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Gödelmann, Johann Georg: Geistliche Supplicationes, Oder Andächtige Gebet. Leipzig, 1612.

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zum seligen Sterben.
ein Wind der nicht wiederkömmt/
Vnd wir können nit wissen/ wie/
wo/ oder wann vns der liebe Gott
wird abfordern. Mancher stehet
frisch vnd gesund auff/ vnd mey-
net nit das sein Stündlein so nah
ist/ Wirdt aber hernacher am
Tisch/ auff der Strassen/ im Feld
vom Tode vnvorsehens vberei-
let/ wie Augustinus geschrieben:

Certum est quia morieris, sed incer-
tum, quomodo vel quando, vel ubi:
quonian mors ubiq; te expectat, & tu
si sapiens fueris, ubiq; ean expectabis.

Du must sterben/ das ist gewiß/
Es ist aber vngewiß/ wo oder
wann: Weil denn der Todt allent-
halben auff dich wartet/ so soltu
wiederumb zu jederzeit sein auch
gewertig seyn/ so du wilt für weiß
vnd verstendig gehalten werden.

Ist
P ij

zum ſeligen Sterben.
ein Wind der nicht wiederköm̃t/
Vnd wir können nit wiſſen/ wie/
wo/ oder wañ vns der liebe Gott
wird abfordern. Mancher ſtehet
friſch vnd geſund auff/ vnd mey-
net nit das ſein Stündlein ſo nah
iſt/ Wirdt aber hernacher am
Tiſch/ auff der Straſſen/ im Feld
vom Tode vnvorſehens vberei-
let/ wie Auguſtinus geſchrieben:

Certum eſt quia morieris, ſed incer-
tum, quomodo vel quãdo, vel ubi:
quoniã mors ubiq; te expectat, & tu
ſi ſapiens fueris, ubiq; eã expectabis.

Du muſt ſterben/ das iſt gewiß/
Es iſt aber vngewiß/ wo oder
wann: Weil deñ der Todt allent-
halben auff dich wartet/ ſo ſoltu
wiederumb zu jederzeit ſein auch
gewertig ſeyn/ ſo du wilt für weiß
vnd verſtendig gehaltẽ werden.

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[227/0251] zum ſeligen Sterben. ein Wind der nicht wiederköm̃t/ Vnd wir können nit wiſſen/ wie/ wo/ oder wañ vns der liebe Gott wird abfordern. Mancher ſtehet friſch vnd geſund auff/ vnd mey- net nit das ſein Stündlein ſo nah iſt/ Wirdt aber hernacher am Tiſch/ auff der Straſſen/ im Feld vom Tode vnvorſehens vberei- let/ wie Auguſtinus geſchrieben: Certum eſt quia morieris, ſed incer- tum, quomodo vel quãdo, vel ubi: quoniã mors ubiq; te expectat, & tu ſi ſapiens fueris, ubiq; eã expectabis. Du muſt ſterben/ das iſt gewiß/ Es iſt aber vngewiß/ wo oder wann: Weil deñ der Todt allent- halben auff dich wartet/ ſo ſoltu wiederumb zu jederzeit ſein auch gewertig ſeyn/ ſo du wilt für weiß vnd verſtendig gehaltẽ werden. Iſt P ij

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Zitationshilfe: Gödelmann, Johann Georg: Geistliche Supplicationes, Oder Andächtige Gebet. Leipzig, 1612, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goedelmann_supplicationes_1612/251>, abgerufen am 22.11.2024.