Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 8. Tit. §. 174. iam cessit) und dem Rechte selbst, vermöge dessenman aus einer unbeweglichen Sache alljährlich gewisse Einkünfte und Renten ziehen kann, zu unterscheiden. Letz- teres ist zu den Immobilien zu rechnen 83). Erstere aber gehören zum Mobiliarvermögen 84). Aus eben diesen Grundsätzen ist auch die Frage zu entscheiden, zu welcher Classe von Gütern die Erbegelder gehören? Es kommt zuförderst darauf an, was man unter Erbgelde verste- het 85). Da dieser Gegenstand blos teutschen Rechts ist, so muß der Begriff auch aus Vergleichung der teut- schen Gesetze abstrahirt werden. Die teutschen Statuten 86) stimmen nun darin mit einander überein, daß man sich darunter dasjenige Geld vorstellen müsse, was ein Erbe, dem in der Erbsonderung die Grund- stücke des Verstorbenen für einen gewissen Preiß sind überlassen worden, oder haben überlassen werden müssen, dem andern Mit- erben 83) Clement. 1. vers. cumque aunui reditus de Verbor. Significat. 84) Hiermit stimmen auch überein Io. Andr. frommann in Diss. de negotii annuorum redituum et usurarum mutui foene- ratitii natura et different. Tübingae 1687. §. 35. sqq. gail Observat. lib. II. cap. X. n. 3. Io. Phil. lyncker Tr. de re- ditibus annuis, quos vocant redimibiles, wiederkäufliche Zin- sen (Ienae 1697. 4.) Dispect. V. §. 3. pag. 112. sqq. und ber- ger in Oeconom. iuris lib. II. Tit. I. §. VIII. n. 2. 85) Die beste Schrift nächst friesen (Io. Bernh.) Diss. de pecunia hereditaria Icnae 1708. ist Car. Frid. walch Disp. de privilegio pecuniae hereditariae creditorum in concursu. Ienae 1776. 4, 86) Vergl. Sächs. Landesordn. P. III. Constit. 21. Chursächs.
Proceßordn. Tit. XLII. §. 7. Verbeß Altenburg. Proceßordn. P. I. cap 37. § 13. Eisenach. Proceßordn. Tit. XXVIII. §. 7. Die alte Gothaische Proceßordn. P. I. cap. 18. §. 6. Schwarzburg. P. IV. Tit. 11. §. ult. u. s. w. 1. Buch. 8. Tit. §. 174. iam ceſſit) und dem Rechte ſelbſt, vermoͤge deſſenman aus einer unbeweglichen Sache alljaͤhrlich gewiſſe Einkuͤnfte und Renten ziehen kann, zu unterſcheiden. Letz- teres iſt zu den Immobilien zu rechnen 83). Erſtere aber gehoͤren zum Mobiliarvermoͤgen 84). Aus eben dieſen Grundſaͤtzen iſt auch die Frage zu entſcheiden, zu welcher Claſſe von Guͤtern die Erbegelder gehoͤren? Es kommt zufoͤrderſt darauf an, was man unter Erbgelde verſte- het 85). Da dieſer Gegenſtand blos teutſchen Rechts iſt, ſo muß der Begriff auch aus Vergleichung der teut- ſchen Geſetze abſtrahirt werden. Die teutſchen Statuten 86) ſtimmen nun darin mit einander uͤberein, daß man ſich darunter dasjenige Geld vorſtellen muͤſſe, was ein Erbe, dem in der Erbſonderung die Grund- ſtuͤcke des Verſtorbenen fuͤr einen gewiſſen Preiß ſind uͤberlaſſen worden, oder haben uͤberlaſſen werden muͤſſen, dem andern Mit- erben 83) Clement. 1. verſ. cumque aunui reditus de Verbor. Significat. 84) Hiermit ſtimmen auch uͤberein Io. Andr. frommann in Diſſ. de negotii annuorum redituum et uſurarum mutui foene- ratitii natura et different. Tuͤbingae 1687. §. 35. ſqq. gail Obſervat. lib. II. cap. X. n. 3. Io. Phil. lyncker Tr. de re- ditibus annuis, quos vocant redimibiles, wiederkaͤufliche Zin- ſen (Ienae 1697. 4.) Diſpect. V. §. 3. pag. 112. ſqq. und ber- ger in Oeconom. iuris lib. II. Tit. I. §. VIII. n. 2. 85) Die beſte Schrift naͤchſt friesen (Io. Bernh.) Diſſ. de pecunia hereditaria Icnae 1708. iſt Car. Frid. walch Diſp. de privilegio pecuniae hereditariae creditorum in concurſu. Ienae 1776. 4, 86) Vergl. Saͤchſ. Landesordn. P. III. Conſtit. 21. Churſaͤchſ.
