Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.1. Buch. 2. Tit. 30te Buch sind defect, und ganzer 21. Bücher, nehm-lich das 19. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 43. 44. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. und 59. unächt, wo Fabrott nicht die Bücher der Basi- liken selbst, sondern statt derselben eine Rhapsodie aus der Synopsi Basilicorum, den Theodoro Hermopoli- ta, Constantino Harmenopulo, denen Glossen der Basiliken und den Commentaren des Cujacius über die drey leztern Bücher des Codex geliefert hat 20). Die Schreibart ist übrigens in den Basiliken sehr ver- schieden, bald ungemein weitschweifig, bald sehr kurz, je nachdem die Verfasser bald eine weitläuftigere, bald eine kürzere Uebersetzung von Justinians Gesezsammlun- gen vor Augen gehabt haben. Denn einige z. B. Tha- lelaeus und Stephanus hatten die Pandecten und den Codex [ - 1 Zeichen fehlt]eis platos (paraphrastisch), andere, wie Doro- theus, kata poda (wörtlich) noch andere hingegen, z. B. Anatolius und Cyrillus kat epitomen, (auszugs- weise) übersezt. Zur Erläuterung des Textes haben die griechischen Rechtsgelehrten Scholien und Glossen ge- schrieben, erstern hat Fabrott dem Texte beygefügt, leztere aber, welche Erklärungen dunkler Rechtswörter enthalten, sind zuerst von Carl Labbäus, Paris 1606. 8. gesammlet, und hernach noch mit vielen Zu- sätzen und Verbesserungen auch mit den gelehrten An- merkungen des Anton Schultings von Eberh. Otto dem dritten Tom des Thesauri iuris Rom. inserirt wor- den. libros Basilikon in libros sexaginta a Leone Imp. divisos integros ad nos non pervenisse, sed libros tantum XLI. 20) Vorzüglich verdient hierbey das elegante Programm des
H. Tribunals-Rath Höpfner Praetermissa quae- dam de Basilikon libris Giessae 1774. nachgesehen zu werden. 1. Buch. 2. Tit. 30te Buch ſind defect, und ganzer 21. Buͤcher, nehm-lich das 19. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 43. 44. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. und 59. unaͤcht, wo Fabrott nicht die Buͤcher der Baſi- liken ſelbſt, ſondern ſtatt derſelben eine Rhapſodie aus der Synopſi Baſilicorum, den Theodoro Hermopoli- ta, Conſtantino Harmenopulo, denen Gloſſen der Baſiliken und den Commentaren des Cujacius uͤber die drey leztern Buͤcher des Codex geliefert hat 20). Die Schreibart iſt uͤbrigens in den Baſiliken ſehr ver- ſchieden, bald ungemein weitſchweifig, bald ſehr kurz, je nachdem die Verfaſſer bald eine weitlaͤuftigere, bald eine kuͤrzere Ueberſetzung von Juſtinians Geſezſammlun- gen vor Augen gehabt haben. Denn einige z. B. Tha- lelaeus und Stephanus hatten die Pandecten und den Codex [ – 1 Zeichen fehlt]ἐις πλάτος (paraphraſtiſch), andere, wie Doro- theus, κατὰ πόδα (woͤrtlich) noch andere hingegen, z. B. Anatolius und Cyrillus κατ̕ ἐπιτομὴν, (auszugs- weiſe) uͤberſezt. Zur Erlaͤuterung des Textes haben die griechiſchen Rechtsgelehrten Scholien und Gloſſen ge- ſchrieben, erſtern hat Fabrott dem Texte beygefuͤgt, leztere aber, welche Erklaͤrungen dunkler Rechtswoͤrter enthalten, ſind zuerſt von Carl Labbaͤus, Paris 1606. 8. geſammlet, und hernach noch mit vielen Zu- ſaͤtzen und Verbeſſerungen auch mit den gelehrten An- merkungen des Anton Schultings von Eberh. Otto dem dritten Tom des Theſauri iuris Rom. inſerirt wor- den. libros Baſiliκῶν in libros ſexaginta a Leone Imp. diviſos integros ad nos non perveniſſe, ſed libros tantum XLI. 20) Vorzuͤglich verdient hierbey das elegante Programm des
H. Tribunals-Rath Hoͤpfner Praetermiſſa quae- dam de Βασιλικων libris Gieſſae 1774. nachgeſehen zu werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0380" n="360"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">1. Buch. 2. Tit.</hi></fw><lb/> 30te Buch ſind defect, und ganzer 21. Buͤcher, nehm-<lb/> lich das 19. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 43. 44.