Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.1. Buch. 2. Tit. des Kaisers Justinian, welche die Lücken iener Sammlun-gen ausfüllen, und ihre Fehler verbessern sollten. Zu diesen neuern Verordnungen des Krs Justinian gehören einmahl die sogenannten Avthenticae seu Novellae Con- stitutiones D. Iustiniani; Sodann die dreyzehen Edicta dieses Kaisers. Die Novellen (Autor §. 71.) sind nach der Verfertigung des neuen Codex in den Jahren 535. bis 559. bekannt gemacht worden 60). Sie wa- ren ursprünglich in griechischer Sprache abgefaßt, einige wenige ausgenommen 61). Die Sammlung aber, die wir in unsern Corpus iuris eiv. von densel- ben 60) Abraham Wieling rechnet sie in seinem Indice Chro- nolog. Novellar. Iustiniani S. 167. Iurisprud. Resti- tutae vom Jahr 534. an, und soll die Nov 2. de non eligendo secundo nubentes mulieres, welche ohne Subscri- ption ist, von diesem Jahr seyn; allein es ist diese An- gabe auch sehr zweifelhaft. 61) S. Aem. Lud. hombergk zu Vach Diatr. de No-
vellarum Constitut. Imp. Iustiniani lingua originaria in C. F. zepernick Delectu Scriptor. No- vellas Iustiniani eorumque historiam illustrantium (Halae 1783. 8.) S. 183. und folgg. Von einigen Novellen sagt es iedoch Justinian selbst, daß er sie in beyden Spra- chen zugleich, in der griechischen sowohl wie in der la- teinischen, habe ausfertigen lassen. Dahin gehört Novel- le 17. und 18. Von der erstern sehe man nur die Prä- fation, von der leztern aber dasjenige nach, was Justi- nian hiervon in der Nov. 66. c. 1. §. 2. meldet. S. mei- ne Opuscula Fasc. III. S. 85. und folgg. So scheint auch Nov. 34. das lateinische Exemplar von der Nov. 32. so Thracien angieng, zu seyn, jedoch so, daß deren Aus- dehnung auf Illyricum nach der Nov. 33. darinn zugleich mit wiederholt wurde. S. Westphal Pfandrecht S. 127. Not. 91. und im Nachtrag S. 12. Folgende No- vellen aber sind blos lateinisch verfasset worden, Non. 9. 11. 23. 62. 143. und 150. S. Westphal System des Röm. Rechts über die Arten der Sachen S. 587. 1. Buch. 2. Tit. des Kaiſers Juſtinian, welche die Luͤcken iener Sammlun-gen ausfuͤllen, und ihre Fehler verbeſſern ſollten. Zu dieſen neuern Verordnungen des Krs Juſtinian gehoͤren einmahl die ſogenannten Avthenticae ſeu Novellae Con- ſtitutiones D. Iuſtiniani; Sodann die dreyzehen Edicta dieſes Kaiſers. Die Novellen (Autor §. 71.) ſind nach der Verfertigung des neuen Codex in den Jahren 535. bis 559. bekannt gemacht worden 60). Sie wa- ren urſpruͤnglich in griechiſcher Sprache abgefaßt, einige wenige ausgenommen 61). Die Sammlung aber, die wir in unſern Corpus iuris eiv. von denſel- ben 60) Abraham Wieling rechnet ſie in ſeinem Indice Chro- nolog. Novellar. Iuſtiniani S. 167. Iurisprud. Reſti- tutae vom Jahr 534. an, und ſoll die Nov 2. de non eligendo ſecundo nubentes mulieres, welche ohne Subſcri- ption iſt, von dieſem Jahr ſeyn; allein es iſt dieſe An- gabe auch ſehr zweifelhaft. 61) S. Aem. Lud. hombergk zu Vach Diatr. de No-
