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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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De divisione rerum et qualitate.
gen 29). Die Sachen der erstern Gattung sind nach dem
heutigen Kirchenrecht wieder von zweyerley Art. Ent-
weder solche, die unmittelbar zur Gottesverehrung die-
nen, res sacrae im Sinn des heutigen Kirchenrechts, z.
B. Kirchen, Gottesdienstliche Gefäße und Geräthschaften
u. s. m. oder solche, die nur mittelbar zum Gottesdienst
abzwecken, res ecclesiasticae 30). Dahin gehören Kirchen-
güter, Capitalien, liegende Gründe, Zehenden und an-
dere Gefälle, welche zur Besoldung der Kirchendiener,
Unterhaltung der Kirchengebäude und Pfarrwohnungen,
wie auch zu Bestreitung des zur Verwaltung des Got-
tesdienstes erforderlichen Aufwandes dienen 31). Von
dieser Eintheilung wird bey dem §. 166. ein mehreres
vorkommen.

C) In Absicht des öffentlichen Schutzes
und der daraus entstehenden Unverletzlich-
keit
sind die Sachen entweder solche, deren Verletzung
um des gemeinen Besten willen ganz besonders bestraft
wird, oder sie sind nicht in einem so hohen Grade unver-
letzlich, erstere werden res sanctae, heilige Sachen im
heutigen Sinne genennt. Die Bestimmung, daß eine

solche
29) S. Diet. Herm. kemmerich Progr. de iusto causarum vere
piarum favore. lenae
1736. und Ern. Godofr. Christ. klügel.
Disputat. de extensis piarum causarum privilegiis. Vitemb.

1761. 4.
30) Im weitläuftigen Verstande werden res ecclesiasticae alle
und jede Sachen genennt, die einer Kirche gehören, und dar-
unter also auch res sacrae begriffen. In diesem weitläuftigen
Verstande werden den rebus ecclesiasticis die res saeculares ent-
gegen gesetzt, und darunter alles dasjenige verstanden, quod
ad ecclesiam non pertinet.
S. Hrn. GJR. Böhmer in
princip. iur. canon.
§. 457. u. 458.
31) boehmer c. l. §. 458.

De diviſione rerum et qualitate.
gen 29). Die Sachen der erſtern Gattung ſind nach dem
heutigen Kirchenrecht wieder von zweyerley Art. Ent-
weder ſolche, die unmittelbar zur Gottesverehrung die-
nen, res ſacrae im Sinn des heutigen Kirchenrechts, z.
B. Kirchen, Gottesdienſtliche Gefaͤße und Geraͤthſchaften
u. ſ. m. oder ſolche, die nur mittelbar zum Gottesdienſt
abzwecken, res eccleſiaſticae 30). Dahin gehoͤren Kirchen-
guͤter, Capitalien, liegende Gruͤnde, Zehenden und an-
dere Gefaͤlle, welche zur Beſoldung der Kirchendiener,
Unterhaltung der Kirchengebaͤude und Pfarrwohnungen,
wie auch zu Beſtreitung des zur Verwaltung des Got-
tesdienſtes erforderlichen Aufwandes dienen 31). Von
dieſer Eintheilung wird bey dem §. 166. ein mehreres
vorkommen.

C) In Abſicht des oͤffentlichen Schutzes
und der daraus entſtehenden Unverletzlich-
keit
ſind die Sachen entweder ſolche, deren Verletzung
um des gemeinen Beſten willen ganz beſonders beſtraft
wird, oder ſie ſind nicht in einem ſo hohen Grade unver-
letzlich, erſtere werden res ſanctae, heilige Sachen im
heutigen Sinne genennt. Die Beſtimmung, daß eine

ſolche
29) S. Diet. Herm. kemmerich Progr. de iuſto cauſarum vere
piarum favore. lenae
1736. und Ern. Godofr. Chriſt. klügel.
Diſputat. de extenſis piarum cauſarum privilegiis. Vitemb.

1761. 4.
30) Im weitlaͤuftigen Verſtande werden res eccleſiaſticae alle
und jede Sachen genennt, die einer Kirche gehoͤren, und dar-
unter alſo auch res ſacrae begriffen. In dieſem weitlaͤuftigen
Verſtande werden den rebus eccleſiaſticis die res ſaeculares ent-
gegen geſetzt, und darunter alles dasjenige verſtanden, quod
ad eccleſiam non pertinet.
S. Hrn. GJR. Boͤhmer in
princip. iur. canon.
§. 457. u. 458.
31) boehmer c. l. §. 458.
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[413/0427] De diviſione rerum et qualitate. gen 29). Die Sachen der erſtern Gattung ſind nach dem heutigen Kirchenrecht wieder von zweyerley Art. Ent- weder ſolche, die unmittelbar zur Gottesverehrung die- nen, res ſacrae im Sinn des heutigen Kirchenrechts, z. B. Kirchen, Gottesdienſtliche Gefaͤße und Geraͤthſchaften u. ſ. m. oder ſolche, die nur mittelbar zum Gottesdienſt abzwecken, res eccleſiaſticae 30). Dahin gehoͤren Kirchen- guͤter, Capitalien, liegende Gruͤnde, Zehenden und an- dere Gefaͤlle, welche zur Beſoldung der Kirchendiener, Unterhaltung der Kirchengebaͤude und Pfarrwohnungen, wie auch zu Beſtreitung des zur Verwaltung des Got- tesdienſtes erforderlichen Aufwandes dienen 31). Von dieſer Eintheilung wird bey dem §. 166. ein mehreres vorkommen. C) In Abſicht des oͤffentlichen Schutzes und der daraus entſtehenden Unverletzlich- keit ſind die Sachen entweder ſolche, deren Verletzung um des gemeinen Beſten willen ganz beſonders beſtraft wird, oder ſie ſind nicht in einem ſo hohen Grade unver- letzlich, erſtere werden res ſanctae, heilige Sachen im heutigen Sinne genennt. Die Beſtimmung, daß eine ſolche 29) S. Diet. Herm. kemmerich Progr. de iuſto cauſarum vere piarum favore. lenae 1736. und Ern. Godofr. Chriſt. klügel. Diſputat. de extenſis piarum cauſarum privilegiis. Vitemb. 1761. 4. 30) Im weitlaͤuftigen Verſtande werden res eccleſiaſticae alle und jede Sachen genennt, die einer Kirche gehoͤren, und dar- unter alſo auch res ſacrae begriffen. In dieſem weitlaͤuftigen Verſtande werden den rebus eccleſiaſticis die res ſaeculares ent- gegen geſetzt, und darunter alles dasjenige verſtanden, quod ad eccleſiam non pertinet. S. Hrn. GJR. Boͤhmer in princip. iur. canon. §. 457. u. 458. 31) boehmer c. l. §. 458.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/427>, abgerufen am 23.11.2024.