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Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sie verlangt. Um mich und meine Liebe kümmert sie sich nicht . . . und ich Narr konnte sie noch fragen . . . konnte mir einbilden . . . aber das soll und muß ein Ende haben! Mag sie glücklich werden, wie sie's versteht -- ich will auch nicht mehr einen Liebesgedanken an sie verschwenden.

III.

Das Frühstück war vorüber; die Glocken riefen zur Messe, und Madame Bardet im höchsten Staat wandelte, von ihren Gästen begleitet, der Kirche zu. Nur der Müller Vidal, dem sein Fuß das Gehen nicht erlaubte, blieb zurück, und mit ihm der Hausherr, der ihm Gesellschaft leisten und die Heirathsangelegenheit zum Abschluß bringen wollte. Der Henriot, der unter seiner Verwandtschaft Niemand besaß, den er mit dem Ehrenamt des Unterhändlers betrauen konnte, hatte Pierre Bardet gebeten, sein Fürsprecher zu sein, und dieser war bereitwillig darauf eingegangen.

Ich will mich nicht rühmen, hatte er gesagt, aber daß Ihr von einem Gave zum andern*) Keinen findet, der sich besser dazu paßt, könnt Ihr mir glauben -- weiß ich doch am besten, welch ein zäher Bursche der Schwager ist und wie fest er seine Geldsäcke zuknotet.

*) In der Gegend von Pau werden alle Flüsse Gave genannt.

sie verlangt. Um mich und meine Liebe kümmert sie sich nicht . . . und ich Narr konnte sie noch fragen . . . konnte mir einbilden . . . aber das soll und muß ein Ende haben! Mag sie glücklich werden, wie sie's versteht — ich will auch nicht mehr einen Liebesgedanken an sie verschwenden.

III.

Das Frühstück war vorüber; die Glocken riefen zur Messe, und Madame Bardet im höchsten Staat wandelte, von ihren Gästen begleitet, der Kirche zu. Nur der Müller Vidal, dem sein Fuß das Gehen nicht erlaubte, blieb zurück, und mit ihm der Hausherr, der ihm Gesellschaft leisten und die Heirathsangelegenheit zum Abschluß bringen wollte. Der Henriot, der unter seiner Verwandtschaft Niemand besaß, den er mit dem Ehrenamt des Unterhändlers betrauen konnte, hatte Pierre Bardet gebeten, sein Fürsprecher zu sein, und dieser war bereitwillig darauf eingegangen.

Ich will mich nicht rühmen, hatte er gesagt, aber daß Ihr von einem Gave zum andern*) Keinen findet, der sich besser dazu paßt, könnt Ihr mir glauben — weiß ich doch am besten, welch ein zäher Bursche der Schwager ist und wie fest er seine Geldsäcke zuknotet.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T15:29:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T15:29:37Z)

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Zitationshilfe: Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910/28>, abgerufen am 03.12.2024.