vellarum Conſtitut. Imp. Iuſtiniani lingua originaria in C. F. zepernick Delectu Scriptor. No- vellas Iuſtiniani eorumque hiſtoriam illuſtrantium (Halae 1783. 8.) S. 183. und folgg. Von einigen Novellen ſagt es iedoch Juſtinian ſelbſt, daß er ſie in beyden Spra- chen zugleich, in der griechiſchen ſowohl wie in der la- teiniſchen, habe ausfertigen laſſen. Dahin gehoͤrt Novel- le 17. und 18. Von der erſtern ſehe man nur die Praͤ- fation, von der leztern aber dasjenige nach, was Juſti- nian hiervon in der Nov. 66. c. 1. §. 2. meldet. S. mei- ne Opuſcula Faſc. III. S. 85. und folgg. So ſcheint auch Nov. 34. das lateiniſche Exemplar von der Nov. 32. ſo Thracien angieng, zu ſeyn, jedoch ſo, daß deren Aus- dehnung auf Illyricum nach der Nov. 33. darinn zugleich mit wiederholt wurde. S. Weſtphal Pfandrecht S. 127. Not. 91. und im Nachtrag S. 12. Folgende No- vellen aber ſind blos lateiniſch verfaſſet worden, Non. 9. 11. 23. 62. 143. und 150. S. Weſtphal Syſtem des Roͤm. Rechts uͤber die Arten der Sachen S. 587. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0350" n="330"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">1. Buch. 2. Tit.</hi></fw><lb/> des Kaiſers Juſtinian, welche die Luͤcken iener Sammlun-<lb/> gen ausfuͤllen, und ihre Fehler verbeſſern ſollten. Zu<lb/> dieſen neuern Verordnungen des Krs Juſtinian gehoͤren<lb/> einmahl die ſogenannten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Avthenticae ſeu Novellae Con-<lb/> ſtitutiones D. Iuſtiniani;</hi></hi> Sodann die dreyzehen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Edicta</hi></hi><lb/> dieſes Kaiſers. Die <hi rendition="#g">Novellen</hi> (Autor §. 71.) ſind<lb/> nach der Verfertigung des neuen Codex in den Jahren<lb/> 535. bis 559. bekannt gemacht worden <note place="foot" n="60)"><hi rendition="#fr">Abraham Wieling</hi> rechnet ſie in ſeinem <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Indice Chro-<lb/> nolog. Novellar. Iuſtiniani</hi></hi> S. 167. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Iurisprud. Reſti-<lb/> tutae</hi></hi> vom Jahr 534. an, und ſoll die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nov 2. de non<lb/> eligendo ſecundo nubentes mulieres,</hi></hi> welche ohne Subſcri-<lb/> ption iſt, von dieſem Jahr ſeyn; allein es iſt dieſe An-<lb/> gabe auch ſehr zweifelhaft.</note>. Sie wa-<lb/> ren urſpruͤnglich in <hi rendition="#g">griechiſcher Sprache</hi> abgefaßt,<lb/> einige <hi rendition="#g">wenige</hi> ausgenommen <note place="foot" n="61)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aem. Lud.</hi><hi rendition="#k">hombergk</hi><hi rendition="#i">zu Vach</hi> Diatr. <hi rendition="#g">de No-<lb/> vellarum Conſtitut. Imp. Iuſtiniani lingua<lb/> originaria</hi> in <hi rendition="#i">C. F.</hi> <hi rendition="#k">zepernick</hi> <hi rendition="#i">Delectu Scriptor. No-<lb/> vellas Iuſtiniani eorumque hiſtoriam illuſtrantium</hi> (Halae</hi><lb/> 1783. 8.) S. 183. und folgg. Von einigen Novellen<lb/> ſagt es iedoch Juſtinian ſelbſt, daß er ſie in beyden Spra-<lb/> chen zugleich, in der griechiſchen ſowohl wie in der la-<lb/> teiniſchen, habe ausfertigen laſſen. Dahin gehoͤrt Novel-<lb/> le 17. und 18. Von der erſtern ſehe man nur die Praͤ-<lb/> fation, von der leztern aber dasjenige nach, was Juſti-<lb/> nian hiervon in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nov. 66. c. 1. §. 