Proceßordn. Tit. XLII. §. 7. Verbeß Altenburg. Proceßordn. P. I. cap 37. § 13. Eiſenach. Proceßordn. Tit. XXVIII. §. 7. Die alte Gothaiſche Proceßordn. P. I. cap. 18. §. 6. Schwarzburg. P. IV. Tit. 11. §. ult. u. ſ. w. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0502" n="488"/><fw place="top" type="header">1. Buch. 8. Tit. §. 174.</fw><lb/><hi rendition="#aq">iam ceſſit</hi>) und dem <hi rendition="#g">Rechte ſelbſt</hi>, vermoͤge deſſen<lb/> man aus einer unbeweglichen Sache alljaͤhrlich gewiſſe<lb/> Einkuͤnfte und Renten ziehen kann, zu unterſcheiden. Letz-<lb/> teres iſt zu den Immobilien zu rechnen <note place="foot" n="83)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Clement.</hi> 1. <hi rendition="#i">verſ. cumque aunui reditus de Verbor. Significat.</hi></hi></note>. Erſtere aber<lb/> gehoͤren zum Mobiliarvermoͤgen <note place="foot" n="84)">Hiermit ſtimmen auch uͤberein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Andr.</hi><hi rendition="#k">frommann</hi> in<lb/> Diſſ. de negotii annuorum redituum et uſurarum mutui foene-<lb/> ratitii natura et different. <hi rendition="#i">Tuͤbingae</hi> 1687. §. 35. ſqq. <hi rendition="#k">gail</hi><lb/> Obſervat. lib. II. cap. X. n. 3. <hi rendition="#i">Io. Phil.</hi> <hi rendition="#k">lyncker</hi> Tr. de re-<lb/> ditibus annuis, quos vocant redimibiles,</hi> wiederkaͤufliche Zin-<lb/> ſen <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Ienae</hi> 1697. 4.) Diſpect. V. §. 3. pag. 112. ſqq.</hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ber-<lb/> ger</hi> in Oeconom. iuris lib. II. Tit. I. §. VIII. n.</hi> 2.</note>. Aus eben dieſen<lb/> Grundſaͤtzen iſt auch die Frage zu entſcheiden, zu welcher<lb/> Claſſe von Guͤtern die <hi rendition="#fr">Erbegelder</hi> gehoͤren? Es kommt<lb/> zufoͤrderſt darauf an, was man unter <hi rendition="#g">Erbgelde</hi> verſte-<lb/> het <note place="foot" n="85)">Die beſte Schrift naͤchſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">friesen</hi> (<hi rendition="#i">Io. Bernh.</hi>) Diſſ. de<lb/> pecunia hereditaria <hi rendition="#i">Icnae</hi></hi> 1708. iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Car. Frid.</hi><hi rendition="#k">walch</hi> Diſp.<lb/> de privilegio pecuniae hereditariae creditorum in concurſu.<lb/><hi rendition="#i">Ienae</hi></hi> 1776. 4,</note>. Da dieſer Gegenſtand blos teutſchen Rechts<lb/> iſt, ſo muß der Begriff auch aus Vergleichung der teut-<lb/> ſchen Geſetze abſtrahirt werden. Die teutſchen Statuten <note place="foot" n="86)">Vergl. Saͤchſ. Landesordn. <hi rendition="#aq">P. III. Conſtit.</hi> 21. Churſaͤchſ.<lb/> Proceßordn. <hi rendition="#aq">Tit. XLII.</hi> §. 7. Verbeß Altenburg. Proceßordn.