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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Abglanz.

Ein Spiegel er ist mir geworden,
Ich sehe so gerne hinein,
Als hinge des Kaysers Orden
An mir mit Doppelschein;
Nicht etwa selbstgefällig
Such' ich mich überall;
Ich bin so gerne gesellig
Und das ist hier der Fall.
Wenn ich nun vorm Spiegel stehe,
Im stillen Wittwerhaus,
Gleich guckt, eh' ich mich versehe,
Das Liebchen mit heraus.
Schnell kehr' ich mich um, und wieder
Verschwand sie die ich sah,
Dann blick ich in meine Lieder,
Gleich ist sie wieder da.
Abglanz.

Ein Spiegel er ist mir geworden,
Ich sehe so gerne hinein,
Als hinge des Kaysers Orden
An mir mit Doppelschein;
Nicht etwa selbstgefällig
Such’ ich mich überall;
Ich bin so gerne gesellig
Und das ist hier der Fall.
Wenn ich nun vorm Spiegel stehe,
Im stillen Wittwerhaus,
Gleich guckt, eh’ ich mich versehe,
Das Liebchen mit heraus.
Schnell kehr’ ich mich um, und wieder
Verschwand sie die ich sah,
Dann blick ich in meine Lieder,
Gleich ist sie wieder da.
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[175/0185] Abglanz. Ein Spiegel er ist mir geworden, Ich sehe so gerne hinein, Als hinge des Kaysers Orden An mir mit Doppelschein; Nicht etwa selbstgefällig Such’ ich mich überall; Ich bin so gerne gesellig Und das ist hier der Fall. Wenn ich nun vorm Spiegel stehe, Im stillen Wittwerhaus, Gleich guckt, eh’ ich mich versehe, Das Liebchen mit heraus. Schnell kehr’ ich mich um, und wieder Verschwand sie die ich sah, Dann blick ich in meine Lieder, Gleich ist sie wieder da.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/185>, abgerufen am 22.12.2024.