2.</hi></hi> meldet. S. mei-<lb/> ne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Opuſcula</hi> Faſc. III.</hi> S. 85. und folgg. So ſcheint<lb/> auch <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nov. 34.</hi></hi> das lateiniſche Exemplar von der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nov. 32.</hi></hi><lb/> ſo Thracien angieng, zu ſeyn, jedoch ſo, daß deren Aus-<lb/> dehnung auf Illyricum nach der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nov. 33.</hi></hi> darinn zugleich<lb/> mit wiederholt wurde. S. Weſtphal <hi rendition="#g">Pfandrecht</hi> S.<lb/> 127. Not. 91. und im Nachtrag S. 12. Folgende No-<lb/> vellen aber ſind blos lateiniſch verfaſſet worden, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Non. 9.<lb/> 11. 23. 62. 143.</hi></hi> und 150. S. Weſtphal <hi rendition="#g">Syſtem des<lb/> Roͤm. Rechts uͤber die Arten der Sachen</hi> S. 587.</note>. Die Sammlung<lb/> aber, die wir in unſern <hi rendition="#aq">Corpus iuris eiv.</hi> von denſel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ben</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [330/0350]
1. Buch. 2. Tit.
des Kaiſers Juſtinian, welche die Luͤcken iener Sammlun-
gen ausfuͤllen, und ihre Fehler verbeſſern ſollten. Zu
dieſen neuern Verordnungen des Krs Juſtinian gehoͤren
einmahl die ſogenannten Avthenticae ſeu Novellae Con-
ſtitutiones D. Iuſtiniani; Sodann die dreyzehen Edicta
dieſes Kaiſers. Die Novellen (Autor §. 71.) ſind
nach der Verfertigung des neuen Codex in den Jahren
535. bis 559. bekannt gemacht worden 60). Sie wa-
ren urſpruͤnglich in griechiſcher Sprache abgefaßt,
einige wenige ausgenommen 61). Die Sammlung
aber, die wir in unſern Corpus iuris eiv. von denſel-
ben
60) Abraham Wieling rechnet ſie in ſeinem Indice Chro-
nolog. Novellar. Iuſtiniani S. 167. Iurisprud. Reſti-
tutae vom Jahr 534. an, und ſoll die Nov 2. de non
eligendo ſecundo nubentes mulieres, welche ohne Subſcri-
ption iſt, von dieſem Jahr ſeyn; allein es iſt dieſe An-
gabe auch ſehr zweifelhaft.
61) S. Aem. Lud. hombergk zu Vach Diatr. de No-
vellarum Conſtitut. Imp. Iuſtiniani lingua
originaria in C. F. zepernick Delectu Scriptor. No-
vellas Iuſtiniani eorumque hiſtoriam illuſtrantium (Halae
1783. 8.) S. 183. und folgg. Von einigen Novellen
ſagt es iedoch Juſtinian ſelbſt, daß er ſie in beyden Spra-
chen zugleich, in der griechiſchen ſowohl wie in der la-
teiniſchen, habe ausfertigen laſſen. Dahin gehoͤrt Novel-
le 17. und 18. Von der erſtern ſehe man nur die Praͤ-
fation, von der leztern aber dasjenige nach, was Juſti-
nian hiervon in der Nov. 66. c. 1. §. 2. meldet. S. mei-
ne Opuſcula Faſc. III. S. 85. und folgg. So ſcheint
auch Nov. 34. das lateiniſche Exemplar von der Nov. 32.
ſo Thracien angieng, zu ſeyn, jedoch ſo, daß deren Aus-
dehnung auf Illyricum nach der Nov. 33. darinn zugleich
mit wiederholt wurde. S. Weſtphal Pfandrecht S.
127. Not. 91. und im Nachtrag S. 12. Folgende No-
vellen aber ſind blos lateiniſch verfaſſet worden, Non. 9.
11. 23. 62. 143. und 150. S. Weſtphal Syſtem des
Roͤm. Rechts uͤber die Arten der Sachen S. 587.
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