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Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.

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muntert, und dabey den untern Theil ihres Ohrs berührt ha-
ben soll 5).

Ingleichen Z. 22. nach d. Wort weil: auch Cajus 6), Ul-
pian
7) und Theophilus 8) desselben nicht gedenken, so sorg-
fältig sie auch übrigens die Feyerlichkeiten der Muncipation be-
schreiben; und etc.

Ebend. Z 25. nach wie: bis S. 351. Z. 14. erforder-
lich
ist folgendermaßen zu lesen: nach Augustin 9), Cujaz 10)
und Oiselius 11) aus mehreren Gründen von Christian Wil-
helm Küstner
12) erwiesen worden ist. Doch wieder zur
Hauptsache. Der Käufer manumittirte hierauf den Sohn, so
wie man einen Sklaven freyließ, per vindictam. Daher mußte
die Handlung vor einem Magistrate geschehen, dem die legis actio
zustand 13), obgleich nicht nothwendig pro Tribunali 14). Durch
diese Manumißion ward nun ein Sohn noch nicht sui iuris,
sondern er kehrte, siopero tini logo i. e. tacita quadam ratione,
wie Theophilus sagt, in die Gewalt seines Vaters zurück. Er
mußte dreymahl auf diese Art manumittirt werden, ehe er frey
wurde. Es war auch nicht nöthig, daß die drey Mancipatio-
nen und Manumissionen gleich nach einander und zu einer Zeit
erfolgten. Es konnte zwischen einer jeden ein beträchtlicher Zwi-
schenraum seyn 15).


Ebenv.
5) plinius Hist. natur. Lib. XI. cap. 45. Est in ima aure me-
moriae locus, quam tangentes antestamur.
6) Institut. Lib. I. Tit. 6. (in schulting Iurispr. Antejust.
pag. 53.)
7) Fragm. Tit. XIX. §. 3.
8) Paraphr. graec. ad §. 6. I. Quib. mod. ius patr. pot. salvit.
9) ad LL. XII. Tabb. cap. 52.
10) ist in der ersten Ausgabe 38) 39) 40).
11) ist in der ersten Ausgabe 38) 39) 40).
12) ist in der ersten Ausgabe 38) 39) 40).
13) paulus Sent. Recept. Lib. II. Tit. 25. §. 4. L. 2. §. ult.
et. L. 3. D. de offic. Procons
.
14) L. 36. pr. D. h. t. L. 7. D. de manum. vindicta.
15) ist in der ersten Ausgabe Not. 41.
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muntert, und dabey den untern Theil ihres Ohrs beruͤhrt ha-
ben ſoll 5).

Ingleichen Z. 22. nach d. Wort weil: auch Cajus 6), Ul-
pian
7) und Theophilus 8) deſſelben nicht gedenken, ſo ſorg-
faͤltig ſie auch uͤbrigens die Feyerlichkeiten der Muncipation be-
ſchreiben; und ꝛc.

Ebend. Z 25. nach wie: bis S. 351. Z. 14. erforder-
lich
iſt folgendermaßen zu leſen: nach Auguſtin 9), Cujaz 10)
und Oiſelius 11) aus mehreren Gruͤnden von Chriſtian Wil-
helm Kuͤſtner
12) erwieſen worden iſt. Doch wieder zur
Hauptſache. Der Kaͤufer manumittirte hierauf den Sohn, ſo
wie man einen Sklaven freyließ, per vindictam. Daher mußte
die Handlung vor einem Magiſtrate geſchehen, dem die legis actio
zuſtand 13), obgleich nicht nothwendig pro Tribunali 14). Durch
dieſe Manumißion ward nun ein Sohn noch nicht ſui iuris,
ſondern er kehrte, σιωπηρῷ τινι λόγῳ i. e. tacita quadam ratione,
wie Theophilus ſagt, in die Gewalt ſeines Vaters zuruͤck. Er
mußte dreymahl auf dieſe Art manumittirt werden, ehe er frey
wurde. Es war auch nicht noͤthig, daß die drey Mancipatio-
nen und Manumiſſionen gleich nach einander und zu einer Zeit
erfolgten. Es konnte zwiſchen einer jeden ein betraͤchtlicher Zwi-
ſchenraum ſeyn 15).


Ebenv.
5) plinius Hiſt. natur. Lib. XI. cap. 45. Eſt in ima aure me-
moriae locus, quam tangentes anteſtamur.
6) Inſtitut. Lib. I. Tit. 6. (in schulting Iurispr. Antejuſt.
pag. 53.)
7) Fragm. Tit. XIX. §. 3.
8) Paraphr. graec. ad §. 6. I. Quib. mod. ius patr. pot. ſalvit.
9) ad LL. XII. Tabb. cap. 52.
10) iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40).
11) iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40).
12) iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40).
13) paulus Sent. Recept. Lib. II. Tit. 25. §. 4. L. 2. §. ult.
et. L. 3. D. de offic. Proconſ
.
14) L. 36. pr. D. h. t. L. 7. D. de manum. vindicta.
15) iſt in der erſten Ausgabe Not. 41.
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[121/0127] muntert, und dabey den untern Theil ihres Ohrs beruͤhrt ha- ben ſoll 5). Ingleichen Z. 22. nach d. Wort weil: auch Cajus 6), Ul- pian 7) und Theophilus 8) deſſelben nicht gedenken, ſo ſorg- faͤltig ſie auch uͤbrigens die Feyerlichkeiten der Muncipation be- ſchreiben; und ꝛc. Ebend. Z 25. nach wie: bis S. 351. Z. 14. erforder- lich iſt folgendermaßen zu leſen: nach Auguſtin 9), Cujaz 10) und Oiſelius 11) aus mehreren Gruͤnden von Chriſtian Wil- helm Kuͤſtner 12) erwieſen worden iſt. Doch wieder zur Hauptſache. Der Kaͤufer manumittirte hierauf den Sohn, ſo wie man einen Sklaven freyließ, per vindictam. Daher mußte die Handlung vor einem Magiſtrate geſchehen, dem die legis actio zuſtand 13), obgleich nicht nothwendig pro Tribunali 14). Durch dieſe Manumißion ward nun ein Sohn noch nicht ſui iuris, ſondern er kehrte, σιωπηρῷ τινι λόγῳ i. e. tacita quadam ratione, wie Theophilus ſagt, in die Gewalt ſeines Vaters zuruͤck. Er mußte dreymahl auf dieſe Art manumittirt werden, ehe er frey wurde. Es war auch nicht noͤthig, daß die drey Mancipatio- nen und Manumiſſionen gleich nach einander und zu einer Zeit erfolgten. Es konnte zwiſchen einer jeden ein betraͤchtlicher Zwi- ſchenraum ſeyn 15). Ebenv. 5) plinius Hiſt. natur. Lib. XI. cap. 45. Eſt in ima aure me- moriae locus, quam tangentes anteſtamur. 6) Inſtitut. Lib. I. Tit. 6. (in schulting Iurispr. Antejuſt. pag. 53.) 7) Fragm. Tit. XIX. §. 3. 8) Paraphr. graec. ad §. 6. I. Quib. mod. ius patr. pot. ſalvit. 9) ad LL. XII. Tabb. cap. 52. 10) iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40). 11) iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40). 12) iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40). 13) paulus Sent. Recept. Lib. II. Tit. 25. §. 4. L. 2. §. ult. et. L. 3. D. de offic. Proconſ. 14) L. 36. pr. D. h. t. L. 7. D. de manum. vindicta. 15) iſt in der erſten Ausgabe Not. 41. H 5

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800/127>, abgerufen am 16.05.2024.