<lb/><hi rendition="#aq">P. I. cap</hi> 37. § 13. Eiſenach. Proceßordn. <hi rendition="#aq">Tit. XXVIII.</hi><lb/> §. 7. Die alte Gothaiſche Proceßordn. <hi rendition="#aq">P. I. cap.</hi> 18. §. 6.<lb/> Schwarzburg. <hi rendition="#aq">P. IV. Tit. 11. §. ult.</hi> u. ſ. w.</note><lb/> ſtimmen nun darin mit einander uͤberein, daß man ſich<lb/> darunter <hi rendition="#g">dasjenige Geld</hi> vorſtellen muͤſſe, <hi rendition="#g">was ein<lb/> Erbe, dem in der Erbſonderung die Grund-<lb/> ſtuͤcke des Verſtorbenen fuͤr einen gewiſſen<lb/> Preiß ſind uͤberlaſſen worden, oder haben<lb/> uͤberlaſſen werden muͤſſen, dem andern Mit-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">erben</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [488/0502]
1. Buch. 8. Tit. §. 174.
iam ceſſit) und dem Rechte ſelbſt, vermoͤge deſſen
man aus einer unbeweglichen Sache alljaͤhrlich gewiſſe
Einkuͤnfte und Renten ziehen kann, zu unterſcheiden. Letz-
teres iſt zu den Immobilien zu rechnen 83). Erſtere aber
gehoͤren zum Mobiliarvermoͤgen 84). Aus eben dieſen
Grundſaͤtzen iſt auch die Frage zu entſcheiden, zu welcher
Claſſe von Guͤtern die Erbegelder gehoͤren? Es kommt
zufoͤrderſt darauf an, was man unter Erbgelde verſte-
het 85). Da dieſer Gegenſtand blos teutſchen Rechts
iſt, ſo muß der Begriff auch aus Vergleichung der teut-
ſchen Geſetze abſtrahirt werden. Die teutſchen Statuten 86)
ſtimmen nun darin mit einander uͤberein, daß man ſich
darunter dasjenige Geld vorſtellen muͤſſe, was ein
Erbe, dem in der Erbſonderung die Grund-
ſtuͤcke des Verſtorbenen fuͤr einen gewiſſen
Preiß ſind uͤberlaſſen worden, oder haben
uͤberlaſſen werden muͤſſen, dem andern Mit-
erben
83) Clement. 1. verſ. cumque aunui reditus de Verbor. Significat.
84) Hiermit ſtimmen auch uͤberein Io. Andr. frommann in
Diſſ. de negotii annuorum redituum et uſurarum mutui foene-
ratitii natura et different. Tuͤbingae 1687. §. 35. ſqq. gail
Obſervat. lib. II. cap. X. n. 3. Io. Phil. lyncker Tr. de re-
ditibus annuis, quos vocant redimibiles, wiederkaͤufliche Zin-
ſen (Ienae 1697. 4.) Diſpect. V. §. 3. pag. 112. ſqq. und ber-
ger in Oeconom. iuris lib. II. Tit. I. §. VIII. n. 2.
85) Die beſte Schrift naͤchſt friesen (Io. Bernh.) Diſſ. de
pecunia hereditaria Icnae 1708. iſt Car. Frid. walch Diſp.
de privilegio pecuniae hereditariae creditorum in concurſu.
Ienae 1776. 4,
86) Vergl. Saͤchſ. Landesordn. P. III. Conſtit. 21. Churſaͤchſ.
Proceßordn. Tit. XLII. §. 7. Verbeß Altenburg. Proceßordn.
P. I. cap 37. § 13. Eiſenach. Proceßordn. Tit. XXVIII.
§. 7. Die alte Gothaiſche Proceßordn. P. I. cap. 18. §. 6.
Schwarzburg. P. IV. Tit. 11. §. ult. u. ſ. w.
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