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Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Vergnügt! wiederholte Pierre Bardet mit unverkennbarer Herablassung in Ton und Miene. Nun ja, ich freue mich, daß wir morgen zu unserm Feste gutes Wetter haben werden.

Das scheint mir nicht so gewiß, meinte der Andere. Gewitter giebt's jetzt alle Tage, und wenn morgen mitten in die Lustbarkeiten ein Regen kommt, wie heute . . . Bei diesen Worten nahm er das fadenscheinige Barett vom Kopfe und schüttelte das lange, graue Haar, daß ihm die Tropfen ums Gesicht flogen. Seht mal an, fuhr er fort, am ganzen Leibe Nichts trocken, als die Kehle.

Wenn der Cadet Caduchon erwartet hatte, auf diese Andeutung hin zu einem Glase Vorjährigen eingeladen zu werden, sah er sich getäuscht. Bardet runzelte die Stirn und sagte verdrießlich:

Begreife nicht, wie man über dergleichen Spaß machen kann. Wenn ein Fest, wie das von Jurancon verregnet, ist's wirklich keine Kleinigkeit. Ihr habt freilich keinen Begriff davon, was sich's Unsereins kosten läßt, damit es nachher heißt: so prächtig wie das Fest von Jurancon ist kein anderes im Lande von Pau. Geld für die Musikanten, Geld für die Kletterstange, Geld für eine neue Fahne . . . Das Sammeln nimmt kein Ende, und außerdem hat man noch das ganze Haus voll Gäste. Wenn die kein Vergnügen haben, fallen sie wie die Heuschrecken über Keller und Speisekammer her.

Vergnügt! wiederholte Pierre Bardet mit unverkennbarer Herablassung in Ton und Miene. Nun ja, ich freue mich, daß wir morgen zu unserm Feste gutes Wetter haben werden.

Das scheint mir nicht so gewiß, meinte der Andere. Gewitter giebt's jetzt alle Tage, und wenn morgen mitten in die Lustbarkeiten ein Regen kommt, wie heute . . . Bei diesen Worten nahm er das fadenscheinige Barett vom Kopfe und schüttelte das lange, graue Haar, daß ihm die Tropfen ums Gesicht flogen. Seht mal an, fuhr er fort, am ganzen Leibe Nichts trocken, als die Kehle.

Wenn der Cadet Caduchon erwartet hatte, auf diese Andeutung hin zu einem Glase Vorjährigen eingeladen zu werden, sah er sich getäuscht. Bardet runzelte die Stirn und sagte verdrießlich:

Begreife nicht, wie man über dergleichen Spaß machen kann. Wenn ein Fest, wie das von Jurançon verregnet, ist's wirklich keine Kleinigkeit. Ihr habt freilich keinen Begriff davon, was sich's Unsereins kosten läßt, damit es nachher heißt: so prächtig wie das Fest von Jurançon ist kein anderes im Lande von Pau. Geld für die Musikanten, Geld für die Kletterstange, Geld für eine neue Fahne . . . Das Sammeln nimmt kein Ende, und außerdem hat man noch das ganze Haus voll Gäste. Wenn die kein Vergnügen haben, fallen sie wie die Heuschrecken über Keller und Speisekammer her.

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[0010] Vergnügt! wiederholte Pierre Bardet mit unverkennbarer Herablassung in Ton und Miene. Nun ja, ich freue mich, daß wir morgen zu unserm Feste gutes Wetter haben werden. Das scheint mir nicht so gewiß, meinte der Andere. Gewitter giebt's jetzt alle Tage, und wenn morgen mitten in die Lustbarkeiten ein Regen kommt, wie heute . . . Bei diesen Worten nahm er das fadenscheinige Barett vom Kopfe und schüttelte das lange, graue Haar, daß ihm die Tropfen ums Gesicht flogen. Seht mal an, fuhr er fort, am ganzen Leibe Nichts trocken, als die Kehle. Wenn der Cadet Caduchon erwartet hatte, auf diese Andeutung hin zu einem Glase Vorjährigen eingeladen zu werden, sah er sich getäuscht. Bardet runzelte die Stirn und sagte verdrießlich: Begreife nicht, wie man über dergleichen Spaß machen kann. Wenn ein Fest, wie das von Jurançon verregnet, ist's wirklich keine Kleinigkeit. Ihr habt freilich keinen Begriff davon, was sich's Unsereins kosten läßt, damit es nachher heißt: so prächtig wie das Fest von Jurançon ist kein anderes im Lande von Pau. Geld für die Musikanten, Geld für die Kletterstange, Geld für eine neue Fahne . . . Das Sammeln nimmt kein Ende, und außerdem hat man noch das ganze Haus voll Gäste. Wenn die kein Vergnügen haben, fallen sie wie die Heuschrecken über Keller und Speisekammer her.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T15:29:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T15:29:37Z)

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Zitationshilfe: Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910/10>, abgerufen am 21.11.2024.