Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.geschäfte eine Ausnahme von jener Regel, als von welchen 2) Aus eben dem Grunde der weiblichen Schamhaftigkeit Zu 50) Runde Grundsätze des allgemeinen teutschen Privatrechts §. 292. 51) Christ. Gottl. riccii Exercitat. iur. cambial. Exerc. V. Sect. II. de feminis mercatricibus et non mercatricibus intuitu cambiorum. pag. 62. 52) Schröters vermischte jurist. Abhandlungen I. Th. S. 64. ff. und Danz Handbuch des heutigen teutschen Privatrechts. 3. Band §. 292. 53) Nov. CXXXIV. cap. 9. et Aoth. Hodie novo iure Cod. de custodia reor. 54) Ludovici Einleitung zum peinlichen Proceß Kap. 2. §. 8.
Hymmens Beyträge zu der jurist. Litteratur in den Preuß. Staa- geſchaͤfte eine Ausnahme von jener Regel, als von welchen 2) Aus eben dem Grunde der weiblichen Schamhaftigkeit Zu 50) Runde Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts §. 292. 51) Chriſt. Gottl. riccii Exercitat. iur. cambial. Exerc. V. Sect. II. de feminis mercatricibus et non mercatricibus intuitu cambiorum. pag. 62. 52) Schroͤters vermiſchte juriſt. Abhandlungen I. Th. S. 64. ff. und Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts. 3. Band §. 292. 53) Nov. CXXXIV. cap. 9. et Aoth. Hodie novo iure Cod. de cuſtodia reor. 54) Ludovici Einleitung zum peinlichen Proceß Kap. 2. §. 8.
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geſchaͤfte eine Ausnahme von jener Regel, als von welchen
die Frauensperſonen nicht ausgeſchloſſen ſind. Es iſt vielmehr zur
Sicherheit und Beguͤnſtigung des Handels heuti-
ges Tages der Grundſatz angenommen, daß alle diejenigen Rechts-
wohlthaten, die ſonſt den Weibern, wegen der Schwaͤche
ihres Geſchlechts, in Anſehung ihrer buͤrgerlichen Rechts-
geſchaͤfte verliehen ſind, ſolchen Frauensperſonen nicht zu ſtat-
ten kommen, welche entweder auf eigenen Gewinn und Verluſt,
oder gemeinſchaftlich mit ihrem Manne, vermoͤge einer zu dem
Zweck eingegangenen beſondern Geſellſchaft, Handlung treiben,
und welche daher im eigentlichen Verſtande Kauffrauen (fe-
minae mercatrices) genennt werden 50). Eine Kauffrau kann
ſich daher in Handelsgeſchaͤften nach Wechſelrecht verbinden 51)
und hat ſie in Beziehung auf ihren Handel eine Buͤrgſchaft uͤber-
nommen, ſo kann ſie ſich auf den Vellejaniſchen Rathsſchluß
nicht berufen 52).
2) Aus eben dem Grunde der weiblichen Schamhaftigkeit
verordnen ferner die roͤmiſchen Geſetze, daß keine Frauensper-
ſon, wenn ſie auch des ſchwerſten Verbrechens ſchuldig waͤre, ins
Gefaͤngniß geſetzt, ſondern dieſelbe entweder in einem Kloſter
verwahrt, oder andern ſichern Weibern zur Aufſicht uͤbergeben
werden ſolle, damit ihre Keuſchheit durch Inhaftirung nicht in
Gefahr geſetzt werde 53). Jedoch findet dieſes Vorrecht des
weiblichen Geſchlechts nach der gegruͤndeten Bemerkung practi-
ſcher Rechtsgelehrten heutiges Tages nicht mehr Statt 54).
Zu
50) Runde Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts
§. 292.
51) Chriſt. Gottl. riccii Exercitat. iur. cambial. Exerc. V. Sect. II.
de feminis mercatricibus et non mercatricibus intuitu cambiorum.
pag. 62.
52) Schroͤters vermiſchte juriſt. Abhandlungen I. Th. S. 64.
ff. und Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts.
3. Band §. 292.
53) Nov. CXXXIV. cap. 9. et Aoth. Hodie novo iure Cod.
de cuſtodia reor.
54) Ludovici Einleitung zum peinlichen Proceß Kap. 2. §. 8.
Hymmens Beytraͤge zu der juriſt. Litteratur in den Preuß.
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