cap. XIX.
44) Von der Florentiniſchen Handſchrift der Pandecten ſehe
man eckhard in Hermenevt. iuris Lib. I. c. 2.
§. 68. undf olgenden auch walch ad Eundem.
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[315/0335] De Origine Iuris. beruͤhmter Piſaniſcher Juriſt mit vielen Beiſpielen er- wieſen hat 43). Endlich findet man heutiges Tages auch verſchie- dene Geſetze in unſern Pandecten, welche in den Hand- ſchriften der Gloſſatoren gefehlet, und erſt in neuern Zeiten von Jacob Cujacius, und Anton Contius aus denen Baſiliken des Kaiſers Leo wieder hergeſtel- let worden ſind. Hierher gehoͤren z. B. aus dem Ti- tel de bonis damnatorum §. 5. ja ſchon einige der lez- tern Worte von §. 4. des L. 7. ferner L. 8. bis 11. eben dieſes Titels; desgleichen aus dem Titel de inter- dictis et relegatis L. 10 ‒ 19. Dionyſius Gotho- fredus hat dieſe Leges reſtitutas durch Curſiv Schrift zu unterſcheiden geſucht, ſie haben auch keine vollſtaͤndi- ge Inſcription, ſondern nur den Nahmen des Rechts- gelehrten. Sie gelten aber nicht in Praxi, weil ſie nicht gloſſirt ſind. Ich komme nun auf die Ausgaben der Pande- cten. Dieſe theilt man gewoͤhnlich ein in die Floren- tiniſche, Haloandriniſche und Gemeine. Die Flo- rentiniſche nennt man diejenige Ausgabe, welche von der vortreflichen Handſchrift der Pandecten, die zu den Zeiten der alten Gloſſatoren in den Haͤnden der Piſa- ner war, jezt aber zu Florenz als eine Seltenheit aufbewahret wird 44), abgedruckt, und durch Franz Taurellius zu Florenz im Jahr 1553. in Folio iſt ediret 43) Leop. Andr. guadagni de Florentino codice, omnium quae extant Pandectarum exemplo- rum parente diſquiſitio, ex edit. walchii Ienae 1755. 8. cap. XIX. 44) Von der Florentiniſchen Handſchrift der Pandecten ſehe man eckhard in Hermenevt. iuris Lib. I. c. 2. §. 68. undf olgenden auch walch ad Eundem.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/335>, abgerufen am 22.11.2024.