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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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de Statu Hominum.
männlichen der andere weiblichen Geschlechts ist, der eine
einen gesunden und untadelhaften Körper hat, der andere
aber einen fehlerhaften und gebrechlichen Körper, der ei-
ne den Gebrauch seiner Vernunft hat, der andere nicht.

3) Wenn ein Recht in der Freyheit, seine Hand-
lungen nach eigenem Wohlgefallen einzurichten, besteht.
Z. B. daß Jemand sui iuris ist, und nicht mehr unter
väterlicher Gewalt stehet, und deshalb Rechte hat, die die
filii familias nicht haben.

4) Wenn ein Recht in der Gewalt, die freyen Hand-
lungen eines andern zu dirigiren, bestehet. Z. B. das
Recht der väterlichen Gewalt, das Recht eines Vormunds
über seinen Pupillen.

5) Wenn ein Recht den äusserlichen Zustand eines
Menschen auf solche Art betrifft, daß seine Person dabey
hauptsächlich in Betrachtung kommt. Hierher gehören
diejenigen Rechte und Verbindlichkeiten, welche aus der
Lebensart eines Menschen, der Beschaffenheit seines Ge-
werbes, seiner Profession und Handthierung, ferner aus
seinem guten Namen, oder der Religion, die einer hat,
entstehen. Endlich

6) wenn die Rechte und Verbindlichkeiten aus einer
solchen Gesellschaft herfliessen, die sich hauptsächlich auf
die Personen beziehet, dergleichen die eheliche Gesellschaft
ist.

Die Rechte und Verbindlichkeiten, welche zum iu[re]
personarum
gehören, sind also so mancherley, als eine
Person der Gegenstand eines Rechts seyn kann, und thei-
len sich daher in viele Classen. Eine jede dieser Classen
setzt bey der Person, der diese Rechte und Verbindlich-
keiten zukommen, eine gewisse Qualität voraus, von

wel-
D 2

de Statu Hominum.
maͤnnlichen der andere weiblichen Geſchlechts iſt, der eine
einen geſunden und untadelhaften Koͤrper hat, der andere
aber einen fehlerhaften und gebrechlichen Koͤrper, der ei-
ne den Gebrauch ſeiner Vernunft hat, der andere nicht.

3) Wenn ein Recht in der Freyheit, ſeine Hand-
lungen nach eigenem Wohlgefallen einzurichten, beſteht.
Z. B. daß Jemand ſui iuris iſt, und nicht mehr unter
vaͤterlicher Gewalt ſtehet, und deshalb Rechte hat, die die
filii familias nicht haben.

4) Wenn ein Recht in der Gewalt, die freyen Hand-
lungen eines andern zu dirigiren, beſtehet. Z. B. das
Recht der vaͤterlichen Gewalt, das Recht eines Vormunds
uͤber ſeinen Pupillen.

5) Wenn ein Recht den aͤuſſerlichen Zuſtand eines
Menſchen auf ſolche Art betrifft, daß ſeine Perſon dabey
hauptſaͤchlich in Betrachtung kommt. Hierher gehoͤren
diejenigen Rechte und Verbindlichkeiten, welche aus der
Lebensart eines Menſchen, der Beſchaffenheit ſeines Ge-
werbes, ſeiner Profeſſion und Handthierung, ferner aus
ſeinem guten Namen, oder der Religion, die einer hat,
entſtehen. Endlich

6) wenn die Rechte und Verbindlichkeiten aus einer
ſolchen Geſellſchaft herflieſſen, die ſich hauptſaͤchlich auf
die Perſonen beziehet, dergleichen die eheliche Geſellſchaft
iſt.

Die Rechte und Verbindlichkeiten, welche zum iu[re]
perſonarum
gehoͤren, ſind alſo ſo mancherley, als eine
Perſon der Gegenſtand eines Rechts ſeyn kann, und thei-
len ſich daher in viele Claſſen. Eine jede dieſer Claſſen
ſetzt bey der Perſon, der dieſe Rechte und Verbindlich-
keiten zukommen, eine gewiſſe Qualitaͤt voraus, von

wel-
D 2
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[51/0065] de Statu Hominum. maͤnnlichen der andere weiblichen Geſchlechts iſt, der eine einen geſunden und untadelhaften Koͤrper hat, der andere aber einen fehlerhaften und gebrechlichen Koͤrper, der ei- ne den Gebrauch ſeiner Vernunft hat, der andere nicht. 3) Wenn ein Recht in der Freyheit, ſeine Hand- lungen nach eigenem Wohlgefallen einzurichten, beſteht. Z. B. daß Jemand ſui iuris iſt, und nicht mehr unter vaͤterlicher Gewalt ſtehet, und deshalb Rechte hat, die die filii familias nicht haben. 4) Wenn ein Recht in der Gewalt, die freyen Hand- lungen eines andern zu dirigiren, beſtehet. Z. B. das Recht der vaͤterlichen Gewalt, das Recht eines Vormunds uͤber ſeinen Pupillen. 5) Wenn ein Recht den aͤuſſerlichen Zuſtand eines Menſchen auf ſolche Art betrifft, daß ſeine Perſon dabey hauptſaͤchlich in Betrachtung kommt. Hierher gehoͤren diejenigen Rechte und Verbindlichkeiten, welche aus der Lebensart eines Menſchen, der Beſchaffenheit ſeines Ge- werbes, ſeiner Profeſſion und Handthierung, ferner aus ſeinem guten Namen, oder der Religion, die einer hat, entſtehen. Endlich 6) wenn die Rechte und Verbindlichkeiten aus einer ſolchen Geſellſchaft herflieſſen, die ſich hauptſaͤchlich auf die Perſonen beziehet, dergleichen die eheliche Geſellſchaft iſt. Die Rechte und Verbindlichkeiten, welche zum iure perſonarum gehoͤren, ſind alſo ſo mancherley, als eine Perſon der Gegenſtand eines Rechts ſeyn kann, und thei- len ſich daher in viele Claſſen. Eine jede dieſer Claſſen ſetzt bey der Perſon, der dieſe Rechte und Verbindlich- keiten zukommen, eine gewiſſe Qualitaͤt voraus, von wel- D 2

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/65>, abgerufen am 23.11.2024.