<lb/> 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. und<lb/> 59. unaͤcht, wo <hi rendition="#fr">Fabrott</hi> nicht die Buͤcher der Baſi-<lb/> liken ſelbſt, ſondern ſtatt derſelben eine Rhapſodie aus<lb/> der <hi rendition="#aq">Synopſi Baſilicorum,</hi> den <hi rendition="#aq">Theodoro Hermopoli-<lb/> ta, Conſtantino Harmenopulo,</hi> denen <hi rendition="#g">Gloſſen</hi> der<lb/> Baſiliken und den Commentaren des <hi rendition="#g">Cujacius</hi> uͤber<lb/> die drey leztern Buͤcher des Codex geliefert hat <note place="foot" n="20)">Vorzuͤglich verdient hierbey das elegante Programm des<lb/> H. Tribunals-Rath <hi rendition="#fr">Hoͤpfner</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Praetermiſſa quae-<lb/> dam de Βασιλικων libris</hi> Gieſſae</hi> 1774. nachgeſehen<lb/> zu werden.</note>.<lb/> Die Schreibart iſt uͤbrigens in den Baſiliken ſehr ver-<lb/> ſchieden, bald ungemein weitſchweifig, bald ſehr kurz,<lb/> je nachdem die Verfaſſer bald eine weitlaͤuftigere, bald<lb/> eine kuͤrzere Ueberſetzung von Juſtinians Geſezſammlun-<lb/> gen vor Augen gehabt haben. Denn einige z. B. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tha-<lb/> lelaeus</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Stephanus</hi></hi> hatten die Pandecten und den<lb/> Codex <gap unit="chars" quantity="1"/>ἐις πλάτος (paraphraſtiſch), andere, wie <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Doro-<lb/> theus,</hi></hi> κατὰ πόδα (woͤrtlich) noch andere hingegen, z.<lb/> B. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Anatolius</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Cyrillus</hi></hi> κατ̕ ἐπιτομὴν, (auszugs-<lb/> weiſe) uͤberſezt. Zur Erlaͤuterung des Textes haben die<lb/> griechiſchen Rechtsgelehrten Scholien und Gloſſen ge-<lb/> ſchrieben, erſtern hat <hi rendition="#g">Fabrott</hi> dem Texte beygefuͤgt,<lb/> leztere aber, welche Erklaͤrungen dunkler Rechtswoͤrter<lb/> enthalten, ſind zuerſt von <hi rendition="#g">Carl Labbaͤus</hi>, Paris<lb/> 1606. 8. geſammlet, und hernach noch mit vielen Zu-<lb/> ſaͤtzen und Verbeſſerungen auch mit den gelehrten An-<lb/> merkungen des <hi rendition="#g">Anton Schultings</hi> von Eberh. Otto<lb/> dem dritten Tom des <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Theſauri iuris Rom.</hi></hi> inſerirt wor-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den.</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_53_2" prev="#seg2pn_53_1" place="foot" n="19)"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">libros Baſiliκῶν in libros ſexaginta a Leone Imp. diviſos<lb/> integros ad nos non perveniſſe, ſed libros tantum XLI.</hi></hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [360/0380]
1. Buch. 2. Tit.
30te Buch ſind defect, und ganzer 21. Buͤcher, nehm-
lich das 19. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 43. 44.
49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. und
59. unaͤcht, wo Fabrott nicht die Buͤcher der Baſi-
liken ſelbſt, ſondern ſtatt derſelben eine Rhapſodie aus
der Synopſi Baſilicorum, den Theodoro Hermopoli-
ta, Conſtantino Harmenopulo, denen Gloſſen der
Baſiliken und den Commentaren des Cujacius uͤber
die drey leztern Buͤcher des Codex geliefert hat 20).
Die Schreibart iſt uͤbrigens in den Baſiliken ſehr ver-
ſchieden, bald ungemein weitſchweifig, bald ſehr kurz,
je nachdem die Verfaſſer bald eine weitlaͤuftigere, bald
eine kuͤrzere Ueberſetzung von Juſtinians Geſezſammlun-
gen vor Augen gehabt haben. Denn einige z. B. Tha-
lelaeus und Stephanus hatten die Pandecten und den
Codex _ἐις πλάτος (paraphraſtiſch), andere, wie Doro-
theus, κατὰ πόδα (woͤrtlich) noch andere hingegen, z.
B. Anatolius und Cyrillus κατ̕ ἐπιτομὴν, (auszugs-
weiſe) uͤberſezt. Zur Erlaͤuterung des Textes haben die
griechiſchen Rechtsgelehrten Scholien und Gloſſen ge-
ſchrieben, erſtern hat Fabrott dem Texte beygefuͤgt,
leztere aber, welche Erklaͤrungen dunkler Rechtswoͤrter
enthalten, ſind zuerſt von Carl Labbaͤus, Paris
1606. 8. geſammlet, und hernach noch mit vielen Zu-
ſaͤtzen und Verbeſſerungen auch mit den gelehrten An-
merkungen des Anton Schultings von Eberh. Otto
dem dritten Tom des Theſauri iuris Rom. inſerirt wor-
den.
19)
20) Vorzuͤglich verdient hierbey das elegante Programm des
H. Tribunals-Rath Hoͤpfner Praetermiſſa quae-
dam de Βασιλικων libris Gieſſae 1774. nachgeſehen
zu werden.
19) libros Baſiliκῶν in libros ſexaginta a Leone Imp. diviſos
integros ad nos non perveniſſe, ſed libros tantum XLI.
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